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Österreich: Umfrage: Das Klopapier wird am liebsten gefaltet

Österreich

Umfrage: Das Klopapier wird am liebsten gefaltet

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    Wie man Toilettenpapier benützt, darüber scheiden sich die Geister.
    Wie man Toilettenpapier benützt, darüber scheiden sich die Geister. Foto: Mg Cul Ink dpa

    Das Toilettenpapier wird bei den Österreichern am liebsten gefaltet - das hat eine aktuelle Umfrage ergeben. Wie die Nachrichtenagentur APA am Dienstag unter Berufung auf das Wiener Institut MindTake Research berichtete, falten gut zwei Drittel (67 Prozent) der befragten 500 Internet-Nutzer das Klopapier vor der Benutzung.

    Das Toilettenpapier knüllen oder falten

    Sieben Prozent der Befragten knüllen das Toilettenpapier zusammen, während weitere sieben Prozent eher ungewöhnliche Methoden wie "um die Hand wickeln" oder "Blatt für Blatt aufeinanderlegen" nutzen. Die anderen Befragten bezeichneten sich als flexibel beziehungsweise gaben an, nicht darauf zu achten, was sie mit dem Toilettenpapier machen.

    Kleine Kulturgeschichte des Klopapiers

    Um sich nach dem Verrichten der Notdurft zu reinigen, kamen über Jahrhunderte verschiedenste Materialien zum Einsatz, etwa Lumpen, Laub oder andere Naturprodukte.

    Die alten Römer stellten einen Schwamm an einem Stiel neben dem Abort bereit. Dieser wurde der Überlieferung nach mit Salzwasser gereinigt.

    Nach der Einführung des Papiers kamen vielerorts alte Zeitungsreste zum Einsatz.

    In anderen Kulturen verzichtet man auf externe Hilfsmittel. In einem Teil der islamischen Welt beispielsweise dient die linke Hand bis heute der Reinigung. Zum Essen und zur Aufnahme sozialer Kontakte wird daher nur die rechte Hand benutzt.

    Das erste Klopapier entwickelten Forschungserkenntnissen zufolge die Chinesen. Für den chinesischen Kaiser wurde bereits im Jahr 1391 Toilettenpapier hergestellt.

    Nach Westen kam die Erfindung schließlich im Laufe des 19. Jahrhunderts. 1857 brachte der US-Amerikaner Joseph Gayetty das erste Toilettenpapier auf den amerikanischen Markt - unter dem etwas verschämten Namen "therapeutisches Papier".

    22 Jahre später, im Jahr 1879, brachte der Brite Walter Alcock das Klopapier dann in seine heute bekannte Form und verkaufte es als handliche Rollen.

    Erster Hersteller von Klopapier in Deutschland war Hans Klenk. Er eröffnete 1928 in Ludwigsburg die erste Klopapierfabrik und brachte seinen Namen auf dem Papier groß raus - die Marke "Hakle" (für "HAns KLEnk") war geboren.

    30 Jahre lang waren die Deutschen an raues Krepppapier gewöhnt, bis Hakle 1958 das erste weiche Tissuepapier auf den Markt brachte. 1972 gelang gar eine kleine Revolution: Die deutsche Firma entwickelt das erste dreilagige Klopapier weltweit.

    Heute ist Klopapier ein Hightech-Produkt: Ingenieure und Chemiker arbeiten in den Firmen daran, die Dicke, Reißfestigkeit und Saugfähigkeit des Papiers zu perfektionieren.

    Befragt wurden die Teilnehmer zudem zu ihrem Kaufverhalten. Ein Viertel gab dabei an, stets Sonderangebote zu nutzen und dann Vorräte anzulegen. Bei vielen "Hamsterkäufern" reicht der Rollen-Vorrat vier bis sechs Monate oder noch länger. afp/AZ

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