Fünf Bergsteiger sind in den österreichischen Alpen nach Polizeiangaben tödlich verunglückt. Ein weiterer Bergsteiger wurde nach Angaben der Rettungskräfte am Sonntag bei dem Unfall nahe Zell am See im Bundesland Salzburg schwer verletzt. Die Alpinisten hatten ersten Informationen zufolge eine Seilschaft gebildet, die am Berg Gabler nahe der Ortschaft Krimml am Sonntag abgestürzt sein dürfte, wie der Einsatzleiter des Roten Kreuzes, Anton Voithofer, der Nachrichtenagentur APA sagte.
Die fünf Toten des Unglücks sind wohl alle Deutsche, stellte sich kurz danach heraus. "Wir gehen davon aus, dass alle Bergsteiger Deutsche sind", sagte Martin Reichholf von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See.
Eindeutig identifiziert wurde laut Reichholf zunächst nur einer. Bei ihm handle es sich um einen 34-Jährigen aus Bayern. Zunächst unklar blieb, woher genau er kommt.
Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, war die Gruppe Zeugenaussagen zufolge gerade am Umdrehen, da es einem Mitglied der Seilschaft zu gefährlich wurde. Die anderen stimmten dem Bericht zufolge zu. Auf dem Rückweg sei einer der Männer aber ausgerutscht und riss die anderen mit sich. Zwei der Männer hätten noch versucht, sich mit ihren Pickeln festzuhalten - vergeblich.
Abgestürzte Seilschaft in Österreich: Bergung der fünf Toten schwierig
Gegen 15.40 Uhr wurde die letzte Leiche mit dem Rettungshubschrauber ins Tal gebracht. Der Einsatz gestaltete sich schwierig, da die Unfallstelle steinschlaggefährdet war. Bei dem Unglück unterhalb der Mannlkarscharte handelt es sich um den bislang folgenschwersten Unfall dieser Saison in den österreichischen Alpen. Jeden Sommer kommen dort dutzende Bergsteiger bei Unfällen ums Leben.
Es ist nicht das einzige tödliche Unglück an diesem Wochenende in den Alpen. In den italienischen Südalpen starben mindestens zwei Mitglieder einer Seilschaft, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Am Samstag kam bei einer Wanderung nahe Oberstdorf eine 80-Jährige ums Leben. Zudem sind nach einem Bergsturz in der Schweiz acht Personen vermisst. Die Suche nach ihnen ist eingestellt worden. Es gibt kaum wahrscheinlich, dass die acht noch am Leben sind. AZ/dpa/afp