Für ihre barbusige Protestaktion auf dem Petersplatz in Rom ist eine Aktivistin der ukrainischen Frauenprotestgruppe Femen festgenommen worden. Die Frau sei am ersten Weihnachtstag in die Krippe eingebrochen und habe die Statue des Jesuskindes stehlen wollen, sagte der Vatikan am Freitag. Sie wurde demnach sofort verhaftet und soll einem Richter vorgeführt werden.
Das ist Femen
Femen ist eine internationale Frauenbewegung.
Die Organisation tritt für die Selbstbestimmung der Menschen - vor allem der Frauen ein.
Femen will zudem die größte Frauenrechtsbewegung der Welt werden.
Bekannt wurde Femen durch ihre Oben-ohne-Proteste: Halbnackte Aktivistinnen demonstrieren bei Großveranstaltungen und lassen sich öffentlichkeitswirksam festnehmen.
Gegründet wurde Femen im April 2008 in Kiew/Ukraine, unter anderem aus Protest gegen den dortigen Sex-Tourismus.
Gründerin ist die 1984 geborene Anna Hutsol.
Femen-Aktivistinnen zeigen sich oft mit einem bunten Blumenkranz im Haar.
Die Protest-Aktionen von Femen finden regelmäßig ihren Weg in eine breite Öffentlichkeit. Denn wenn die Aktivistinnen sich nackt zeigen, sind die Fotografen der Weltpresse mit dabei.
Femen-Mitglieder bezeichnen sich selbst als Sextremistinnen.
Femen-Aktivistinnen protestierten unter anderem gegen Silvio Berlusconi und Wladimir Putin, gegen Gazprom und die Katholische Kirche.
Mehrfach landeten Aktivistinnen nach Protestaktionen im Gefängnis.
Es ist die bislang schärfste Reaktion des Vatikans auf Femen-Proteste. Mit der Aktion seien die religiösen Gefühle unzähliger Menschen verletzt worden, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. Es sei richtig, dies mit angemessener Härte zu bestrafen, sagte er.
Die Femen-Aktivistinnen kämpfen stets mit nackten Brüsten für Frauenrechte und gegen Sexismus. Auch die Kirche wurde wieder immer wieder zum Ziel von Femen-Aktionen. Halbnackte Frauen demonstrierten in der Vergangenheit etwa in Notre Dame und im Kölner Dom.