Nach der tödlichen Schießerei an einer Konstanzer Diskothek wollen die Ermittler prüfen, ob der Täter möglicherweise unter Drogen stand.
Eine Obduktion solle Klarheit bringen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Die Untersuchung sollte voraussichtlich noch im Laufe des Tages beendet sein. Neben einem möglichen Drogeneinfluss würden auch die Todesursache des 34-Jährigen bestimmt sowie eventuelle weitere Verletzungen untersucht. Auch der Leichnam eines bei der Schießerei getöteten Türstehers werde obduziert.
Der 34 Jahre alte Todesschütze hatte in der Nacht zum Sonntag mit einem US-Sturmgewehr Schüsse an dem Tanzlokal im Konstanzer Industriegebiet abgefeuert. Dabei wurde ein Türsteher getötet, drei Menschen wurden schwer und sieben leicht verletzt. Der Täter starb nach einem Schusswechsel mit der Polizei später im Krankenhaus.
Der Mann irakisch-kurdischer Herkunft war als Kind im Jahr 1991 nach Deutschland gekommen. Er ist vorbestraft unter anderem wegen Körperverletzung und Drogendelikten. Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei handelte der Angreifer als Einzeltäter, einen Terror-Hintergrund gibt es den Behörden zufolge nicht. Wie der Mann an die Waffe kam, ist derzeit noch unklar.
Der betroffene Club "Grey" teilte unterdessen mit, bis Ende der Woche nicht mehr zu öffnen. "Wir bitten um Euer Verständnis, dass das "Grey" auch diesen Mittwoch noch geschlossen bleibt und wünschen allen Betroffenen und Verletzten weiterhin gute Besserung", teilte der Betreiber am Dienstag auf Facebook mit. Auf ihrer Homepage kündigte die Diskothek "Grey" als nächste Veranstaltung eine Party für Freitagabend an. Die Einnahmen an diesem Abend sollen laut "Südkurier" an die Familien der Opfer gespendet werden.
Die Diskothek gedachte am Dienstag auch dem getöteten Mitarbeiter. Der Türsteher habe sein Leben gegeben, um Gäste und Personal zu schützen, schrieben die Betreiber in einer Mitteilung bei Facebook. "Du bist ein Held und wir werden Dich niemals vergessen."
Mitteilung der Diskothek auf Facebook