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Norwegen: Der Attentäter von Oslo - und seine Anrufe bei der Polizei

Norwegen

Der Attentäter von Oslo - und seine Anrufe bei der Polizei

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    Norwegens Premierminister  Jens Soltenberg (L) und der EU-Ratspräsident Herman van Rumpoy legteen am Donnerstag Blumen an der Kathedrale von Oslo nieder.
    Norwegens Premierminister Jens Soltenberg (L) und der EU-Ratspräsident Herman van Rumpoy legteen am Donnerstag Blumen an der Kathedrale von Oslo nieder. Foto: Thomas Winje Oeijord

    Am Donnerstag veröffentliche die norwegische Polizei die Protokolle. Zwei Mal hatte Breivik am Freitagabend, 22. Juli, mit seinem Handy den Notruf gewählt.  Der erste Anruf ging demnach um 18.01 Uhr ein. Breivik nannte sich "Kommandant" und gab sich als "Mitglied der norwegischen anti-kommunistischen Widerstandsbewegung" aus.

    Der Attentäter sagte, er sei auf Utøya und wolle sich ergeben. Daraufhin unterbrach er das Gespräch. Eine Verbindung mit der von Breivik verwendeten Nummer habe nicht hergestellt werden können, sagte Sissel Hammer, der Polizeichef des Bezirks Nordre Buskerud.

    Der Anwalt des Attentäters hatte eine Veröffentlichung der Niederschriften gefordert. Nach seinen Angaben hatte Breivik zehnmal bei der Polizei angerufen, als er auf Utøya 69 Teilnehmer eines Jugendlagers erschoss. Er sei aber nur zweimal durchgekommen, weil das Mobilfunknetz überlastet gewesen sei.

    Um 18.26 Uhr ging ein weiterer Anruf bei einem benachbarten Polizeidistrikt ein. Hier behauptete Breivik, er habe das Attentat als Mitglied der europäischen Tempelritter ausgeführt. "Wir sind in der antikommunistischen und norwegischen Widerstandsbewegung organisiert, gegen die Islamisierung Europas und Norwegens", hieß es in der Niederschrift. Auch dieser Anruf wurde unterbrochen, nachdem Breivik verlangt hatte, mit Polizei-Spezialeinheiten verbunden zu werden.

    An diesem Freitag beginnen dreitägige Trauerfeiern für die insgesamt 77 Opfer. Bevor Breivik Teilnehmer des Ferienlagers auf der Insel Utøya erschoss, hatte er im Osloer Regierungsviertel eine Bombe gezündet. Dabei waren acht Menschen gestorben. dpa

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