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Norwegen: Attentäter von Utøya kehrt für Rekonstruktion an Tatort zurück

Norwegen

Attentäter von Utøya kehrt für Rekonstruktion an Tatort zurück

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    Anders Behring Breivik ist für eine Polizeiermittlung auf die Ferieninsel Utøya gebracht worden.
    Anders Behring Breivik ist für eine Polizeiermittlung auf die Ferieninsel Utøya gebracht worden. Foto: dpa

    Rückkehr in Handschellen: Drei Wochen nach dem Massaker auf der norwegischen Insel Utøya ist der geständige Attentäter Anders  Behring Breivik an den Tatort zurückgekehrt, um die Tat nachzustellen. Wie die Polizei am Sonntag in Oslo erklärte, wurde der 32-jährige Rechtsextremist am Vortag von Polizisten auf Utøya acht Stunden lang vernommen. Die norwegische Zeitung "Verdens Gang" veröffentlichte mit Teleobjektiv aufgenommene Fotos, die den schwer bewachten und gefesselten Behring Breivik zeigen, wie er Polizisten über die Insel führt. Dem Bericht zufolge filmten zwei Polizisten die Rekonstruktion des Massakers und das Verhör auf der Insel, um es später als Beweismittel nutzen zu können. Während der Polizeiaktion war die Insel hermetisch abgeriegelt. Sechs Polizeiboote sperrten die Insel ab, ein Hubschrauber flog über dem Tatort.

    Attentäter Breivik erinnert sich offenbar an jeden einzelnen Schuss

    Breiviks Fahrplan beim Massenmord

    11.45 Uhr: Breivik fährt einen Mietwagen des Typs Fiat Doblò durch eine Station für Automaut Richtung Osloer Innenstadt. Er parkt das Auto am Hammersberg Torg und kehrt in den Stadtteil Skøyen im Westen Oslos zurück. Dort wohnt er bei seiner Mutter.

    12.51 Uhr: Breivik schreibt den letzten Eintrag in sein 1500 Seiten umfassendes «Manifest».

    14.08 Uhr: Das «Manifest» wird per Email an 1003 Adressaten verschickt. Breivik verkleidet sich als Polizist.

    15.00 Uhr: Er fährt einen mit mehreren hundert Kilo Sprengstoff gefüllten VW-Transporter durch eine der automatischen Mautstationen Richtung Zentrum. Den ebenfalls gemieteten Wagen stellt er direkt vor dem Regierungs-Hochhaus ab und läuft zum Fiat am Hammersberg Torg. Im Polizeiverhör gibt Breivik später an, er habe die Transportzeiten zu niedrig berechnet.

    15.26 Uhr: Die Bombe explodiert im Osloer Regierungsviertel. Doch wegen der Sommerferien sind viele Angestellte schon im Feierabend. Breivik steckt danach bei seiner Fahrt zur 40 km entfernten Insel Utøya im Stau nach einem Unfall.

    16.40 Uhr: Breivik kommt in seiner Polizeiuniform an der kleinen Fährstation zur Insel an. Er stellt den Mietwagen ab und setzt auf der Fähre über. Als Gepäck führt er ein Schnellfeuergewehr, eine Pistole und große Mengen Munition mit sich.

    17.08 Uhr: Ankunft des Attentäters auf Utøya.

    17.27 Uhr: Die Polizei wird alarmiert. Unklar bleibt auch bei anderen Medienangaben, was in den ersten knapp 20 Minuten seit Breiviks Ankunft genau geschieht. Nach den ersten offiziellen Mitteilungen der Polizei hat der Massenmörder für die Tötung seiner 69 Opfer auf Utøya anderthalb Stunden Zeit.

    18.09 Uhr: Angehörige der Polizei-Eliteeinheit «Delta» kommen zusammen mit örtlichen Polizisten an der Fährstation nach Utøya auf der Festlandseite an.

    18.25 Uhr: Die Einsatzgruppe erreicht die Insel und sucht nach dem Täter.

    18.27 Uhr: Breivik lässt sich mit erhobenen Händen festnehmen. Er hat beide Waffen weggelegt. Die Polizei setzt ihn mehrere Stunden in einem Holzhaus auf der Insel fest, ehe er nachts in die Osloer Polizeizentrale gebracht wird.

    Behring Breiviks Anwalt Geir Lippestadt sagte dem Blatt, sein  Mandant erinnere sich an jeden einzelnen Schuss und jeden Menschen,  den er auf der Insel getötet habe. Die Polizei wollte am Sonntag auf einer Pressekonferenz genauere Angaben zu dem Verhör auf Utøya machen. Der geständige Attentäter Behring Breivik hatte am 22. Juli nach einem von ihm verübten Bombenanschlag im Osloer Regierungsviertel auf der Insel Utøya das Feuer auf Teilnehmer eines Jugendlagers der regierenden Arbeiterpartei eröffnet. 69 Menschen  wurden bei dem Massaker getötet, acht weitere Menschen starben bei dem Anschlag in der norwegischen Hauptstadt. afp/dpa/AZ

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