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Norovirus-Variante: Neue Norovirus-Variante breitet sich in Deutschland aus

Norovirus-Variante

Neue Norovirus-Variante breitet sich in Deutschland aus

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    Das Robert-Koch-Institut meldet erneut Tausende Fälle des Norovirus. Eine neue Virenvariante fördert die Ausbreitung des Virus.
    Das Robert-Koch-Institut meldet erneut Tausende Fälle des Norovirus. Eine neue Virenvariante fördert die Ausbreitung des Virus. Foto: Wolfgang Thieme, dpa (Symbolbild)

    Die starke Ausbreitung der Noroviren in diesem Winter hängt Untersuchungen zufolge mit einer neuen Virusvariante zusammen. Diese sei bei sporadischen Infektionen ebenso nachgewiesen worden wie bei Ausbrüchen in neun Bundesländern, berichten Experten des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) im jüngsten epidemiologischen Bulletin. Sie hatten von September bis Dezember vergangenen Jahres 240 Proben aus 13 Bundesländern genauer untersucht. 

    Norovirus: Neue Virenvariante auch in anderen Ländern präsent

    Insgesamt gingen rund 40 bis 50 Prozent dieser Norovirus-Erkrankungen auf den neuen Virentyp GII.P16-GII.2 zurück. Er sei auch in anderen Ländern wie etwa Frankreich, Australien, Japan und China aufgetreten.

    Das müssen Sie zu Norovirus-Infektionen wissen

    Der Norovirus ist weltweit für 50 Prozent der Durchfallerkrankungen verantwortlich.

    Die hoch infektiösen Noro-Viren, gegen die es bislang keine Impfung gibt, werden über den Stuhl der Menschen ausgeschieden.

    Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion, wie bei Husten und Schnupfen. Möglich ist aber auch eine Infektion durch kontaminierte Speisen, Getränke oder Gegenstände.

    Die Inkubationszeit beträgt zirka zehn bis 50 Stunden.

    Der Erkrankungsbeginn erfolgt mit akuten Magen-Darm-Beschwerden, die durch schwallartiges, heftiges Erbrechen und starke Durchfälle gekennzeichnet sind und zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen können.

    Gefährlich am Norovirus ist vor allem der Flüssigkeitsverlust, den Patienten am besten mit Mineral- oder Leitungswasser ausgleichen.

    Betroffene sind während der akuten Erkrankung und noch mindestens bis zu 48 Stunden nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfähig.

    Vorbeugend sollte man öffentliche Toiletten vor der Nutzung abwischen und sich danach unbedingt die Hände waschen.

    Häufiges Händewaschen ist auch dann oberstes Gebot, wenn ein Familienmitglied am Norovirus erkrankt ist.

    Das Norovirus kann zu starkem Durchfall und Erbrechen führen. Relativ hohe Werte mit bundesweit mehr als 5000 gemeldeten Fällen wöchentlich waren bereits vor Weihnachten beobachtet worden. In den ersten vier Wochen 2017 wurden laut Bericht insgesamt rund 13.700 Erkrankungen in Deutschland registriert. Das sind knapp doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Es werden jedoch lange nicht alle Fälle gemeldet.

    Norovirus nicht gefährlicher durch neue Virenvariante

    Experten hatten schon vor einiger Zeit eine neue Variante hinter dieser Entwicklung vermutet. Das Virus ist jedoch nicht gefährlicher als sonst. "Es kann sich nur besser vor dem Immunsystem verbergen, so dass mehr Leute erkranken", sagte eine RKI-Sprecherin kürzlich. Dem Institut zufolge ist es auch normal, dass das Norovirus in manchen Jahren stärker auftritt als in anderen. 

    Die Erkrankung ist hoch ansteckend und kann sich so zum Beispiel in Kitas und Pflegeheimen schnell verbreiten. Weil Patienten viel Flüssigkeit verlieren, kann eine Infektion vor allem für Kleinkinder, Alte und Geschwächte gefährlich sein. dpa

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