Ein 22-jähriger Krefelder hat einem schreienden Baby den Schädel gebrochen. Der Grund: Er wollte seine Ruhe haben. Das Krefelder Landgericht verurteilte den jungen Mann am Freitag wegen versuchten Totschlags zu acht Jahren Gefängnis.
Möglicherweise ein bleibender Schaden für das Baby
Er soll dem fünf Monate alten Sohn seiner Freundin mit einem selbst gebastelten Schlagstock mehrmals auf den Kopf geschlagen haben. Die Tat erfolgte Anfang März. Möglicherweise behält das Kind sogar einen bleibenden Schaden. Die Tat passe zu dem Angeklagten, befand das Gericht - er gelte als aufbrausend und aggressiv. Er war auch schon wegen einer Gewalttat vorbestraft.
Unterlassene Hilfeleistung seitens der Mutter
Auch die 24 Jahre alte Mutter des Babys wurde zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Sie hatte erst mehrere Stunden abgewartet, bevor sie einen Arzt aufsuchte - obwohl sie das geschwollene und verfärbte Gesicht ihres Sohnes bemerkt hatte.
Das Gericht wertete das Verhalten der Mutter als Misshandlung von Schutzbefohlenen, gefährliche Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung. Die Mutter hätte sofort einen Notarzt rufen müssen. Die Staatsanwältin hatte zehn Jahre Haft für den 22-Jährigen und drei Jahre für die mitangeklagte Freundin gefordert. An dem Säugling waren auch ältere Verletzungen entdeckt worden - deren Herkunft blieb aber ungeklärt. dpa