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Nordkorea: Nordkorea huldigt dem früheren Machthaber Kim Jong Il

Nordkorea

Nordkorea huldigt dem früheren Machthaber Kim Jong Il

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    Am 16. Februar wäre der verstorbene nordkoreanische Herrscher Kim Jong Il 72 Jahre alt geworden. Darum hat das kommunistische Regime dem Machthaber gedacht.
    Am 16. Februar wäre der verstorbene nordkoreanische Herrscher Kim Jong Il 72 Jahre alt geworden. Darum hat das kommunistische Regime dem Machthaber gedacht. Foto: Yna, dpa

    Die Kim-Dynastie in Nordkorea

    Seit fast 70 Jahren herrscht die Familie Kim über das international weitgehend isolierte Nordkorea.

    KIM IL SUNG: Der zum «Großen Führer» aufgestiegene Bauernsohn wurde 1912 geboren. Nach der Besetzung des Nordens von Korea durch sowjetische Truppen 1945 wurde Kim dort Stalins Mann. Als 1948 die Demokratische Volksrepublik Korea ausgerufen wurde, ließ er sich zum Regierungschef ernennen. Er herrschte über den abgeschotteten Staat mit eiserner Hand bis zu seinem Tod 1994. Der bis heute gottgleich verehrte Kim Il Sung trägt den ihm vorbehaltenen Titel «Ewiger Präsident».

    KIM JONG IL: Sein Sohn wurde 1942 (oder 1941) in einem Ausbildungslager in der Sowjetunion geboren. Die Propaganda verlegte die Geburt in ein Widerstandscamp am mythischen Berg Paektu in Korea während der japanischen Besatzung. Der «Geliebte Führer» setzte den despotischen Kurs seines Vaters fort. In seine Herrschaftszeit fällt der vollständige Zusammenbruch der Wirtschaft mit Hungersnöten. 2008 erlitt er vermutlich einen Schlaganfall und war bis zu seinem Tod am 17. Dezember 2011 gesundheitlich angeschlagen.

    KIM JONG UN: Der jüngste seiner drei bekannten Söhne kam Anfang der 1980er Jahre zur Welt, das exakte Geburtsjahr ist umstritten. Er soll eine Schule in der Schweiz besucht haben. Kim Jong Il erhob ihn 2010 zum General. Ende 2011 wurde Kim Jong Un Oberbefehlshaber der Streitkräfte, im April 2012 auch Erster Vorsitzender der Zentralen Verteidigungskommission und damit laut Verfassung «Oberster Führer» des Landes.

    Das kommunistische Regime in Nordkorea hat am Sonntag seines Ende 2011 gestorbenen Herrschers Kim Jong Il gedacht. Anlass war der Geburtstag des früheren Machthabers, der am 16. Februar 72 Jahre alt geworden wäre. Sein Sohn und Nachfolger Kim Jong Un besuchte in der Nacht zum Sonntag das Mausoleum, in dem die einbalsamierten Leichen seines Vaters und seines Großvaters Kim Il Sung aufgebahrt werden, wie die Staatsmedien berichteten.

    Unvergleichlicher Personenkult in Nordkorea

    Das Regime betreibt seit den Tagen des als Staatsgründer verehrten Kim Il Sungs einen unvergleichlichen Personenkult um die Herrscherfamilie. Kim Jong Un habe im Mausoleum den Statuen von seinen Vorgängern die Ehre erwiesen, hieß es in den Berichten. Am Vorabend wurde der Geburtstag mit einem "nationalen Treffen" gefeiert, an dem neben hochrangigen Vertretern aus Regierung, Partei und Armee auch Kim Jong Un teilgenommen habe. Zum Geburtstag wurde unter anderem ein Eiskunstlauf-Festival eröffnet.

    Eiskunstlauf-Festival zum Geburtstag des verstorbenen Herrschers

    Nordkoreas Waffenarsenal

    Nordkorea ist ein hochgerüstetes Land mit einer der größten Armeen der Welt.

    Die nordkoreanische Volksarmee verfügt Schätzungen zufolge über rund 1,2 Millionen aktive Soldaten. Nur China, Indien, die USA und Russland haben ähnlich große Armeen.

    Neben seinen aktiven Soldaten kann Nordkorea über 4,7 Millionen Reservisten mobilmachen

    Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl sind etwa 4,5 Prozent der Nordkoreaner Soldaten.

    Die Armee verfügt über rund 4.700 Panzerhaubitzen und Selbstfahrlafetten. Dazu kommen knapp 20.000 Geschütze.

    Nordkoreas Luftwaffe besteht aus etwa 650 Kampfflugzeugen. Die meisten Maschinen stammen aber aus den sechziger und siebziger Jahren.

    Weitgehend veraltet sind auch die rund 6500 Panzer und Kampffahrzeuge des kommunistischen Landes.

    Nordkoreas Marine besteht nach Schätzungen aus etwa 420 Schiffen. Dazu kommt eine U-Boot-Flotte.

    Viel investiert haben die nordkoreanischen Diktatoren in die Raketen-Technologie. Neben ballistischen Raketen und selbstentwickelten Boden-Luft-Raketen wird wohl auch an Interkontinental-Raketen gebaut.

    Die größte Sorge bereitet der Welt das nordkoreanische Atomprogramm. Bereits im Oktober 2006 testete das Regime in Pjöngjang eine Atombombe, weitere Tests folgten.

    Dass Nordkorea in der Lage ist, Raketen im Atomwaffen zu bestücken, gilt aktuell als eher unwahrscheinlich. Das Land dürfte aber daran arbeiten.

    Einen Tag zuvor hatte Kim Jong Un Dutzende hoher Offiziere befördert. Der Befehlshaber des strategischen Raketentruppen-Kommandos Kim Rak Gyom wurde laut Staatsmedien zum Generaloberst ernannt. Seit Beginn seiner Herrschaft hat Kim Jong Un die Streitkräfte umstrukturiert, um seine Macht zu festigen. dpa/AZ

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