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Nordkorea: Hackerangriff: Ein Schweinchen namens Kim Jong Un

Nordkorea

Hackerangriff: Ein Schweinchen namens Kim Jong Un

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    Hackerangriff: Ein Schweinchen namens Kim Jong Un
    Hackerangriff: Ein Schweinchen namens Kim Jong Un

    Die Zeichnung zeigt Nordkoreas Diktator Kim Jong Un mit Schweineohren und -Nase, Mickey Mouse auf dem Bauch, mit offenen Mantel und einer Art Besen in der Hand. Sehr peinlich für den jungen Machthaber, der momentan versucht, sich mit wilden Drohungen weltweit Respekt zu verschaffen. Genau dieses Bild tauchte nun über eine Nachrichtenseite der nordkoreanischen Regierung auf. Offenbar versuchen Hacker von Anonymous seit Tagen Nordkorea anzugreifen - mit Erfolg. 

    Über Twitter und Flickr wurde das Schweinsfoto von Kim Jong Un verbreitet

    Die von  China aus betriebene Seite Uriminzokkiri wurde am Donnerstag  lahmgelegt. Auf den dazugehörenden Twitter- und Flickr-Feeds wurde dann das peinliche Foto gezeigt. Auf einem weiteren Foto stand: "Wir sind Anonymous", der Name eines  losen Netzwerks von Internetaktivisten.

    Nordkoreas Drohungen

    25. August 2016: "Nordkorea hat sich damit «n die erste Reihe der Militärmächte eingefügt, die die volle Fähigkeit für einen Atomangriff haben." (Kim Jong Un laut Staatsmedien)

    31. März 2013: «Die Atomstreitmacht der Volksrepublik stellt das Leben der Nation dar.» Das Atomwaffenarsenal solle erweitert werden, «solange die Imperialisten und Nukleardrohungen auf der Welt existieren». (Kim Jong Un laut Staatsmedien)

    30. März 2013: «Von diesem Moment an werden die Nord-Süd-Beziehungen in einen Kriegszustand versetzt und alle Angelegenheiten zwischen beiden werden gemäß den Vorschriften für Kriegszeiten erledigt.» (Regierungserklärung)

    29. März 2013: «Es ist angesichts der bestehenden Lage an der Zeit, eine Rechnung mit den US-Imperialisten zu begleichen.» (Machthaber Kim Jong Un laut Staatsmedien)

    27. März 2013: «In der Situation, in der jeden Moment ein Krieg ausbrechen kann, ist die Nord-Süd-Kommunikation nicht mehr nötig.» (Delegationsleiter für die Militärgespräche mit Südkorea kündigt Kappung der militärischen Telefonleitung zum Süden an.)

    7. März 2013: «Weil die USA einen Atomkrieg entfachen wollen, werden wir unser Recht auf einen nuklearen Präventivschlag gegen das Hauptquartier der Aggressoren wahrnehmen.» (Ein Sprecher des Außenministeriums)

    5. März 2013: «Wenn die Übungen nach dem 11. März in ihre Hauptphase treten, wird der Waffenstillstandsvertrag, der nur dem Namen nach bestanden hat, beendet sein.» (Reaktion der Streitkräfte auf südkoreanisch-amerikanische Militärübungen)

    23. April 2012: «Sie (die Truppen) werden die rattenähnliche Gruppe und die Stützpunkte der Provokationen in drei bis vier Minuten in Asche legen.» (Nordkoreas Streitkräfte drohen mit «Spezialaktionen» gegen die südkoreanische Hauptstadt Seoul.)

    23. März 2011: «Unserer Truppen sind bereit, jederzeit auf die Festen der psychologischen Kriegsführung zu zielen und zu schießen und in reale Kampfaktionen überzugehen, wenn wir das wollen.» (Warnung eines Befehlshabers der Streitkräfte gegen anti-nordkoreanische Flugblattaktionen aus Südkorea)

    23. Dezember 2010: «Die revolutionären Streitkräfte der Volksrepublik (Nordkorea) werden vollständig vorbereitet sein, nötigenfalls zu jeder Zeit einen Heiligen Krieg der Gerechtigkeit im koreanischen Stil auf der Basis der atomaren Abschreckung zu starten.» (Minister der Streitkräfte, Kim Yong Chun) (Quelle: dpa)

    Über Uriminzokkiri werden normaler Weise Nachrichten und Propaganda  der nordkoreanischen Führung verbreitet, etwa Bilder vom Weißen  Haus im Fadenkreuz. Erst im vergangenen Monat waren bei einem  Cyberangriff die Computersysteme südkoreanischer Fernsehsender und  Banken lahmgelegt worden. Dahinter wurden nordkoreanische Hacker  vermutet.

    Der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA schaukelt sich hoch

    Das Foto kommt gerade zu einer Zeit höchster Spannungen: Fast täglich schaukeln sich der Konflikt hoch. Noch reagieren die USA mit einer Doppelstrategie: Verbal signalisiert die Weltmacht, dass sie das Säbelrasseln aus Pjöngjang nicht übermäßig beunruhigt, dass man noch keine nordkoreanischen Soldaten im Anmarsch sieht. Doch zugleich bringt das Pentagon Kriegsschiffe und Tarnkappenflugzeuge in Stellung. Im Grunde herrscht Ratlosigkeit: Wie gefährlich ist die Lage in Nordkorea wirklich?

    USA in Sachen Nordkorea: Ball flach halten

    Die Parole im politischen Washington ist klar definiert: Ball flach halten! Den Konflikt herunterspielen, bloß nichts rhetorisch anheizen!

    Täglich melden sich die Sprecher im Weißen Haus und im State Department zu Wort, um zu konstatieren, dass es noch keine Truppenbewegungen in Nordkorea gebe. Noch handele es sich lediglich um "kriegerische Rhetorik", die nicht durch Taten gestützt sei. "Es gibt hier ein Schema, und wir sind vertraut mit diesem Schema", versucht Regierungssprecher Jay Carney zu deeskalieren - wirklich beruhigen kann das nicht.

    Doch der neue Verteidigungsminister Chuck Hagel schlägt am Mittwoch auch andere Töne an. "Wir nehmen diese Bedrohung ernst", warnt er. Zugleich versucht die Supermacht, nicht den Funken eines Zweifels daran aufkommen zu lassen, dass sie notfalls zu den Waffen greifen würde. "Damit es ganz klar ist", betont der neue Außenminister John Kerry mit eisiger Miene, "die Vereinigten Staaten werden sich selbst und unseren Verbündeten Südkorea verteidigen und beschützen." afp/AZ/dvd

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