Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Nizza: Offiziell: Berliner Lehrerin und zwei Schülerinnen in Nizza getötet

Nizza

Offiziell: Berliner Lehrerin und zwei Schülerinnen in Nizza getötet

    • |
    Rosen vor der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule in Berlin-Charlottenburg: Eine Lehrerin und zwei Schülerinnen der Schule vorloren bei dem Terroranschlag in Nizza ihr Leben.
    Rosen vor der Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule in Berlin-Charlottenburg: Eine Lehrerin und zwei Schülerinnen der Schule vorloren bei dem Terroranschlag in Nizza ihr Leben. Foto: Rainer Jensen (dpa)

    Das ist der berühmte Urlaubsort Nizza

    Nizza ist ein weltberühmter Urlaubsort in Südfrankreich an der Côte d'Azur. Jedes Jahr reisen vier Millionen Menschen in die Stadt.

    Schon im 19. Jahrhundert zog es internationale Gäste nach Nizza. Die Strandpromenade Promenade des Anglais (Promenade der Engländer) wurde nach einem englischen Geistlichen und dessen Schwager benannt, die 1824 einen ersten einfachen Pfad anlegten, der im Laufe der Jahrzehnte immer breiter und prachtvoller wurde.

    Zur Zeit der Belle Epoque erreicht Nizza ihre Hoch-Zeit - Aristokraten und Privatiers aus aller Welt zieht es in die Stadt, angelockt vom milden Winter.

    Ab den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts lockt Nizza auch immer mehr Sommergäste an.

    Zwischen den Weltkriegen werden hunderte Häuser gebaut. Zahlreiche Künstler, Musiker und Schriftsteller zieht es in die Stadt. Luxushotels, Casinos und Paläste sprießen aus dem Boden.

    Heute lockt Nizza jedes Jahr rund vier Millionen Besucher an. Trotzdem liegt die Arbeitslosigkeit deutlich über dem Landesdurchschnitt.

    Mit ihren 342.000 Einwohnern ist Nizza nach Paris, Marseille, Lyon und Toulouse die fünftgrößte Stadt Frankreichs. Der Großraum Nizza-Côte d'Azur mit seinen 45 Gemeinden zählt mehr als 500.000 Einwohner.

    Bei dem Terroranschlag am vergangenen Donnerstag in Nizza sind auch eine Lehrerin und zwei Schülerinnen aus Berlin getötet worden. Dies bestätigte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Dienstag nach der Identifizierung der Toten in

    Insgesamt starben bei dem Anschlag am Donnerstagabend neben dem Angreifer mindestens 84 Menschen. Der Täter - ein 31-jähriger Tunesier, der erst vor kurzem in die radikal-islamistische Szene abgedriftet sein soll - war am 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag, mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Die Lehrerin und die beiden Schülerinnen galten zunächst als vermisst. Ein weitere Schülerin wurde verletzt, ist aber außer Lebensgefahr.

    Tod von Berliner Lehrerin und Schülerinnen von Schule bestätigt

    Chronologie des Terrors in Frankreich

    7. Januar 2015: Beim Attentat auf das Satiremagazin «Charlie Hebdo» sterben in Paris zwölf Menschen. Zu dem Anschlag bekennt sich ein Ableger der Terrororganisation Al-Kaida. Ein dritter Täter erschießt eine Polizistin und nimmt in einem jüdischen Supermarkt Geiseln, von denen er vier erschießt, bevor er selbst von der Polizei getötet wird. Er hatte sich zuvor zur Terrormiliz IS bekannt.

    19. April: Nach der Ermordung einer Frau in Villejuif bei Paris wird ein Student festgenommen. Der 24-Jährige mit Kontakt nach Syrien soll mit einem Waffenarsenal aus Kalaschnikow-Sturmgewehren, Pistolen und Revolver Anschläge auf Kirchen geplant haben.

    26. Juni: Ein 35-jähriger Islamist wird überwältigt, als er in einem Industriegas-Werk in Saint-Quentin-Fallavier bei Lyon eine Explosion verursachen wollte. Er hatte zuvor seinen Arbeitgeber enthauptet und den Kopf mit zwei Islamistenflaggen auf den Fabrikzaun gesteckt.

    21. August: Ein 25-jähriger Islamist wird im Thalys-Schnellzug Brüssel-Paris bei einem Anschlagversuch mit einem Schnellfeuergewehr von Fahrgästen überwältigt. Zwei Zuginsassen werden verletzt.

    13. November: Bei einer koordinierten Anschlagsserie in Paris töten IS-Extremisten 130 Menschen. In der Konzerthalle «Bataclan» richten sie ein Massaker an, Bars und Restaurants werden beschossen, am Stade de France sprengen sich während des Fußball-Länderspiels Frankreich-Deutschland drei Selbstmordattentäter in die Luft.

    18. November: Bei einem Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis bei Paris nimmt die Polizei sieben mutmaßliche Komplizen der Attentäter fest. Drei weitere Verdächtige kommen ums Leben, wie sich später herausstellt - einer ist der gesuchte Abaaoud.

    7. Januar 2016: Am Jahrestag der Anschläge auf «Charlie Hebdo» schießen Polizisten vor einem Pariser Kommissariat einen Mann nieder. Er war mit einem Messer bewaffnet und trug die Attrappe einer Sprengstoffweste.

    24. März 2016: Ermittler nehmen einen 34-jährigen Franzosen fest und finden in einer von ihm angemieteten Wohnung im Pariser Vorort Argenteuil ein großes Waffenarsenal, unter anderem mit fünf Kalaschnikow-Sturmgewehren, einer Maschinenpistole und Sprengstoff. Nach Ansicht der Ermittler gehörte der Festgenommene zu einem Terrornetzwerk, das kurz vor einem schweren Anschlag stand.

    14. Juni 2016: Ein Mann ersticht in Magnanville im westlichen Umland von Paris einen Polizisten und verschanzt sich in dessen Haus, wo später auch die Lebensgefährtin des Opfers tot aufgefunden wird. Die Polizei stürmt das Gebäude und erschießt den Täter, der sich zuvor zum IS bekannt hatte. Vor dem Hintergrund der laufenden Fußball-EM hatten zahlreiche Behörden immer wieder vor der hohen Terrorgefahr in Frankreich gewarnt.

    14. Juli 2016: Bei einem Anschlag am französischen Nationalfeiertag sind in der Hafenstadt Nizza mindestens 80 Menschen getötet worden. Zahlreiche weitere wurden verletzt, als ein Lastwagen durch eine feiernde Menschenmenge raste. (dpa)

    Steinmeier sagte: "Wir haben jetzt leider die traurige Gewissheit über das, was wir befürchtet haben und vermuten mussten." Zugleich versicherte er: "Wir lassen uns nicht einschüchtern und stehen weiter Seite an Seite mit unseren europäischen und internationalen Partnern gegen Hass, Gewalt und Terror."

    Der Tod der Lehrerin und der beiden Schülerinnen wurde auch von der Schule bestätigt. In einer Erklärung, die auf der Internet-Seite der dpa

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden