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News zu Flug 4U9525: Blackbox ausgewertet: Copilot löste tödlichen Sinkflug bewusst aus

News zu Flug 4U9525

Blackbox ausgewertet: Copilot löste tödlichen Sinkflug bewusst aus

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    Das Bild zeigt die zweite Blackbox der abgestürzten Germanwings-Maschine.
    Das Bild zeigt die zweite Blackbox der abgestürzten Germanwings-Maschine. Foto: Boris Horvat

    Vor über einer Woche stürzte Flug 4U9525 der Germanwings in den französischen Alpen ab. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen wurde der Absturz durch den Co-Piloten der Maschine bewusst herbeigeführt. In unserem Ticker halten wir Sie über aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

    • Lufthansa: Schule wusste während Piloten-Ausbildung von Depression.
    • Alle Leichen geborgen: Es gibt keine Leichen mehr am Absturzort, so die Gendarmerie.
    • Zweite Flugschreiber zeigt: Copilot löste Sinkflug bewusst aus

    19:28 Uhr: Frankreichs Innenminister gedenkt der Absturzopfer in Unglücksregion =

    Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve hat während eines Besuchs in der Absturzregion der Opfer der Germanwings-Katastrophe gedacht. Im französischen Fernsehen war zu sehen, wie Cazeneuve mit einem Hubschrauber am Einsatzort in Seyne-les-Alpes landete. An der Gedenkstätte im nahen Le Vernet unweit der Unglücksstelle legte Cazeneuve einen Kranz nieder. Zuvor hatte der Minister die Arbeit der französischen und internationalen Einsatzkräfte in der schwer zugänglichen Unglücksregion gelobt.

    15:57 Uhr: Taskforce soll Konsequenzen aus Germanwings-Katastrophe prüfen

    Als Konsequenz aus der Germanwings-Katastrophe prüft eine Taskforce von Luftfahrtbranche und Bundesregierung neue Sicherheitsbestimmungen. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) erklärte am Donnerstag, die Expertengruppe solle sich unter anderem mit der Abschaffung der Totalverriegelung des Cockpits befassen. Kritik erntete Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) für Forderungen, die Ausweispflicht für innereuropäische Flüge wieder einzuführen.

    14.02 Uhr: Die neue Erklärung der Staatsanwaltschaft im Wortlaut

    Der Flugdatenschreiber bestätigt, dass der tödliche Sinkflug des Germanwings-Flugzeugs bewusst ausgelöst wurde. Die Erklärung der französischen Luftverkehrs-Untersuchungsbehörde Bea vom Freitag dazu im Wortlaut:

    "Der Flugdatenschreiber (FDR, Flight Data Recorder) ist am gestrigen Abend in die Räumlichkeiten der Bea gebracht worden. Die Teams der Bea haben gleich nach der Ankunft mit den Arbeiten zur Öffnung begonnen. 

    Eine erste Auswertung zeigt, dass der im Cockpit anwesende Pilot den Autopiloten genutzt hat, um das Flugzeug in einen Sinkflug auf eine Höhe von 100 Fuß zu bringen, dann hat der Pilot während des Sinkflugs mehrfach die Einstellungen des Autopiloten geändert, um die Geschwindigkeit des sinkenden Flugzeugs zu erhöhen. Die Arbeiten werden fortgesetzt, um den präzisen faktischen Ablauf des Flugs festzustellen."

    11.40 Uhr: Zweite Blackbox bestätigt Absturzabsicht des Copiloten

    Eine erste Auswertung des zweiten Flugschreibers hat jetzt bestätigt, dass der Copilot das Germanwings-Flugzeug bewusst in den Sinkflug brachte. Der Autopilot sei von dem Anwesenden im Cockpit so eingestellt worden, dass die Maschine auf 100 Fuß sinkt, teilte die französische Untersuchungsbehörde Bea am Freitag mit. Während des Sinkflugs sei zudem mehrfach die Geschwindigkeit der Airbus-Maschine mit insgesamt 150 Menschen an Bord erhöht worden.

    Eine Auswertung des schon am Tag des Absturzes in den Alpen gefundenen Stimmrekorders hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Marseille bereits ergeben, dass Copilot Andreas Lubitz zum Zeitpunkt des Absturzes am 24. März allein im Cockpit war.

    9.10 Uhr: Absturz hat kaum Auswirkungen auf Sicherheitsgefühl der Deutschen

    Die Auswirkungen des Germanwings-Absturzes auf das individuelle  Sicherheitsgefühl der Deutschen beim Fliegen sind eher gering: 81  Prozent der Flugreisenden machen sich beim Fliegen nun keine größeren Sorgen. 17 Prozent der Flugreisenden machen sich beim Fliegen jetzt  mehr Sorgen. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends von  Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben.

    Dementsprechend wollen die meisten Flugreisenden ihr Verhalten  auch nicht ändern. 89 Prozent der Flugreisenden wollen das Flugzeug  wie bisher nutzen. 9 Prozent der Flugreisenden beabsichtigen, in  nächster Zeit nicht mit dem Flugzeug zu fliegen. 1 Prozent der  Flugreisenden will ganz darauf verzichten.

    3. April, 7.30 Uhr: Ermittler werten zweiten Flugschreiber aus

    Die französischen Ermittler setzen jetzt bei der Aufklärung des Germanwings-Absturzes auf den zweiten Flugschreiber. Die Blackbox mit den Flugdaten wird am Freitag in Paris bei der Untersuchungsbehörde Bea erwartet. Karfreitag ist in Frankreich kein Feiertag. Der zweite Flugschreiber war am Donnerstagnachmittag an der Unglücksstelle gefunden worden. Er war von Geröll verschüttet. 

    21.05 Uhr: Konsequenzen aus der Katastrophe

    Als Konsequenz aus der Katastrophe wurde auch weiter über veränderte Sicherheitsbestimmungen für die Luftfahrt diskutiert. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) forderte, dass sich künftig wieder alle Passagiere auf Flügen in der EU und im Schengen-Raum ausweisen müssten. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) kündigte an, dass sich eine Expertengruppe unter anderem mit der Abschaffung der Totalverriegelung des Cockpits und der medizinischen Überprüfung von Piloten befassen solle.

    18.57 Uhr: 150 DNA-Profile identifiziert

    Die französischen Ermittler haben bei der Analyse der Leichenteile 150 verschiedene DNA-Profile identifiziert. Das sagte Staatsanwalt Brice Robin in Marseille. "Das bedeutet nicht, dass wir die 150 Opfer identifiziert haben", schränkte er ein. Die DNA-Profile müssten nun mit den Vergleichsproben abgeglichen werden, die von den Angehörigen der Toten zur Verfügung gestellt wurden. "Diese Arbeit wird schnell beginnen können, von Anfang kommender Woche an", sagte Robin.

    18.40 Uhr: Zweiter Flugschreiber vermutlich verwertbar

    Ein Foto zeigt den zweiten Flugschreiber der Germanwings-Maschine, der jetzt gefunden wurde.
    Ein Foto zeigt den zweiten Flugschreiber der Germanwings-Maschine, der jetzt gefunden wurde. Foto: Boris Horvat

    Die Daten des zweiten Flugschreibers lassen sich vermutlich auswerten. Der Zustand des Flugdatenschreibers lasse darauf hoffen, sagte der zuständige Staatsanwaltschaft Brice Robin am Donnerstag in Marseille. Der Flugschreiber sei am Nachmittag am Berg entdeckt worden. Er sei verschüttet gewesen.

    16.28 Uhr: Copilot hat sich vor Absturz über Suizid informiert

    Der Copilot hat sich vor dem Absturz im Internet über Arten von Suizid und über Sicherheitsmechanismen von Cockpittüren informiert. Bis einen Tag vor dem Absturz habe er in Internetsuchmaschinen entsprechende Begriffe eingegeben, teilte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Donnerstag mit (hier die Pressemitteilung im Original). Die Ermittler hätten in der Düsseldorfer Wohnung des 27-Jährigen ein Tablet gefunden und die Daten darauf ausgewertet. Durch den Browserverlauf könnten die entsprechenden Suchanfragen nachvollzogen werden.

    Der Copilot wird verdächtigt, seinen Kollegen aus dem Cockpit ausgesperrt und die Maschine mit Absicht in die Katastrophe gesteuert zu haben. Nach Erkenntnissen der Ermittler war er vor Jahren suizidgefährdet.

    15.57 Uhr: Zweiter Flugschreiber gefunden

    Über eine Woche nach dem Germanwings-Absturz in den französischen Alpen ist die zweite Blackbox des Airbus A320 gefunden worden. Das teilte der Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin, am Donnerstag mit. Der Stimmrekorder war bereits kurz nach dem Absturz am Dienstag vergangener Woche gefunden worden, nach dem Flugdatenschreiber mit den technischen Daten war hingegen lange vergeblich an der Absturzstelle gesucht worden.

    15:23 Uhr: Deutsches Ermittlerteam kehrt heim

    Das deutsche Ermittlerteam, die Soko "Alpen", ist aus Frankreich heimgekehrt. Insgesamt waren vier Ermittler aus Düsseldorf am Dienstag zur Unglücksstelle in die französischen Alpen geflogen.

    12:55 Uhr: Luftfahrtbranche setzt Expertenkommission ein

    Als Reaktion auf das Flugzeugunglück der Germanwings-Maschine ruft die Luftfahrtbranche ein Taskforce ins Leben. Das Gremium beschäftige sich unter anderem mit dem Mechanismus der Cockpittür, dem medizinischen Tauglichkeitszeugnis für Piloten und mit psychologischen Verfahren befassen, sagten Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Klaus-Peter Siegloch. Die Sachverständigen sollen die Ermittlungsergebnisse in Südfrankreich begleiten und überprüfen, welche weiteren Konsequenzen daraus gezogen werden müssten, sagte Verbandspräsident Siegloch.

    08:13 Uhr: Innenminister de Maizière möchte Passagierdaten auch in der EU sammeln

    Innenminister Thomas de Maizière (CDU) denke darüber nach, die Ausweisplicht auch innerhalb er EU wieder einführen zu lassen. Das berichtet die Bild-Zeitung. Wegen des Schengen-Abkommens sind die Grenzen innerhalb der europäischen Union bisher grenzkontrollenfrei. De Maizière sagte der Zeitung: "Nach dem Anschlag haben wir bei allen Passagieren und der Crew überprüft, ob sie uns als Gefährder bekannt sind - weil wir wissen wollten, ob es sich um einen Terroranschlag handelt. Wir mussten aber feststellen, dass zunächst gar nicht klar war, wer überhaupt in dem Flugzeug saß. Im Schengen-Raum wird die Identität der Flugpassagiere nämlich seit dem Wegfall der Grenzen nicht mehr systematisch kontrolliert. Wenn ein Passagier sein Ticket an jemand anderen abtritt, wird nur der Name des ersten Passagiers erfasst. Das ist ein riesiges Sicherheitsproblem und wir müssen ernsthaft überlegen, ob das in Zukunft wirklich noch so bleiben kann." Zudem fordert de Maizière einen besseren Austausch von Fluggastdaten mit Nicht-EU-Staaten, um potenzielle Gefährder aufzuspüren und Terroranschläge verhindern zu können.

    06:56 Uhr: Cockpittür soll sich wieder von außen öffnen lassen

    Nach einem Bericht der Bild-Zeitung möchte die Bundesregirung die Sicherheit im Flugverkehr verbessern. So prüften deutsche und französische Experten in einer Arbeitsgruppe, ob der Türschutz-Mechanismus im Flugzeug-Cockpit wieder abgeschafft werden soll. Der Menchanismus sorgt dafür, das die Cockpittüre sich nur von innen öffnen lässt. Die Bild-Zeitung berief sich auf Angaben aus Sicherheitskreisen. 

    18:03 Uhr: Nur 72 statt 75 Deutsche unter den Toten des Flugzeugunglücks

    Unter den 150 Toten des Germanwings-Unglücks in den französischen Alpen waren weniger Deutsche als bisher angenommen. Das Auswärtige Amt korrigierte am Mittwoch die Zahl von 75 auf 72 herunter. Der Grund für die späte Berichtigung der Zahl ist, dass es ursprünglich Unklarheiten bei den Passagieren mit doppelter Staatsangehörigkeit gab.

    16:05 Uhr Düsseldorfer Ermittler an Absturzstelle in Frankreich eingetroffen

    Ein Ermittlerteam aus Düsseldorf ist am Mittwoch an der Absturzstelle der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen eingetroffen. Das bestätigte eine Polizeisprecherin. Die Sonderkommission hatte sich am Dienstag auf den Weg nach Frankreich gemacht. Unter ihnen ist auch der Chef der Sonderkommission "Alpen", Roland Wolff (55). Mit den vier deutschen Polizisten flogen die vier französischen Ermittler, die die Arbeit in Düsseldorf bisher unterstützt hatten. Zum deutschen Team gehört ein Spezialist des Landeskriminalamts für lasergestützte Tatortvermessung und digitale Spurenkarten.

    14.14 Uhr: Konsequenzen für Pilotenauswahl?

    Das Bundesverkehrsministerium will vor Entscheidungen über mögliche Konsequenzen aus dem Germanwings-Absturz für die Pilotenauswahl die weiteren Ermittlungen abwarten. Die bestehenden Anforderungen an die Flugtauglichkeit von Piloten bei Bewerbungen und den jährlichen Überprüfungen seien hoch, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Zunächst sei nun wichtig zu sammeln, was an Erkenntnissen zusammengetragen werde. Diese seien in Ruhe auszuwerten, um dann möglicherweise Schlüsse aus den Ergebnissen zu ziehen. Der Copilot der Germanwings-Maschine hatte die Lufthansa nach deren Angaben schon während seiner Ausbildung über eine frühere Depression informiert.

    13.02 Uhr: Britische Kinos warnen nach Absturz vor einem Film

    Wegen frappierender Parallelen zum Absturz der Germanwings-Maschine haben mehrere britische Kinos den argentinischen Film "Wild Tales" mit einem ausdrücklichen Warnhinweis versehen. Der Film enthalte Szenen, die einige Zuschauer nach dem Absturz vom 24. März verstören könnten, hieß es. Die Filmförderung British Film Institute wies ausdrücklich daraufhin, dass der Film reine Fiktion und alle Ähnlichkeit rein zufällig sei. In einer der Kurzgeschichten entdecken die Passagiere eines Flugzeugs, dass sie mit dem Flugbegleiter bekannt waren und ihm in irgendeiner Weise Leid zugefügt haben - dieser verschanzt sich im Cockpit und will die Maschine zum Absturz bringen.

    12.57 Uhr:  Lufthansa will so lange helfen, wie nötig

    Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat bei einem Besuch an der Absturzstelle des Germanwings-Flugzeuges in den französischen Alpen den Helfern und Anwohnern gedankt. Er sei "tief beeindruckt" von der Professionalität der Helfer und dem Mitgefühl für die Hinterbliebenen der Opfer. Spohr kündigte zugleich an, dass die Lufthansa über die gewährte Soforthilfe hinaus den Betroffenen weitere Hilfen gewähren werde. Die Lufthansa werde "so lange helfen, wie es notwendig" sei.

    11.34 Uhr: Handys in sehr schlechtem Zustand

    Der Marseiller Staatsanwalt Brice Robin hat den Fund eines Videos mit Aufnahmen aus dem Germanwings-Airbus kurz vor dem Absturz erneut infrage gestellt. Bereits am Dienstagabend hatte Robin der dpa gesagt, er wisse nichts von einem solchen Fund. Es seien eine Reihe von Handys gefunden worden, die noch ausgewertet würden. Sie seien aufgrund des Aufpralls aber in einem sehr schlechten Zustand. "Ich weiß nicht, ob sie ausgewertet werden können." 

    10.35 Uhr: Staatsanwalt fordert Herausgabe von mutmaßlichem Absturzvideo

    Die französische Justiz hat die Herausgabe eines Videos gefordert, das die letzten Sekunden im Inneren der in den französischen Alpen abgestürzten Germanwings-Maschine zeigen soll. "Wenn eine Person ein solches Video besitzen sollte, muss sie es umgehend den Ermittlern übergeben", erklärte der zuständige Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin, am Mittwoch. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liege den Ermittlern kein Video vor, das den Absturz des Airbus A320 zeige.

    10.00 Uhr: Chefs von Lufthansa und Germanwings besuchen Absturzort

    Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Germanwings-Geschäftsführer Thomas Winkelmann haben am Mittwoch den Unglücksort der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen besucht. Mit einem Hubschrauber flogen die Airline-Chefs am Vormittag zu der nahe der Absturzstelle gelegenen Ortschaft Seyne-les-Alpes, von wo aus die Bergungsarbeiten geleitet werden. Dort sprachen sie mit Einsatzkräften. Anschließend wollten Spohr und Winkelmann in der nahegelegenen Ortschaft Le Vernet an einer Gedenktafel der 150 Opfer der Flugzeugkatastrophe gedenken. Geplant ist auch eine Pressekonferenz.

    07.41 Uhr: Gottesdienst heute in Haltern

    In der besonders betroffenen westfälischen Stadt Haltern ist für  Mittwoch (17 Uhr) ein öffentlicher ökumenischer Gottesdienst in der St.-Sixtus-Kirche geplant. Unter den Opfern der Tragödie sind 16 Schüler und 2 Lehrerinnen des Halterner Gymnasiums. 

    22:28 Uhr: Airline-Chefs fliegen erneut zum Absturzort in Frankreich

    Zwischenfälle bei Germanwings

    Der Absturz am 24. März 2015 in Südfrankreich ist der erste Totalverlust einer Maschine der Germanwings. Flugzeuge der Gesellschaft waren in den vergangenen Jahren allenfalls von kleineren Zwischenfällen betroffen.

    Zu einem Zwischenfall kommt es im Mai 2013: Wegen starken Geruchs in Cockpit und Kabine landen Germanwings-Piloten eine Maschine aus Sicherheitsgründen außerplanmäßig. Kurz nach dem Start in London kehren sie zurück, statt planmäßig Stuttgart anzusteuern. Die 141 Insassen verlassen den Airbus über die Treppen.

    Einen weiteren Zwischenfall gibt es im Mai 2014. Wegen eines ungewöhnlichen Geruchs bricht ein Pilot den Start einer Germanwings-Maschine vom Flughafen Cagliari auf Sardinien ab. Der Airbus der Lufthansa-Tochter kehrt vorsorglich zum Gate zurück. Die 143 Passagiere verlassen die Maschinen und fliegen mit einem Ersatzflugzeug zum Airport Köln/Bonn.

    Die Chefs von Lufthansa und Germanwings wollen am Mittwoch erneut an der Absturzstelle der Germanwings-Maschine der Opfer des Flugunglücks gedenken. Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Germanwings-Chef Thomas Winkelmann hätten außerdem geplant, in Marseille erneut mit Angehörigen Opfer zusammenzukommen, sagt ein Konzernsprecher am Dienstag. Nähere Angaben zu der Reise machte er nicht. Es seien bewusst auch keine Pressestatements geplant.

    21.02 Uhr: Mehrere Handys am Absturzort entdeckt - auch Video aus Maschine?

    Ein Video aus der Germanwings-Unglücksmaschine soll Medienberichten zufolge Bilder aus den letzten Sekunden des Flugs 4U9525 zeigen. "Bild" und das französische Magazin "Paris Match" berichteten am Dienstagabend, Mitarbeiter hätten die Sequenz ansehen können. Das Video sei am Unglücksort von einer Person gefunden worden, die zum Kreis der Ermittler gehöre. Es belege, dass die Passagiere an Bord gewusst hätten, in welch verzweifelter Lage sie sich befanden, berichtete "Bild". In mehreren Sprachen sei der Ausruf "Mein Gott" zu hören. Der Zeitung zufolge ist die Szenerie an Bord chaotisch und völlig verwackelt, einzelne Personen seien nicht identifizierbar. Die Echtheit des Videos sei unzweifelhaft.

    Der Marseiller Staatsanwalt Brice Robin erklärte auf Anfrage der Deutschen-Presse-Agentur, er wisse nichts von einem solchen Fund. Es seien eine Reihe von Handys gefunden worden, die noch ausgewertet würden. Sie seien aufgrund des Aufpralls aber in einem sehr schlechten Zustand. "Ich weiß nicht, ob sie ausgewertet werden können." Er sei noch zwei Stunden zuvor vor Ort gewesen - da sei von einem solchen Video nichts bekannt gewesen, sagte Robin.

    20:20 Uhr: Bergung der Leichen beendet

    Am Absturzort haben die Ermittler die Bergung der Leichen beendet. Es gebe keine Leichen mehr am Absturzort, teilte die Gendarmerie in Seyne-les-Alpes mit. Am Mittwoch würden Einsatzkräfte zu dem Ort aufsteigen, um die persönlichen Gegenstände einzusammeln.

    20:15 Uhr: Chefs von Lufthansa und Germanwings besuchen Absturzort

    Lufthansa-Chef Carsten Spohr besucht am Mittwoch den Unglücksort. Begleitet wird Spohr dabei von Germanwings-Geschäftsführer Thomas Winkelmann. In der nahe der Absturzstelle gelegenen Ortschaft Seyne-les-Alpes werden die beiden Manager zunächst das Hauptquartier der Einsatzkräfte besuchen. Anschließend wollen sie in der Ortschaft Le Vernet an einer Gedenktafel der 150 Opfer der Flugzeugkatastrophe gedenken. Geplant ist auch eine Pressekonferenz.

    19:05 Uhr Lufthansa: Schule wusste während Piloten-Ausbildung von Depression

    Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine hat die Lufthansa bereits im Jahr 2009 als Flugschüler über eine "abgeklungene schwere depressive Episode" informiert. Das teilte das Unternehmen am Dienstag in einer Erklärung mit. Demnach hatte der Copilot der Verkehrsfliegerschule im Jahr 2009 im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme seiner für mehrere Monate unterbrochenen Pilotenausbildung medizinische Unterlagen übersandt, in denen von einer "abgeklungenen schweren depressiven Episode" die Rede war.

    Lufthansa erklärte, die Unterlagen seien der Staatsanwaltschaft Düsseldorf "nach weiteren internen Recherchen" übergeben worden. Die Staatsanwaltschaft hatte am Montag erklärt, dass der Copilot der vor einer Woche in Frankreich abgestürzten Germanwings-Maschine vor seiner Pilotenkarriere psychotherapeutisch wegen möglicher Suizidgefährdung behandelt worden war. Schon seit einigen Tagen ist zudem bekannt, dass der 27-Jährige am Tag des Unglücks eigentlich krank geschrieben war. Der Copilot steht im Verdacht, die Maschine mit 150 Menschen an Bord absichtlich zum Absturz gebracht zu haben.

    16:47 Uhr:  Identifizierung aller Absturzopfer bis Ende der Woche

    Die Identifizierung der Absturzopfer soll nach den Worten von Frankreichs Präsident François Hollande deutlich schneller gehen als bisher angenommen. "Bis spätestens Ende der Woche ist es möglich, alle Opfer zu identifizieren", sagte der Staatschef am Dienstag während einer Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Er berief sich dabei auf Angaben des französischen Innenministeriums zum Fortgang der Bergungsarbeiten nach der Germanwings-Katastrophe in den französischen Alpen.

    Mitglieder des Bergungsteams am Unglücksort.
    Mitglieder des Bergungsteams am Unglücksort. Foto: Claude Paris

    Die zuständige Staatsanwaltschaft in Marseille hatte am Sonntag angegeben, bis Ende der Woche sollten die Opfer im Absturzgebiet geborgen sein. Noch am Montag hatten die mit der DNA-Analyse befassten französischen Experten davon gesprochen, die Leichen könnten frühestens innerhalb von zwei bis vier Monaten identifiziert werden. Bis Montag lagen den französischen Spezialisten Vergleichsdaten zu nur rund 60 Opfern vor.

    15:24 Uhr: Merkel dankt Frankreich für Hilfe nach Germanwings-Absturz

    Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Frankreich für die Unterstützung nach dem Absturz der Germanwings-Maschine gedankt. Deutschland und Frankreich seien in den ersten drei Monaten des Jahres "in Bewährungsproben enger zusammengerückt", sagte Merkel am Dienstag nach den deutsch-französischen Regierungsgesprächen in Berlin mit Blick auf den Absturz und den Anschlag islamistischer Extremisten auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo". Merkel dankte besonders den Helfern und der Bevölkerung in der Absturzregion in den französischen Alpen für deren Engagement.

    Der französische Präsident François Hollande sprach von einem Regierungstreffen "im Kontext der Tragödien" und einer ganz besonderen "deutsch-französischen Brüderlichkeit", die sich angesichts der Katastrophen entwickelt habe.

    13:59 Uhr: Lufthansa sagt wegen Germanwings-Absturz Feier zu 60. Jubiläum ab

    Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine sagt die Lufthansa die geplante Feier zu ihrem 60. Jubiläum ab. Die für den 15. April vorgesehenen Feierlichkeiten fänden "aus Respekt vor den Opfern des Absturzes von Flug 4U9525" nicht statt, teilte der Germanwings-Mutterkonzern am Dienstag mit. "An Stelle der geplanten Jubiläumsveranstaltung wird Lufthansa den Staatsakt aus dem Kölner Dom, bei dem Angehörige und Freunde am 17. April 2015 der Opfer gedenken werden, für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übertragen."

    13:52 Uhr: Bundeswehr unterstützt Bergungseinsatz in Frankreich

    Die Bundeswehr wird den Bergungseinsatz mit zwei Hubschraubern unterstützen. Frankreich habe um die Hilfe gebeten, erklärte das Verteidigungsministerium am Dienstag. Die leichten Mehrzweckhubschrauber vom Typ Bell UH-1D sollen in den nächsten Tagen nach Frankreich starten.

    13:00 Uhr: Untersuchungsbehörde BEA konzentriert sich auf Cockpit-Tür

    Bei der Analyse des Germanwings-Absturzes konzentriert sich die französische Untersuchungsbehörde BEA auch auf die Funktionsweise der Cockpit-Tür. Sie sei "von besonderem Interesse", teilte die Einrichtung für die Sicherheit der zivilen Luftfahrt am Dienstag in Paris mit. Die "Logik der Verriegelungssysteme" solle analysiert werden. Auch die Verfahren beim Betreten und Verlassen des Cockpits würden untersucht, um Schwachstellen zu erkennen, die zu der Katastrophe geführt haben könnten. Außerdem gehe es um "Kriterien und Verfahren für das Erkennen von psychologischen Besonderheiten".

    12:13 Uhr: Arbeiten am Absturzort durch neue Straße beschleunigt

    Der Absturzort kann seit Dienstag über eine neu gebaute Straße erreicht werden. "Wir arbeiten schneller, länger und wir bringen mehr Proben zurück", berichtete die Polizei. Bisher mussten Ermittler und Hochgebirgspolizisten entweder per Hubschrauber an den Unglücksort gebracht werden oder nach einer Fahrt über eine holprige Piste zu Fuß noch rund eine halbe Stunde laufen.

    11:20 Uhr: Lufthansa-Chef besucht Angehörige der Absturzopfer in Marseille

    Lufthansa-Chef Carsten Spohr wird morgen das Betreuungszentrum für Angehörige der Opfer des Germanwings-Absturzes in Marseille besuchen. Wann genau Spohr in der südfranzösischen Stadt eintreffen wird, konnte eine Sprecherin der Fluggesellschaft am Dienstag in Frankfurt zunächst nicht sagen. Auch über die Planungen für den Aufenthalt des Konzernchefs in Marseille gab es zunächst keine detaillierten Angaben. In einem Hotel in der Mittelmeer-Metropole kümmern sich seit Samstag 90 Mitarbeiter um Angehörige, die zur Absturzstelle reisen wollen. Sie nehmen die Trauernden in Empfang und begleiten sie auch in die Nähe des Unglücksorts.

    11:14 Uhr: Millionenrückstellung von Versicherern für Absturzkosten

    Für die Kosten rund um den Germanwings-Absturz hat ein Versicherungskonsortium nach Angaben der Lufthansa 300 Millionen US-Dollar (278 Millionen Euro) zurückgestellt. Es gehe unter anderem um finanzielle Entschädigungen für die Hinterbliebenen der 150 Opfer, die Kosten für den zerstörten Airbus A320 und für Betreuungskräfte, erklärte ein Sprecher der Fluggesellschaft am Dienstag in Frankfurt. Das Geld werde von einem Versicherungskonsortium bereitgestellt, in dem die Münchner Allianz eine führende Rolle spiele. Die Allianz wollte sich am Dienstag zunächst nicht äußern.

    09:19 Uhr: Suche nach Opfern im Absturzgebiet fortgesetzt

    Die Suche nach Opfern ist am Dienstag in den französischen Alpen fortgesetzt worden. Die Arbeiten waren über Nacht unterbrochen worden. Die Retter konzentrieren sich nach Angaben der Gendarmerie neben der Bergung der Leichen auf die Suche nach dem Flugdatenschreiber des vor einer Woche abgestürzten Flugzeugs. Die Daten sollen weitere Erkenntnisse zum Geschehen im Airbus vor dem Absturz liefern.

    07:19 Uhr: Auch in Mexiko gilt künftig die Zwei-Personen-Regel in Cockpits

    Als Reaktion auf den Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen ist auch in Mexiko die Zwei-Personen-Regel in Cockpits eingeführt worden. Falls der Flugkapitän die Kabine verlasse, müsse künftig ein Mitglied der Besatzung seinen Platz einnehmen, sagte Gilberto López von der mexikanischen Flugaufsichtsbehörde. Dadurch solle sichergestellt werden, dass der Pilot nach seiner Abwesenheit wieder ins Cockpit gelassen werde. Die Neuregelung tritt binnen 48 Stunden in Kraft.

    06:30 Uhr: Psychotherapeuten gegen Lockerung der ärztlichen Schweigepflicht

    Der Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), Rainer Richter, lehnt eine Lockerung der ärztlichen Schweigepflicht ab. "Die Schweigepflicht ist in Fällen, in denen Patienten andere Personen gefährden, nicht das Problem", sagte Richter der Deutschen Presse-Agentur. "Schon jetzt sind Ärzte und Psychotherapeuten befugt, die Schweigepflicht zu durchbrechen, wenn sie dadurch die Schädigung Dritter verhindern können. In Fällen, in denen es um Leben und Tod geht, sind sie dazu sogar verpflichtet." 

    Eine Lockerung der Schweigepflicht für bestimmte Berufe mit hohem Berufsrisiko könnte nach Ansicht des Psychotherapeuten Richter derartige Katastrophen nicht verhindern. Bei welchen Berufen wäre da die Grenze zu ziehen, fragte er und erinnerte daran, dass pro Jahr vermutlich "mehrere hundert Kfz-Unfälle in suizidaler Absicht herbeigeführt werden". 

    fla/nos/axhe mit dpa/afp

    Der erste Teil unseres Livetickers zum Germanwings-Unglück

    Der zweite Teil unseres Livetickers

    Der dritte Teil unseres Livetickers

    Der vierte Teil unseres Livetickers 

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