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Neuverfilmung: Wieder in der Drogenhölle: "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" wird neu verfilmt

Neuverfilmung

Wieder in der Drogenhölle: "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" wird neu verfilmt

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    Die Neuverfilmung des Kinohits von 1981 startet am 19. Februar bei Amazon Prime Video.
    Die Neuverfilmung des Kinohits von 1981 startet am 19. Februar bei Amazon Prime Video. Foto: Mike Kraus, Soap Images, Amazon, dpa

    Sie ist bis heute Deutschlands bekannteste Drogensüchtige und ihre dramatische Geschichte wühlt immer noch genauso auf wie vor etwas mehr als 40 Jahren, als sie erstmals veröffentlicht wurde: "Christiane F., 16 Jahre alt, ist eine von etwa 10.000 Heroinsüchtigen in Berlin" – so knapp begann am 28. September 1978 in der Zeitschrift Stern die Serie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", die Millionen Menschen in der damaligen Bundesrepublik erschütterte.

    Christiane F., mit 14 Jahren auf dem Kindestrich

    Es ging um das Schicksal eines Mädchens, das mit zwölf erstmals Hasch rauchte, mit 13 Heroin spritzte und mit 14 auf den Kinderstrich ging. Später entstand daraus ein Buch. Regisseur Uli Edel und Produzent Bernd Eichinger verfilmten die Geschichte und Christiane Felscherinow, so heißt sie mit vollem Namen, wurde für einige Jahre so etwas wie ein Star. Heute ist sie 58, lebt wieder in Berlin, hat sich aber aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen. Von Drogen soll sie nie ganz weggekommen sein, heißt es in früheren Medienberichten. Sie selbst sagte vor Jahren, sie sei eine "kranke Frau".

    In den vergangenen zwei Jahren wurde die aufrüttelnde Drogenbeichte nun neu verfilmt. Die Serienadaption "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" von Constantin Television und Amazon Studios startet am 19. Februar bei Amazon Prime Video in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Was die Zuschauer erwartet? Acht Episoden einer aufwendigen 20-Millionen-Euro-Produktion, in der das Leben von Christiane F. und ihrer Clique vom Bahnhof Zoo modern und eindrücklich erzählt wird.

    Heute gibt es mehr Drogentote als damals

    Zwar steht Heroin inzwischen nicht mehr im Mittelpunkt. Aber Drogenprobleme sind gerade bei pubertierenden Jugendlichen nicht weniger geworden. Das belegen auch Zahlen: Als "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" erschien, registrierten die westdeutschen Behörden 430 Drogentote, heute sind es bundesweit fast 1300 pro Jahr.

    Sophie von Uslar ("Tannbach – Schicksal eines Dorfes"), die die Serie zusammen mit Oliver Berben ("Das Parfüm") produzierte, sagt im Gespräch mit unserer Redaktion: "Das Thema hat nicht im Geringsten an Aktualität verloren." Auch Heroin sei noch immer sehr virulent. Zudem sei die Geschichte in den je rund 50-minütigen Folgen nicht nur auf Christiane F. fokussiert. Diese sei eingebettet in ihre Clique. "Es geht um junge Leute, die ihren Platz im Leben finden wollen." Die sechs Jugendlichen würden kompromisslos für ihren Traum von Glück und Freiheit kämpfen und dabei alle Probleme mit Eltern, Lehrern und anderen Spießern hinter sich lassen wollen, so von Uslar.

    Für die neue Serie wurde Original-Material verwendet

    Dargestellt wird Christiane F. von der österreichisch-australischen Schauspielerin Jana McKinnon, 22. Sie stürzt sich als Christiane F. mit ihren Freunden in die berauschenden Nächte Berlins. Sie tun das ohne Einschränkungen und Regeln und feiern das Leben, die Liebe und die Versuchung – bis sie erkennen, dass der Rausch nicht nur ihre Freundschaft zerstören wird, sondern sie in den Abgrund treiben kann.

    Die Idee zur Serie hatte laut Sophie von Uslar die Drehbuchautorin Annette Hess. Diese habe schon damals, als sie den Film sah, das Gefühl gehabt, das Buch sei "extrem verkürzt dargestellt". Hess habe immer den Wunsch gehabt, so von Uslar, diese Geschichte ausführlicher zu erzählen. Bei Constantin-Film sei das Interesse an dem Thema ebenfalls bereits geweckt gewesen. So sei man zusammengekommen.

    Und man kam auch an Original-Material. Sophie von Uslar berichtet, dass die beiden Stern-Reporter von damals "glücklicherweise" noch ihre Original-Tonbanddaten im Keller gehabt hätten. "Die haben wir digitalisiert, weil sie schon stark beschädigt waren. Aber das war wie eine Schatzgrube", sagt von Uslar. Man habe auch Kontakt mit Christiane gehabt. Sie sei eingebunden gewesen, allerdings nicht in die inhaltliche Arbeit.

    Interessant ist, dass die Geschichte nicht in der Originalzeit erzählt wird, aber ebenfalls nicht in der heutigen Zeit. Interessant auch der Soundtrack, der die Serie begleitet. Er sei von David Bowie inspiriert.

    Lesen Sie dazu auch: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo: Amazon-Start, Handlung, Folgen, Besetzung, Trailer

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