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Neuseeland: Mindestens zwei Menschen sterben bei Beben in Neuseeland

Neuseeland

Mindestens zwei Menschen sterben bei Beben in Neuseeland

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    In Neuseeland hat sich ein schweres Erdbeben ereignet.
    In Neuseeland hat sich ein schweres Erdbeben ereignet. Foto: Usgs, epa

    Bei einem schweren Erdbeben in Neuseeland sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Das sagte Premierminister John Key, ohne Einzelheiten zu nennen.

    Der Erdstoß hatte eine Stärke von 7,9, wie das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam mitteilte. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke mit 7,8 an. Nach dem Beben wurde vor Tsunami-Wellen gewarnt.

    Den Experten zufolge ereignete sich das Beben in einer Tiefe von 10 Kilometern, das Zentrum lag demnach nördlich von Christchurch unweit von Hanmer Springs. Tausende Menschen in der Region wurden aus dem Schlaf gerissen und berichteten in den sozialen Medien von sehr heftigen Erdstößen und Schäden. Von Verletzten oder Toten war zunächst nichts bekannt.

    Ein Beben der Stärke 6,3 hatte im Jahr 2011 in der Gegend um Christchurch schwere Schäden angerichtet. 185 Menschen starben damals, etwa 10 000 Häuser wurden schwer beschädigt.

    Die schwersten Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte

    2011: Japan wird von einem Beben der Stärke 9,0 erschüttert, das einen gewaltigen Tsunami auslöst. Mehr als 18.000 Menschen sterben. Die Flutwelle trifft auch das Atomkraftwerk Fukushima und löst die schwerste Atomkatastrophe seit Tschernobyl 1986 aus.

    2005: Bei einem Erdbeben der Stärke 8,6 nahe der indonesischen Insel Nias vor Sumatra kommen 900 Menschen ums Leben, 6000 weitere werden verletzt.

    2004: Ein Erdbeben der Stärke 9,1 vor der Küste Sumatras löst am Zweiten Weihnachtstag eine gigantische Tsunami-Welle aus. In mehreren Anrainerstaaten des Indischen Ozeans sterben etwa 220.000 Menschen.

    1964: Alaska wird von einem Erdbeben der Stärke 9,2 und einem Tsunami heimgesucht. Mehr als 100 Menschen kommen ums Leben.

    1960: Ein Erdbeben der Stärke 9,5 erschüttert Chile. Der Erdstoß löst einen Tsunami aus, der in vielen Pazifik-Staaten schwere Zerstörungen verursacht. In Chile kommen 5700 Menschen ums Leben, 130 sterben in Japan und 61 auf Hawaii.

    1952: Die Halbinsel Kamtschatka im Osten der damaligen Sowjetunion wird von einem Erdbeben der Stärke 9 erschüttert. Die Tsunami-Wellen richten sogar in Chile und Peru Zerstörungen an, mehr als 2300 Menschen kommen ums Leben.

    Nach dem neuen Beben erreichte die erste Tsunamiwelle nach Angaben des Zivilschutzes die Nordostküste der Südinsel Neuseelands am Montag früh kurz vor 2.00 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MEZ am Sonntag). Sie könne auch weitere Küstenbereiche der Nord- und

    Tsunami-Warnung bestand für die gesamte Ostküste der Nord- und Südinsel sowie für die zu Neuseeland gehörenden Chatham Islands. Nach Medienberichten aus Neuseeland war das Beben nicht nur auf der Südinsel, sondern auch in den Städten Wellington, Hamilton und Auckland sowie in der Region Taranaki auf der Nordinsel sehr deutlich zu spüren. Im Onlineportal stuff.co.nz waren Fotos der Schäden zu sehen.

    Neuseeland von Tsunami bedroht

    Erdbeben-Stärke: So wird sie gemessen

    Bei der Messung von Erdbeben wird die Stärke der Bodenbewegung angegeben (Magnitude).

    Jeder Punkt bedeutet etwa eine Verzehnfachung der Bebenstärke. Ein Erdbeben der Magnitude 5,0 ist demnach zehnmal so stark wie eines mit 4,0.

    Früher wurde die Erdbebenstärke einheitlich nach der Richterskala bestimmt. Der amerikanische Geophysiker Charles Francis Richter hatte die Skala 1935 speziell für Kalifornien ausgearbeitet.

    Heute wird die Skala nur noch eingeschränkt eingesetzt, auch weil das Verfahren nur bei Erschütterungen in der Nähe der Messstationen zuverlässige Werte liefert.

    Durchgesetzt hat sich immer mehr die Momentmagnitude. Als einzige bezieht sie sich direkt auf die Vorgänge am Erdbebenherd.

    Weltweit treten jährlich zwischen 1500 und 2000 Erdbeben mit Stärken über 5,0 auf.

    Mit einer Stärke höher als 8,0 bebt die Erde durchschnittlich einmal pro Jahr.

    Das heftigste bisher auf der Erde gemessene Beben hatte eine Magnitude von 9,5 und ereignete sich 1960 in Chile.

    Sie zeigten zerbrochene Glasscheiben, mit Splittern übersäte Bürgersteige, Risse in Straßendecken und zerbrochene Weinflaschen, die in einem Supermarkt aus dem Regal gefallen waren. Ein Twitter-Nutzer schickte Bilder seines verwüsteten Hauses. In der Region Taranaki fiel in mehreren Städten der Strom aus.

    In der Hauptstadt Wellington sammelten sich Hunderte Menschen in den Straßen, während Alarmsirenen heulten und Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge durch die Straßen jagten. Von einigen Gebäuden schienen Mauerteile auf die Straße gefallen zu sein. Nahe dem Platz Civic Square zitterten Hotelgäste in Bademänteln und warteten darauf, in ihr Gebäude zurück zu dürfen. In einer nahen Bar trotzten die Stammgäste dem Chaos, sie tranken und rauchten weiter.

    Neuseeland - ein geographisch isolierter Inselstaat

    Neuseeland ist ein geographisch isolierter Inselstaat im südlichen Pazifik.

    Er besteht aus einer Nord- und einer Südinsel sowie zahlreichen kleineren Inseln.

    Die Hauptstadt ist Wellington.

    Neuseeland ist eine konstitutionelle Monarchie.

    Das Staatsoberhaupt ist Königin Elisabeth II.

    Regierungschef ist Premierminister John Key.

    Auf einer Fläche von 268.680 Quadratkilometern leben 4.403.000 Einwohner. Das ergibt eine Bevölkerungsdichte von 16,4 Einwohnern pro Quadratkilometer.

    Die Währung ist der Neuseeland-Dollar.

    Das moderne Neuseeland wurde am 6. Februar 1840 gegründet.

    Die größten Städte sind Auckland City (405.000 Einwohner), Christchurch (350.000 Einwohner), Manukau (330.000 Einwohner), North Shore City (205.000 Einwohner) sowie Waitakere und Wellington (je 200.000 Einwohner).

    In Christchurch, der größten Stadt der Südinsel, verließen die Bewohner der Uferzonen ihre Häuser in Richtung höher gelegener Stadtteile. Es wurde dichter Autoverkehr gemeldet. Viele Menschen standen auf den Straßen und teilten auf Mobiltelefonen mit, dass sie wohlauf seien. Eine Studentin sagte, sie könne Freunde in der Kleinstadt Waiau unweit von Hanmer Springs nicht erreichen. "Es gibt sechs Menschen in

    In Hamilton (Nordinsel) gab es für Wayne Timmo ein unsanftes Erwachen, als die Küchenmarkise gegen das Fenster schlug. "Das Wasser im Swimming Pool des Nachbarn schwappte hin und her, und die vom Erdbeben geweckten Leute liefen auf die Straße", sagte er. Die Reporterin Rachel Thomas berichtete "stuff.co.nz" aus Hataitai am Stadtrand von Wellington, sie und ihre Mitbewohner seien vom Ächzen des Daches geweckt worden. "Unser Nymphensittich fiel von seiner Stange. Wir drei drängen uns im Morgenmantel unter dem Küchentisch mit einem zitternden Vogel zwischen uns." AZ/dpa

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