Rückkehr nach Hause: Zwei Wochen nach seiner Festnahme in Berlin ist der kanadische Pornodarsteller, der vor laufender Kamera einen Mann getötet haben soll, wieder in der Hand der Behörden seines Heimatlandes. Ein Sprecher der Polizei übergeben worden sei. Genauer wollte er sich aber nicht dazu äußern.
Der kanadische Justizminister dankte der deutschen Regierung für ihr schnelles Handeln
Ein Flugzeug der kanadischen Luftwaffe habe den 29-Jährigen in Berlin abgeholt, teilte Kanadas Justizministerium mit. "Die Zusammenarbeit unserer Regierung mit der internationalen Gemeinschaft hat dafür gesorgt, dass sich dieser Mann schnell vor der Justiz verantworten kann. Die Kanadier sollen wissen, dass Menschen, die das Recht übertreten, die volle Härte des Gesetzes erfahren werden." Justizminister Rob Nicholson bedankte sich ausdrücklich bei der deutschen Regierung "für ihr rasches und entschlossenes Handeln".
Die Maschine mit Magnotta war am Abend Berliner Zeit Richtung Montreal gestartet, wo Magnotta in der Vergangenheit seinen 33-Jahre alten Freund umgebracht und zerstückelt haben soll. Einige Leichenteile verschickte er mit der Post, den Torso warf er in den Müll. Einige Teile soll er sogar gegessen haben.
Magnotta hat seiner Auslieferung nicht widersprochen
Viele Kommentatoren in Kanada hat die rasche Auslieferung überrascht. Die meisten hatten vermutet, dass sich das Verfahren über Monate, wenn nicht Jahre hinziehen würde. Der Auslieferung des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber 2009 nach Deutschland war beispielsweise ein fünfjähriges juristisches Tauziehen vorausgegangen. Der kanadische Pornodarsteller und mutmaßliche Kannibale Magnotta hatte sich seiner Auslieferung allerdings auch nicht widersetzt. dpa