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Neues Album "Ultraviolence": Lana Del Rey: Das Über-Mädchen

Neues Album "Ultraviolence"

Lana Del Rey: Das Über-Mädchen

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    Die US-Sängerin Lana Del Reybringt ein neues Album raus.
    Die US-Sängerin Lana Del Reybringt ein neues Album raus. Foto: Mick Tsikas (dpa)

    Binnen kürzester Zeit war aus einer schlauchbootlippigen Newcomerin, die durch ein Musikvideo in Stimmung und Stil das Hollywoodkino der fünfziger Jahre in einem nostalgischen Traum wiederaufleben lässt, gleich eine Nachwuchsikone geworden. Den medialen Hochfrequenzkanälen im Internet sei Dank.

    Dass ihr Album eigentlich eher so lala war und dass sie dann bei ihrer Welttournee auf der Bühne nicht einen Hauch des Charmes verbreitete, den ihr die Kamera mit Retro-Optik verliehen hatte, war längst schon egal.

    Das neue Album heiß "Ultraviolence"

    Früher war da Elizabeth Wollridge Grant, geboren 1986, arbeitend als Sozialarbeiterin mit Obdachlosen und Drogensüchtigen, sich nebenbei mit eigenen Songs zur Gitarre auf den kleinen Bühnen ihrer Heimatstadt New York versuchend. Was aus ihr privat geworden ist, ist nicht bekannt. Denn darüber spricht die, die aus ihr öffentlich geworden ist, nicht, wehrt ab mit Sätzen wie „Ruhm ist widerlich“.

    Trotzdem: Wahnsinn ist das. In einem Monat erscheint ihr neues Album „Ultraviolence“ – und bereits nach der nun veröffentlichten ersten Single und bei den ersten Konzerten drehen alle durch. Nicht etwa, weil „West Coast“ so ein Hit wäre wie „Video Games“, nein, mit Musik hat das wieder wenig zu tun. Vielmehr dreht sich all die Aufregung um: einen Stilwandel.

    Lana del Rey vereint Schönheit und Angst

    Man raunt von Rock’n’Roll und konstatiert, dass Lana nun weniger wie eine kokette, junge Priscilla Presley aussieht, mit holdem Lockenschwung und zart schimmernd über den abgeschnittenen Jeans, sondern mit fransigem Haar und Kleidern von weißer Spitze bis rotem Frottee, dazu aber auch Lederjacken, irgendwie damenhafter und verruchter zugleich. Auf der Bühne lupft sie denn auch mal gleich den Saum, präsentiert ein bisschen Höschen – und Tausende kreischen dazu.

    Es sind fast alles Mädchen. Denn Lana del Rey vereint die absoluten Gegensätze ihrer Lebenswelt: Schönheit und Angst. Und sie verwandelt das in Pop und Chic. Jetzt halt in neuen Brüchen variiert. Mit Erwachsensein hat das längst nichts zu tun, es ist nur ein weiteres Stadium der Pubertät. Und bleibt damit: Wahnsinn eben.

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