Im Selbstjustiz-Fall vom Oberrhein laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. "Wir suchen derzeit aktiv nach Zeugen, um die Ausgestaltung der Tat insgesamt und die Tatbeteiligungen im Einzelnen aufzuklären", sagte eine Sprecherin der Freiburger Polizei am Montag.
Ein 17-Jähriger soll sich am mutmaßlichen Vergewaltiger seiner Schwester mit einem Lynchmord gerächt haben. An dem Angriff sollen auch der 48 Jahre alte Vater der Geschwister und ein 21 Jahre alter Freund des Jugendlichen beteiligt gewesen sein. Die drei sitzen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftlichen Mord vor.
Ein französischer Zug fuhr zur Zeit des Verbrechens am Tatort vorbei
Zur Tatzeit sei ein Zug der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF in der Nähe des Tatorts vorbeigefahren, sagte die Polizeisprecherin. Konkret sollen nun über Aushänge und Flyer an umliegenden Bahnhöfen Zeugen aufgerufen werden. Die Ermittler hoffen darauf, dass sich jemand meldet, der die Tat aus dem fahrenden Zug verfolgt hat. In dieser Woche müssten die Ermittler zudem weiter Spuren auswerten und sämtliche Zeugen vernehmen.
Geständnisse mit Widersprüchen
Der 17-Jährige hat die Tat laut Polizei gestanden. Auch die beiden anderen Beschuldigten hätten umfassend ausgesagt. Allerdings gibt es Widersprüche.