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Neue Corona-Mutation in Südafrika: EU empfiehlt Einreisestopp - gefährlich für junge Menschen, Kinder? Symptome & Impfstoff

Corona-Pandemie

Corona-Variante aus Südafrika: Bundesregierung schränkt Flugverkehr ein

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    In Südafrika wurde eine neue Corona-Mutation entdeckt.
    In Südafrika wurde eine neue Corona-Mutation entdeckt. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Im Fall der neu entdeckten Corona-Variante in Südafrika hat nun auch die EU reagiert: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilte auf Twitter mit, dass die EU all ihren Mitgliedsstaaten vorschlage, Flüge aus den betroffenen Regionen im südlichen Afrika vorerst auszusetzen.

    Forscher haben in Südafrika eine neue Variante des Coronavirus entdeckt. Sie weise "eine sehr hohe Anzahl von Mutationen auf", sagte Tulio de Oliveira, Chef des Genomforschungsinstitut KRISP. Die neue Variante soll mindestens zehn Mutationen aufweisen – bei der Delta-Variante sind es dagegen nur zwei, bei Beta drei. Die neue Variante gebe "Anlass zur Sorge". In Südafrika seien bisher 22 Fälle nachgewiesen.

    Spahn: Südafrika wird Virusvariantengebiet

    Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) teile am Freitagmorgen mit, dass Südafrika zum Virusvariantengebiet erklärt werde. Die Verordnung trete heute Nacht in Kraft. Dann dürfen vorerst nur noch deutsche Staatsbürger aus Südafrika nach Deutschland einreisen.

    Der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) rechne damit, dass der Flugverkehr aus Deutschland ins südliche Afrika "in Kürze" gestoppt werden müsse. Im Morgenmagazin der ARD sagte Braun am Freitag weiter: "Die Wissenschaftler sind alle hoch alarmiert". Er betonte auch, dass wegen der neuen Variante Gespräche mit dem RKI geführt würden.

    Der designierte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte am Freitagmorgen im Deutschlandfunk, dass es Aufgabe der geschäftsführenden Regierung von Angela Merkel (CDU) sei, Maßnahmen gegen die neue Corona-Variante zu ergreifen. Er empfehle aber auch "Maßnahmen im Flugverkehr".

    Karl Lauterbach warnt eindringlich vor Corona-Variante

    Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (SPD) teilte noch in der Nacht eine Grafik zur neuen Variante auf Twitter und schrieb dazu: "Hoffentlich bestätigt sich nicht, was diese Grafik zeigt. Wenn ja müssen sofort Reisebeschränkungen erfolgen". Deutschland müsse nun Zeit gewinnen: "Nichts ist schlimmer als eine neue Variante in eine laufende Welle hinein", so Lauterbach weiter.

    Inwieweit die Impfstoffe gegen diese Virusvariante helfen, sei noch unklar. Bislang sei die Variante, die den Namen B.1.1.529 trägt, auch in Botswana und Hongkong bei Reisenden aus Südafrika nachgewiesen worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) könnte B.1.1.529 schon morgen einen griechischen Namen geben, wie sie es etwa bei der Delta-Variante getan hat.

    Nach Bekanntwerden der neuen Variante haben bereits gestern mehrere Länder mit Einreisebeschränkungen reagiert. Israel stufte Südafrika und andere Länder auf dem südlichen afrikanischen Kontinent als "rote Länder" ein. Damit dürfen Bürger dieser Länder nicht mehr nach Israel einreisen. Auch Großbritannien reagierte mit Flugstopps: Ab Freitagnachmittag sollen alle Flüge aus Südafrika, Simbabwe, Eswatini und Namibia eingestellt werden.

    Neue Corona-Variante sei "besorgniserregend"

    Der südafrikanische Gesundheitsminister Joe Phaahla bezeichnete die neue Variante als "ernsthaft besorgniserregend". Sie könnte die Ursache für einen "exponentiellen" Anstieg der gemeldeten Fälle in dem Land sein. Die Infektionszahlen waren in den letzten Tagen in Südafrika auffällig gestiegen. Und das, obwohl monatelang sehr wenige Tests positiv ausgefallen waren.

    Besonders hohe Anstiege gab es in den Städten Pretoria, Johannesburg und Ekuhurleni. Woher die neue Variante stammt, ist noch unklar.

    Südafrika: Schnellere Ausbreitung, höhere Zahlen, vielleicht gefährlicher

    Laut Richard Lessels vom KRISP-Institut gibt es Anzeichen dafür, dass die Variante, die in Südafrika nachgewiesen wurde, sich schneller verbreite als die Delta-Variante. Es sei ebenfalls möglich, dass sie auch das menschliche Immunsystem stärker strapaziere. Die Variante könnte eventuell in der Lage sein, "den Schutz, den wir in unserem Immunsystem haben, zu umgehen“, sagte der Experte Richard Lessells. Bislang hat sich B. 1.1.529 laut Experten vor allem unter jungen Menschen ausgebreitet. Um mehr über die Variante herauszufinden, seien vor allem kommenden Tage und Wochen entscheidend. Die WHO will die neue Variante "genau" beachten.

    Coronavirus in Südafrika

    Mit insgesamt etwa 2,95 Millionen Corona-Fällen und mehr als 89.600 Toten ist Südafrika das am schwersten betroffene Land auf dem Kontinent. Vergangenes Jahr war dort bereits die Beta-Variante des Virus entdeckt worden. Am Mittwoch stieg die Zahl der täglich gemeldeten Infektionen auf mehr als 1200. Anfang des Monats waren es noch wesentlich weniger: nur rund 100 Neuansteckungen pro Tag.

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