Rund eine halbe Million Bewohner wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen, wie der Fernsehsender NHK am Dienstag meldete. In Zehntausenden Haushalten fiel der Strom aus. Vorläufigen Berichten zufolge wurden mindestens fünf Menschen verletzt. Berichte über größere Schäden lagen zunächst nicht vor. Die meteorologische Behörde hatte am Vortag die höchste Alarmstufe für die Region ausgegeben.
Sämtliche Flüge in und aus dem Urlaubsparadies Okinawa wurden abgesagt. Die Zentralregierung in Tokio hat einen Krisenstab eingerichtet. Der Taifun könnte am Donnerstag möglicherweise die südwestliche Hauptinsel Kyushu erreichen.
Kurz erklärt: Taifune, Hurrikane, Tornados
Wirbelstürme bedrohen jedes Jahr ganze Länder, töten Menschen und richten Milliardenschäden an. Was Sie über Taifune, Hurrikanes, Tornados und Zyklone wissen müssen:
Grundsätzlich sind Taifune, Hurrikane und Zyklone das gleiche, nämlich Wirbelstürme. Der Name hängt von der Region ab, in der sich das Naturspektakel ereignet.
Von einem Hurrikan spricht man, wenn der Wirbelsturm im Atlantik oder im Nordpazifik auftritt. Hurrikane drehen sich wie Taifune gegen den Uhrzeigersinn.
Mit dem Begriff Zyklon liegt man richtig, wenn der tropische Wirbelsturm im Indischen Ozean oder in der Südsee auftritt. Zyklone drehen sich im Urzeigersinn.
Taifun ist die korrekte Bezeichnung für einen Wirbelsturm im nordwestlichen Bereich des Pazifiks - etwa bei Japan.
Ein Tornado, in den USA auch Twister genannt, ist ein eher kleinräumiger Luftwirbel. Man spricht dabei auch von Windhose oder Wasserhose. Auch Tornados können eine verheerende Wucht gewinnen.
Typisch für Wirbelstürme ist das sogenannte Auge in der Mitte. Dabei handelt es sich um eine windfreie Zone im Zentrum des Sturms.
Wer mehr wissen will: Auf den Internetseiten des National Hurrikane Centers (http://www.nhc.noaa.gov/) lassen sich Wirbelstürme auf der ganzen Welt verfolgen. Sie werden dort auf animierten Karten angezeigt.
Nach Angaben der Behörden besteht die Möglichkeit, dass der Taifun am Mittwoch auch die japanische Hauptinsel Honshu, wo auch die Hauptstadt Tokio liegt, heimsucht.
"Neoguri" bewegte sich am Dienstagmittag (Ortszeit) mit einer Geschwindigkeit von 25 Kilometern in der Stunde über dem Meer weiter in Richtung Norden. Die Windgeschwindigkeit nahe seinem Zentrum betrug mehr als 250 Kilometer pro Stunde.
So einen starken Taifun hat es im Monat Juli in Japan seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. AZ, dpa