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Nelson Mandela: Ein Freiheitskämpfer wäre 100 geworden: Das Leben von Nelson Mandela

Nelson Mandela

Ein Freiheitskämpfer wäre 100 geworden: Das Leben von Nelson Mandela

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    Nelson Mandela, hier im Jahr 2001, erhielt 1993 den Friedensnobelpreis. 27 Jahre verbrachte der Politiker wegen seinem Ruf nach Gleichberechtigung im Gefängnis.
    Nelson Mandela, hier im Jahr 2001, erhielt 1993 den Friedensnobelpreis. 27 Jahre verbrachte der Politiker wegen seinem Ruf nach Gleichberechtigung im Gefängnis. Foto: John Giles (dpa)

    Ob Nelson Mandelas Eltern ahnen, welch treffenden Namen sie ihrem Sohn geben, als er am 18. Juli 1918 in dem kleinen Dorf Mvezo im Osten Südafrikas geboren wird? Den Namen Nelson bekommt er erst zum Grundschuleintritt von seiner Lehrerin. Als er das Licht der Welt erblickt, erhält er den Namen Rolihlahla - was im Volksmund "Unruhestifter" bedeutet. Und Unruhe soll er im wahrsten Sinne des Wortes stiften - als Kämpfer gegen soziale Unterdrückung, als inhaftierter Aktivist, als Friedensnobelpreisträger, als erster schwarzer Präsident

    Nelson Mandela engagiert sich sehr früh politisch

    Gemeinsam mit seinen zwölf Geschwistern wächst Nelson Mandela in relativem Wohlstand auf. Nach dem frühen Tod seines Vaters - Nelson Mandela ist gerade zwölf Jahre alt - wird er vom Stammesoberhaupt adoptiert. In den Stammesversammlungen unter Leitung seines Adoptivvaters lernt Mandela schon als Kind, so schreibt er in seiner Biografie, "seine Gegner zu bezwingen, ohne sie zu entehren". In den Versammlungen kann jeder Mann, egal ob arm oder reich, seine Anliegen vortragen, darunter auch Kritik am Regenten. Der Anführer hört zunächst kommentarlos zu und bemüht sich anschließend, eine Lösung zu finden.

    An der Universität macht Nelson Mandela seinem eigentlichen Namen alle Ehre: Weil er in einem Streit mit dem Dekan von Fort Hare, der damals einzigen Universität für Schwarze, darauf beharrt, im Recht zu sein, wird er hinausgeworfen und muss sein Jura-Studium im Fernstudium abschließen. Sein Adoptivvater hat sowieso andere Pläne für ihn: Für Mitglieder seines Stammes ist vorgesehen, so schnell wie möglich zu heiraten. Um seiner eigenen Zwangsheirat zu entgehen, flieht Nelson Mandela im Alter von 22 Jahren nach Johannesburg. In seiner neuen Heimat arbeitet er eine Zeit lang als Wachmann, später dann als Rechtsanwalt.

    Nelson Mandela erfährt am eigenen Leib, wie Schwarze benachteiligt werden

    Inwiefern das System die Schwarzen benachteiligt, erfährt der engagierte Anwalt Mandela häufig genug vor Gericht, dennoch lehnt Mandela lange eine aktive Beteiligung am Widerstand ab. Erst als ein enger Freund bei einer Festnahme beinahe zu Tode geprügelt wird, schließt er sich dem ANC (afrikanischer Nationalkongress) an, wobei er - wie sein Vorbild Mahatma Gandhi - den gewaltfreien Kampf propagiert.

    1960 wird der ANC verboten. Doch der Amateurboxer und Führer einer ANC-Guerilla-Organisation beschließt, sein Leben dem Kampf gegen die Apartheid zu widmen. "Wenn es sein muss", sagt er einmal, "bin ich bereit, für dieses Ideal zu sterben." Und auch bereit, 27 Jahre seines Lebens in Haft zu verbringen, einen Großteil davon auf der berüchtigten Insel Robben Island.

    Der Gefangene mit der Nummer 466/64 wird zur eingekerkerten Symbolfigur des Freiheitskampfs und der Demokratie. Nicht nur die Freiheitsbewegungen im eigenen Land und auf dem afrikanischen Kontinent unterstützen Mandela, sondern Aktivisten weltweit, die mit "Free Mandela"-Schildern auf die Straße gehen.

    1993 wird Nelson Mandela mit dem Friedensnobelpreis geehrt

    Nach seiner Freilassung im Jahr 1990 nutzt Nelson Mandela seine Popularität, von der viele befürchten, er könne unter ihr zusammenbrechen, für sein wichtigstes Ziel: die Menschen zu versöhnen. Er vertritt die Ansicht, niemand werde mit Hass geboren, Menschen müssten erst zu hassen lernen. "Wenn sie zu hassen lernen können, dann kann ihnen auch gelehrt werden zu lieben." Wohl auch deshalb ist er sofort bereit, mit dem damaligen Präsidenten Fredrik Willem de Klerk Friedensverhandlungen zu führen, um die jahrelange Apartheid zu beenden und Schwarze und Weiße miteinander zu versöhnen.

    1993 erhalten Mandela und de Klerk den Friedensnobelpreis, im Jahr darauf wird Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt. Er bleibt bis 1999 im Amt. Fünf Jahre später beendet er seine politische Karriere, sein letzter öffentlicher Auftritt findet 2010 während der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika statt. Am 5. Dezember 2013 stirbt Nelson Mandela im Alter von 95 Jahren an einer Lungenentzündung.

    „Was im Leben zählt, ist nicht, dass wir gelebt haben. Sondern, wie wir das Leben von anderen verändert haben“, sagte Mandela einmal. Durch seinen Freiheitskampf hat er das Leben von Millionen verändert.

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