Bei einer internationalen Anti-Mafia-Razzia haben Polizeikräfte in Italien und der Schweiz 75 Verdächtige festgenommen. Außerdem beschlagnahmten die Ermittler Vermögen im Wert von rund 169 Millionen Euro, wie die italienische Finanzpolizei mitteilte.
Den Festgenommenen werden unter anderem Menschenhandel, Drogenkriminalität, illegale Recycling-Geschäfte und Korruption vorgeworfen. Die Aktion habe sich schwerpunktmäßig gegen Mitglieder der Mafia-Organisation 'Ndrangheta gerichtet. Sie ist im süditalienischen Kalabrien beheimatet, macht ihre kriminellen Geschäfte aber in ganz Europa und weiteren Teilen der Welt. Beteiligt waren den Angaben nach rund 700 Beamte, gesteuert unter anderem von Fahndern aus der kalabrischen Hauptstadt Catanzaro, unterstützt von Staatsanwälten und Polizei aus Bern in der Schweiz.
Die Justiz war den Banden schon seit Jahren auf der Spur. Insgesamt liefen Ermittlungen in 158 Fällen, teilte die Finanzpolizei in Rom mit. Im Fokus der Fahnder stünden Clans der 'Ndrangheta, die hauptsächlich aus einer Region zwischen der Stadt Lamezia Terme und der Provinz Vibo Valentia aus operierten.
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