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Nana Mouskouri: Nana Mouskouri: Warum die Frau mit der Brille auf ihre Sehhilfe besteht

Nana Mouskouri

Nana Mouskouri: Warum die Frau mit der Brille auf ihre Sehhilfe besteht

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    Nana Mouskouri wird 80.
    Nana Mouskouri wird 80. Foto: Markus Scholz, dpa

    Als 1961 der Schlager „Weiße Rosen aus Athen“ die deutschen Hitparaden stürmte, pflasterten die Schallplattenhändler die Wände mit dem Fotomotiv der Single-Hülle. Es zeigte eine wunderschöne Frau, der ein hellblauer Schal auf die Schultern fiel und die an einer Blume roch. Donnerwetter, so sieht Nana Mouskouri aus, die griechische Sängerin mit der wunderbar weichen Stimme!

    Mit dem ersten Zeitungsfoto platzte die Illusion: Man starrte überrascht auf einen Mittelscheitel und eine dicke, eckige Brille. Aber mit jedem nachfolgenden Schlager („Ich schau den weißen Wolken nach“, „Rote Korallen“) gewöhnte man sich immer mehr an die spröde Optik von Nana Mouskouri. Die Hornbrille wurde ihr Markenzeichen, das Nana Mouskouri eine Aura durchaus anziehender Unantastbarkeit gab.

    Nana Mouskouri: „Ohne Brille wäre ich wohl nicht die Mouskouri“

    Anders mag man sich Nana Mouskouri, die heute ihren 80. Geburtstag feierte, nicht mehr vorstellen. „Ohne Brille wäre ich wohl nicht die Mouskouri“, hat die Sängerin einmal gesagt, „Sie hat mir Erfolg gebracht und ist ein Teil von mir. Sie ist wie ein Schutzschild für mich.“ Ihren 80. Geburtstag wollte sie in Hamburg mit ihrem Publikum auf der Bühne feiern. „Man muss nicht leise sein, nur weil man alt ist“.

    Die ganze Welt liebt die Sängerin, die 250 Millionen Tonträger verkauft hat. „Guten Morgen Sonnenschein“ hieß einer ihrer größten Hits. Vorurteile gegen simpel gestrickte Schlager hatte sie nie: „Man muss respektieren, dass die Leute das mögen.“

    Mit einer Tournee glückte Nana Mouskouri der Anschluss an die Weltspitze

    Eine ganz andere Mouskouri erlebten ab Mitte der 60er Jahre die Amerikaner. Dank einer Konzerttournee mit Harry Belafonte gelang ihr mühelos der Anschluss an die Weltspitze. In Übersee überzeugte sie ihr Publikum mit einem eher rauchig-erotischen Timbre, wogegen die Deutschen ihren freundlichen Schlager-Sopran bevorzugten.

    Als Auszeichnung empfand es die Sängerin, dass der Jazztrompeter Miles Davis bei ihr gewissermaßen in die Rhythmus-Schule ging. „Er hatte gehört, dass ich 7/8-Takte, 19/8 und andere krumme griechische Rhythmen singen konnte. Also trug ich ihm die vor.“ Davis war beeindruckt.

    Nana Mouskouri saß im Europaparlament

    Weniger erfolgreich war Nana Mouskouri in der Politik. In den 90er Jahren saß sie zwar für die griechischen Konservativen im Europaparlament, stieg aber nach einer Legislaturperiode aus. „Ich war von der Politik enttäuscht“, so die Sängerin, „hier gibt es keine Wahrheit und keine Freiheit. Vieles dreht sich um Machterhalt und Parteipolitik.“

    Nana Mouskouri ist in zweiter Ehe mit dem Musikproduzenten André Capelle verheiratet. Ihr Sohn Nicolas ist Designer, Tochter Helena ist musikalisch begabt. Sie singt wie Frau Mama. Und steht mit ihr gern auf der Bühne. Für Kontinuität ist also gesorgt.

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