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Nackt-Künstlerin: Warum Künstlerin Milo Moiré jetzt Nackt-Selfies macht

Nackt-Künstlerin

Warum Künstlerin Milo Moiré jetzt Nackt-Selfies macht

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    Nackte Selfies mit fremden Menschen: In Paris wurde Milo Moiré dafür festgenommen, in Düsseldorf tritt sie mit der Peformance am Freitag in einem Museum auf.
    Nackte Selfies mit fremden Menschen: In Paris wurde Milo Moiré dafür festgenommen, in Düsseldorf tritt sie mit der Peformance am Freitag in einem Museum auf. Foto: Milo Moiré

    Frau Moiré, stellen Sie sich am Freitag bei der Ausstellung "Ego Update" in Düsseldorf wirklich völlig nackt mit fremden Menschen vor die Kamera?

    Milo Moiré: Ja - und es kann dann jeder ein Selfie mit mir machen, der Lust darauf hat. Ich stelle dafür eine ferngesteuerte Kamera auf. Die Menschen können die Fotos später bekommen. Ich möchte die Selfies aber irgendwann auch in einer Ausstellung zeigen. Mit derselben Aktion war ich schließlich bereits in anderen Städten wie Basel oder Paris.

    In Paris wurden Sie sogar deswegen festgenommen. Wie haben Sie das erlebt?

    Moiré: Die Selfie-Aktion lief eine halbe Stunde, also plötzlich zwei Polizisten auf mich zukamen. Sie sagten mir, ich müsse mit aufs Revier kommen. Ich dachte zuerst, ich soll nur meine Personalien abgeben. Doch dann musste ich die Nacht in einer Zelle bleiben. Das war wirklich schlimm, da ich nicht wusste, was passierte. Am nächsten Tag hat dann ein Richter entschieden, dass es nur eine Ordnungswidrigkeit ohne große Konsequenzen war.

    Hatten Sie solche Probleme auch schon in Deutschland?

    In Frankreich ist es generell verboten, sich nackt in der Öffentlichkeit zu zeigen. In Deutschland ist das erst einmal erlaubt - wenn sich jemand gestört fühlt, kann er aber Anzeige erstatten. Das ist mir hier allerdings noch nie passiert.

    Milo Moiré verfolgt mit den Nackt-Selfies eine Absicht

    Wie reagieren die Menschen denn allgemein auf Ihre Nackt-Performances?

    Moiré: Die meisten sind offen dafür. Bei den Selfies geht es ja auch darum, Kontakt zu anderen Menschen zu suchen. Dabei machen viele gerne mit und haben einfach viel Spaß. Wenn ich meine Absicht dahinter erkläre, verstehen das die Leute auch schnell.

    Was ist denn die Aussage hinter den Nackt-Selfies?

    Moiré: Bei der Ausstellung "Ego Update" geht es allgemein um das Massenphänomen Selfie. Die Menschen geben mit diesen Fotos und im Internet allgemein viel von sich preis. Ich greife das auf und treibe das mit den nackten Selfies auf die Spitze - schließlich ist das die pure Selbstentblössung. Gleichzeitig geht es bei dem Kontakt zu anderen Menschen um einen Berührungspunkt zwischen digitaler und persönlicher Intimität.

    Warum setzen Sie bei Ihren Performances allgemein so oft auf Nacktheit?

    Moiré: Der nackte Körper hat Signalwirkung. Außerdem funktionieren meine Konzepte oft nur mit Nackheit. Beispielsweise bin ich nackt in der Straßenbahn gefahren, um den Alltag zu durchbrechen. Das hätte mit Kleidung einfach nicht funktioniert.

    Bei Nacktheit hat Milo Moiré keine Hemmungen

    Haben Sie eigentlich noch Hemmungen, sich nackt in der Öffentlichkeit zu zeigen?

    Moiré: Ich habe generell keine Hemmungen bei Nacktheit. Ich gehe auch gerne zum FKK-Strand.

    Und haben Sie keine Angst, dass vor allem Männer die Nacktheit mit Sexualität verbinden und Sie belästigen könnten?

    Moiré: Das Risiko besteht immer. Aber mein Lebensgefährte begleitet mich meistens - daher bin ich nicht ganz alleine.

    Welche Aktionen planen Sie als Nächstes?

    Moiré: Unter anderem ist wieder ein "PlopEgg" geplant, bei dem ich mit Farbe gefüllte Eier aus meiner Vagina auf eine Leinwand fallen lasse. Ich freue mich auch, dass mich immer häufiger Museen einladen. Aber ich will weiter beides machen: Performances draußen im Alltag und wie jetzt am Freitag mit den Nackt-Selfies Aktionen in Museen.

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