Die Buben, die in den 1960er Jahren die 80-Pfennig-Sonntagnachmittagsvorstellungen der Vorortkinos stürmten, standen auf Vivi Bach. Was einfach mit ihrem skandinavischen Charme zu tun hatte. Denn der war damals total angesagt, vor allem im Schlager: Siw Malmkvist, Gitte und Wencke Myhre landeten mit ihrem netten Akzent zahlreiche Hits.
Vivi Bach entzückte das Publikum
Bei Vivi Bach, der Bäckerstochter aus Kopenhagen, war es nicht viel anders. Wenn sie in dem Film „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh’n“ über „sspitze Ssteine“ am Strand jammerte, war das Publikum entzückt. Schlager sang sie auch: In „Hey Vivi – Hey Gerhard“ gab die Dänin sich im Duett mit dem Grandseigneur Gerhard Wendland voll seriös. Auf dessen „Hey Hey Vivi, sprich mit mir von l’amour“ konterte sie jugendfrei: „Hey Hey Gerhard, rein theoretisch, aber nur“.
Assistentin bei "Wünsch Dir was"
Vivi gelang ab 1969 als klassische Assistentin zusammen mit Ehemann Dietmar Schönherr in „Wünsch Dir was“ knapp drei Jahre lang ein Höhepunkt der TV-Unterhaltung. Unter anderem mussten Taucher bei einem nachgestellten Autounfall in einem Pool eine panische Mutter befreien. In einer anderen Ausgabe sorgte die durchsichtige Bluse einer 17 Jahre alten BH-losen Kandidatin für einen Eklat. Das war auch die Zeit, als es noch keine Energiedebatte gab. Heute gilt das Format als ein Vorläufer des interaktiven Fernsehens, weil Zuschauer einer ausgewählten Stadt per Lichtschalter oder Klospülung abstimmen konnten, welche Familie gewinnt.
Dietmar Schönherr: "Ein gebrochener Mann"
Vivi Bach starb jetzt mit 73 Jahren auf der Insel Ibiza. Dort hatte sie als eine Art Spät-Hippie gemalt und Bücher geschrieben. „Ich wachte neben ihr auf – und sie atmete nicht mehr“, sagte Schönherr. Als Todesursache nannte der 86-jährige Dietmar Schönherr Herzversagen. In einem INterview sagte Schönherr, er sei ein gebrochener Mann.