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Nach dem Erdbeben auf Haiti: Hilfe für Opfer rollt langsam an

Nach dem Erdbeben auf Haiti

Hilfe für Opfer rollt langsam an

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    Hilfe für Haiti mit dem Handy und im Web 2.0
    Hilfe für Haiti mit dem Handy und im Web 2.0 Foto: DPA

    Einsatzkräfte aus Israel bauten innerhalbweniger Stunden ein Krankenhaus auf, in dem sie täglich maximal 500Patienten behandeln können. Neben der Hauptstadt Port-au-Prince sindauch im Süden des bitterarmen Karibikstaats mehrere Städte zerstört."Jacmel ist kaputt, viele Häuser liegen in Trümmern", sagte in BerlinHaitis Botschafter Jean Robert Saget der Deutschen Presse-Agentur dpa.

    DieVereinten Nationen sprachen von der schlimmsten Katastrophe in ihrerGeschichte. Inzwischen übernahmen die USA die Kontrolle des Flughafensin der Hauptstadt, so sollen die Hilfslieferungen effizienterabgewickelt werden. Nach dem Besuch der US- Außenministerin HillaryClinton wurde am Sonntag UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in derKrisenregion erwartet.

    Clinton im Krisengebiet

    Clintonversprach langfristige Hilfe. "Wir sind hier, um Euch zu helfen (...).Wir sind heute hier, wir werden morgen hier sein und in der Zeit, dievor uns liegt." Die US-Politikerin ist die erste ausländischeSpitzenpolitikerin in dem Katastrophengebiet. Sie sprach mit PräsidentRené Préval auf dem internationalen Flughafen von Port- au-Prince, fuhraber nicht in die Stadt, um die Hilfsmaßnahmen nicht zu behindern.

    Zugleichbegannen die ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush und Bill Clintonmit einer großangelegten Spendensammlung für die Erdbebenopfer.Präsident Barack Obama, der seine Vorgänger mit der Koordination derSpendenhilfe beauftragt hatte, empfing die beiden am Samstag im WeißenHaus. "Vor uns liegen schwierige Tage", sagte Obama.

    Kaum noch Hoffnung auf Überlebende

    FünfTage nach dem Beben wurde es immer unwahrscheinlicher, noch Überlebendezu finden. Nach einer ersten provisorischen Bilanz starben laut HaitiPress Network bei den Erdstößen der Stärke 7,0 am Dienstag mehr als50 000 Menschen. Etwa 250 000 wurden verletzt. Etwa eine MillionMenschen seien obdachlos. Die Vereinten Nationen informierten amSamstag über den Tod des Leiters der UN-Mission in Haiti, Hédi Annabi(65). Die Leichen des Tunesiers sowie seines Stellvertreters, desBrasilianers Luiz Carlos da Costa, und des amtierenden UN- Polizeichefsin

    Auch einjunger Mann aus Hamburg ist unter den Opfern. Das teilte das AuswärtigeAmt in Berlin am Sonntag auf Anfrage mit. Die "Bild am Sonntag"berichtete, der 28-Jährige habe für eine Hamburger Exportfirma in demKaribikstaat gearbeitet. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte amSamstag mitgeteilt, dass unter den Toten ein erster Deutscher geborgenworden sei. 30 Deutsche wurden den Angaben zufolge noch vermisst. DieBundesregierung stockt ihre Erdbebenhilfe für Haiti um sechs Millionenauf 7,5 Millionen Euro auf.

    Ärzte im Dauerstress

    In einemWettlauf gegen die Zeit operierten Mediziner der Hilfsorganisation"Ärzte ohne Grenzen" Verletzte. Erfahrene Mitarbeiter sagten nachAngaben der Organisation, sie hätten noch nie so viele schwereVerletzungen auf einmal gesehen. "Innerhalb der nächsten 24 Stundenmüssen etwa ein Drittel der Patienten hier unbedingt operiert werden,sonst sterben sie", sagte Jennifer Furin dem Nachrichtensender CNN. DieMedizinerin arbeitet in einem provisorischen Krankenhaus am Flughafenvon Port-au-Prince.

    Der UN-Sicherheitsrat kommt an diesem Montagin New York zu Beratungen über die Lage in Haiti zusammen. Initiiertwurde das Treffen von der mexikanischen Regierung in Zusammenarbeit mitChina, das zur Zeit die Präsidentschaft des Rates innehat. An demTermin werde auch der UN-Generalsekretär teilnehmen, berichteten amSamstag mexikanische Medien. Ebenfalls am Montag soll nachInformationen von Haiti Press bei einer ersten Konferenz über dieKoordination der europäischen Hilfe für das vom Erdbeben zerstörte Landberaten werden.

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