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Nach Flutkatastrophe über 100 Plünderer gefasst

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Nach Flutkatastrophe über 100 Plünderer gefasst

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    Nach Flutkatastrophe über 100 Plünderer gefasst
    Nach Flutkatastrophe über 100 Plünderer gefasst Foto: DPA

    Nach Medienberichten sind die Diebe aus umliegenden Provinzen nach Istanbul gefahren, um in den beschädigten Häusern und Geschäftsgebäuden nach Wertgegenständen zu suchen. Inzwischen warnte nach scharfer öffentlicher Kritik an den Behörden und ihrer fehlenden Vorbereitung ein Krisenstab vor möglichen weiteren Überschwemmungen. Meteorologen kündigten neue Regenfälle an.

    Unterdessen lösten zwei Erdbeben in Zentralanatolien Panik unter der Bevölkerung aus. Etwa 100 Menschen wurden bei den Erdstößen in der Provinz Konya verletzt. Nach den Erdstößen der Stärke 4,5 und 4,7 auf der Richterskala wurde allerdings nur über leichtere Schäden an Häusern berichtet. Die Türkei liegt in einer erdbebengefährdeten Zone und wird regelmäßig von Erdstößen erschüttert, weil dort die Kontinentalplatten Afrikas und Europas kollidieren.

    Im Zusammenhang mit der Überschwemmungskatastrophe forderte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, zugebaute Fluss- und Bachläufe müssten saniert werden, damit das Wasser wieder unbehindert abfließen kann. Er forderte die Bürger auf, Wasserläufe nicht mehr zuzubauen. Innerhalb von 48 Stunden war am Dienstag und Mittwoch mehr als ein Drittel der gewöhnlichen Regenmenge eines Jahres gefallen. In einigen Regionen waren bei der "Jahrhundert-Katastrophe" die heftigsten Regenfälle seit 80 Jahren niedergegangen.

    In den Fluten sind im Großraum Istanbul mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Menschen wurden am Freitag noch vermisst. Zwei Mitarbeiter eines Transportunternehmens wurden festgenommen, die für den Tod von sieben Arbeiterinnen in einem Bus mitverantwortlich gemacht werden. Die Frauen waren in dem Fahrzeug ertrunken.

    Der Oberbürgermeister von Istanbul, Kadir Topbas, erklärte, bei akuter Gefahr neuer Überschwemmungen könnten die Behörden Bewohner tiefergelegener Stadtteile auffordern, diese zu verlassen. Für den Fall neuer Überschwemmungen stünden nun 6000 Mann und 2200 Fahrzeuge für Rettungseinsätze bereit, erklärte der kommunale Krisenstab.

    Die Flutkatastrophe hat Schäden von umgerechnet fast 690 Millionen Euro verursacht. Allein in einem Lager des Zolls im Westen von Istanbul seien Waren im Wert von umgerechnet mehr als 100 Millionen Euro zerstört worden, berichtete die türkische Wirtschaftszeitung "Referans" am Freitag. Es sei mit Produktionsausfällen in Höhe von mehr als 340 Millionen Euro zu rechnen.

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