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Nach Busunfall: Särge der 28 Opfer werden nach Belgien geflogen

Nach Busunfall

Särge der 28 Opfer werden nach Belgien geflogen

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    Die Särge der 28 Opfer werden verladen.
    Die Särge der 28 Opfer werden verladen. Foto: Olivier Maire/dpa

    Auf dem Flughafen des schweizerischen Ortes Sitten (Sion) hat am Freitag die Verladung von 28 Särgen mit Opfern des schweren Busunglücks begonnen. Dies berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf einen Augenzeugen. Die Leichname sollten von drei belgischen Transportflugzeugen des Typs C-130 im Laufe des Freitag nach Brüssel gebracht werden, sagte ein Sprecher des belgischen Gesundheitsministeriums.

    Leichname wurden mit einer Gedenkzeremonie verabschiedet

    Sechs der 24 verletzten Kinder wurden gemeinsam mit ihren Angehörigen in der Nacht zum Freitag nach Brüssel geflogen , teilte das Ministerium mit. Im Gegensatz zu ersten Angaben sei keines der Kinder per Auto gereist. 14 weitere Kinder könnten noch im Laufe des Freitags nach Belgien geflogen werden. Bei dem Unglück am Dienstagabend waren 22 Kinder und sechs Erwachsene getötet worden. Nur wenige Minuten zuvor waren auf dem Militärflughafen Melsbroek in Brüssel zwei Militärflugzeuge mit den Särgen der Todesopfer gelandet.

    Die Leichname waren auf dem Flugplatz der schweizerischen Stadt Sitten (Sion) in einer kurzen Zeremonie verabschiedet worden. Schon in der Nacht zum Freitag waren sechs der 24 verletzten Kinder gemeinsam mit ihren Angehörigen nach Brüssel geflogen worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Im Gegensatz zu ersten Angaben sei keines der Kinder per Auto gereist. 14 andere Kinder könnten noch im Laufe des Freitags nach Belgien geflogen werden.

    Untersuchungen zur Unfallursache laufen auf Hochtouren

    Schwere Unglücke in Straßentunneln

    24. März 1999 zwischen Frankreich und Italien: Im Montblanc-Tunnel geht ein belgischer Lastwagen in Flammen auf, das Feuer greift auf andere Fahrzeuge über. In dem Inferno sterben 39 Menschen.

    6. August 2001 in Österreich: Im Gleinalmtunnel in der Steiermark sterben ein niederländisches Urlauberpaar und seine drei Kinder. Ihr Minivan gerät nach dem Zusammenstoß mit einem Auto in Brand.

    17. Oktober 2001 in Dänemark: Am Ende des Guldborgsund-Tunnels prallt ein Laster auf ein Auto, weitere Fahrzeuge rasen in die Unglücksstelle. Fünf Menschen sterben.

    24. Oktober 2001 in der Schweiz: Bei einem Brand im Gotthardtunnel kommen elf Menschen ums Leben. Zwei Lastwagen waren wenige Kilometer vor dem Südportal des Tunnels frontal zusammengeprallt.

    7. Juni 2003 in Italien: Auf dem Weg an die Adria schrammt ein Doppeldecker-Bus aus Gladbeck in einem Tunnel bei Venedig an der Tunnelwand entlang und stürzt um. Es gibt sechs Tote.

    4. Juni 2005 zwischen Frankreich und Italien: Im Fréjus-Tunnel gerät ein mit Reifen beladener Lastwagen in Brand. Die Flammen erfassen weitere Fahrzeuge. Zwei Menschen sterben.

    25. Dezember 2005 in Deutschland: Im Mauernried-Tunnel (Baden- Württemberg) prallt ein Personenwagen gegen die Tunnelwand und wird in den Gegenverkehr geschleudert. Fünf Insassen kommen ums Leben.

    23. September 2006 in der Schweiz: Im Viamala-Tunnel prallt ein Bus mit einem Personenwagen zusammen. Bei dem anschließenden Brand sterben neun Menschen.

    21. Februar 2009 in Österreich: Im Tauerntunnel löst ein belgischer Reisebus einen Serienunfall aus. Neun Menschen werden verletzt. Das Unglück weckt Erinnerungen an ein Inferno in diesem Tunnel zehn Jahre zuvor: Am 29. Mai 1999 hatte ein mit Lackprodukten beladener Lastwagen bei einem Auffahrunfall eine Massenkarambolage und ein Feuer ausgelöst. Damals kamen zwölf Menschen ums Leben.

    In der Schweiz sollten genauere Untersuchungen des Unfallwracks beginnen. Die Behörden gingen zunächst weiter von den drei bislang genannten Thesen aus: einer technischen Panne, menschlichem Versagen oder einem akuten Gesundheitsproblem des Fahrers.

    In Belgien läuteten um elf Uhr Kirchenglocken, die Fahnen waren auf Halbmast gesetzt . Die meisten Busse und Trambahnen in der belgischen Hauptstadt Brüssel stoppten ihre Fahrt. Rundfunk- und Fernsehsender blieben für eine Minute still. Auf den Straßen blieben viele Menschen stehen. dpa/AZ

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