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Nach Bhumibols Tod: Thailand: Kronprinz Vajiralongkorn und seine Liebe zu Bayern

Nach Bhumibols Tod

Thailand: Kronprinz Vajiralongkorn und seine Liebe zu Bayern

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    Der thailändische Kronprinz Maha Vajiralongkorn.
    Der thailändische Kronprinz Maha Vajiralongkorn. Foto: dpa

    Kronprinz Vajiralongkorn (64) ist in Bayern eigentlich eine feste Größe - aber der thailändische Thronfolger ist immer inkognito dort. Seit Jahren verbringt er mehrere Monate im Jahr in München und Umgebung. Mal tauchen Fotos von Ihm mit riesiger Entourage in Abendsberg beim Erdbeerpflücken auf, dann wird er mit einem Porsche vor einem Gartencenter in Erding abgelichtet. 

    Zuletzt sahen die Bayern im Sommer Fotos von Vajiralongkorn bauchfrei in ausgebeulten Jeans und mit aufgemalter Tätowierung am ganzen Oberkörper am Münchner Flughafen. Aus Palastkreisen hieß es, die Fotos seien gefälscht. Es gibt allerdings zahlreiche Motive. Thailand: König Bhumibol ist tot

    In Thailand sind solche Fotos und Berichte über die Freizeitgestaltung des Kronprinzen tabu. Das Königreich schützt die Monarchenfamilie mit einem der striktesten Gesetze gegen Majestätsbeleidigung der Welt. Alles andere als Bewunderung und Ehrfurcht sind verboten, bei Androhung von 15 Jahren Haft.

    So kursieren Informationen nur unter der Hand; Gerüchte werden in Mund-zu-Mund-Propaganda weitergereicht und offiziell weiß das Volk so gut wie gar nichts über den Mann, der König werden soll. Sein inzwischen verstorbener geliebter Pudel Fufu brachte es durch Videos, die wie heiße Ware weitergereicht wurden, zu einiger Prominenz. Eins ist klar: in der Wertschätzung des Volkes reicht der Thronfolger bei weitem nicht an die Stellung seines Vaters heran, der nach 70 Jahren auf dem Thron wie ein Gottkönig verehrt wurde. 

    Thailand: König Bhumibol ist tot

    Vajiralongkorn ist das zweite von vier Kindern des verstorbenen Königs Bhumibol und der einzige Sohn. Er ging teils in Großbritannien zur Schule und absolvierte eine Militärakademie in Australien. Er ist Pilot und steuert seine Boeing 737 meistens selbst. 

    Bei einem seiner Besuche in München klebte ein deutscher Insolvenzverwalter 2011 einen Kuckuck an das königliche Flugzeug, weil sein Mandant ausstehende Forderungen gegen den thailändischen Staat hatte. Der Prinz soll außer sich gewesen sein. Die Regierung zahlte umgehend. 

    Vajiralongkorn stand lange nicht im royalen Rampenlicht. Er hat sieben Kinder von drei Frauen. Von der Mutter des Sohnes, der in Bayern zur Schule geht, trennte er sich 2014. Die drei älteren Söhne sind im Ausland und treten nie in Erscheinung. Seine älteste Tochter Bajrakitiyabha (37) war 2012 bis 2014 Botschafterin in Österreich. Die zweite Tochter Sirivannavari (29) ist Modedesignerin, spielt im öffentlichen Leben auch praktisch keine Rolle. 

    In letzter Zeit hatte Vajiralongkorn seinen schwer kranken Vater des Öfteren bei Zeremonien vertreten. 2015 lud er Zehntausende Thailänder zu einer Fahrradtour durch Bangkok zu Ehren seiner Mutter Sirikit, die 83 Jahre alt wurde. Er führte die Parade in sportlichem Outfit und auf einem Rennrad an. Die Imagekampagne war erfolgreich, im Dezember wiederholte er eine Tour zum Geburtstag seines Vaters. AZ/dpa

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