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Nach Amoklauf in US-Kino: Obama besucht Tatort in Aurora

Nach Amoklauf in US-Kino

Obama besucht Tatort in Aurora

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    US-Präsident Barack Obama wird am Sonntag vor Ort in Aurora erwartet. Foto: jim Lo Scalzo dpa
    US-Präsident Barack Obama wird am Sonntag vor Ort in Aurora erwartet. Foto: jim Lo Scalzo dpa

    Rund zwei Tage nach dem Blutbad bei der Premiere des neuen "Batman"-Films in Aurora besucht US-Präsident Barack Obama den Schauplatz des Amoklaufs. Er werde dort mit Angehörigen der Opfer und Behördenvertretern zusammentreffen, teilte das Weiße Haus mit. Von Montag bis Mittwoch ist eine Werbetour Obamas für seine Wiederwahl in den Bundesstaaten Nevada, Kalifornien, Oregon, Washington und Louisiana vorgesehen. Nach dem Amoklauf bei einer Filmpremiere hatte Obama am Freitag den Wahlkampf ebenso wie der republikanische Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney zunächst ausgesetzt.

    Alle zwölf Opfer identifiziert - Amokläufer hatte keinen Komplizen

    Mittlerweile sind  auch alle zwölf Todesopfer identifiziert. Unter den Opfern ist unter anderem ein sechs Jahre altes Mädchen, wie die zuständige Gerichtsmedizin am Samstag (Ortszeit) mitteilte. Einem Bericht der Denver Post zufolge wurde die 25 Jahre alte Mutter des Mädchens durch Schüsse in den Nacken und den Bauch schwer verletzt und schwebt in Lebensgefahr. Sie wisse noch nichts vom Tod ihrer Tochter.

    Nach Angaben der Gerichtsmedizin wurden alle Opfer durch Schüsse getötet. Die meisten waren zwischen 20 und 30 Jahren alt.

    Dramatische Amok-Fälle und Massaker in den USA

    14. Februar 2018: Ein 19 Jahre alter Mann löst in seiner ehemaligen High School in Parkland (Florida) einen Feueralarm aus, anschließend schießt er auf die fliehenden Schüler und Lehrer. 17 Menschen sterben, Dutzende werden verletzt. Der Schütze wird festgenommen.

    1. Oktober 2017: Der 64-jährige Stephen Paddock eröffnet in Las Vegas (Nevada) aus dem 32. Stock eines Hotels das Feuer auf gut 20.000 Gäste eines gegenüberliegenden Festivals. Er tötet 58 Menschen. Mehr als 500 werden verletzt. Der Täter erschießt sich selbst. Es ist der schlimmste Massenmord in der jüngeren Geschichte der USA. Das Motiv ist nach wie vor unklar.

    12. Juni 2016: Der 29-jährige Omar Mateen erschießt in Orlando (Florida) 49 Besucher eines Nachtclubs, der bei Homosexuellen beliebt ist. Spezialeinheiten töten ihn bei der Erstürmung des Clubs. Der Attentäter, US-Bürger mit afghanischen Eltern, hatte sich zuvor zur Terrormiliz Islamischer Staat bekannt. Seine beiden Waffen, eine Pistole und ein Gewehr, hatte er legal erworben.

    14. Dezember 2012: Bei einer Schießerei in einer Grundschule in Newtown werden 27 Menschen getötet, darunter 20 Kinder.

    20. Juli 2012: In einem Kino in Aurora im US-Bundesstaat Colorado eröffnet James Holmes während der Premiere des neues "Batman"-Films das Feuer. Mindestens zwölf Menschen sterben, fast 40 werden verletzt. Der Amokläufer wird festgenommen.

    2. April 2012: Ein 43-jähriger Koreaner tötet in der religiösen Universität von Oikos im US-Bundesstaat Kalifornien sieben Menschen und verletzt drei weitere. Anschließend stellt er sich der Polizei. Die Opfer mussten sich in einer Reihe vor einer Mauer aufstellen, bevor sie hingerichtet wurden.

    12. Oktober 2011: Im kalifornischen Badeort Seal Beach schießt ein Mann wegen eines Sorgerechtsstreits mit seiner Ex-Frau in einem Friseurladen um sich. Er tötet acht Menschen, darunter die Mutter seines Kindes.

    5. November 2009: Ein Militärpsychiater eröffnet in einer US-Militärbasis in Texas das Feuer und löst die bislang größte Schießerei auf amerikanischem Armeegelände aus. Der Mann mit palästinensischen Wurzeln tötet 13 Menschen und verletzt 42 weitere, bevor er überwältigt werden kann.

    3. April 2009: In der Stadt Binghamton im Bundesstaat New York erschießt ein Mann aus Vietnam in einem Zentrum für Einwanderer 13 Menschen.

    10. März 2009: Im US-Südstaat Alabama erschießt ein Amokläufer an mehreren verschiedenen Tatorten mindestens zehn Menschen, bevor er sich selbst tötet.

    24. Dezember 2008: Ein Amokläufer im Weihnachtsmannkostüm erschießt auf einer Weihnachtsfeier in Covina, am Stadtrand von Los Angeles, neun Gäste und begeht Selbstmord.

    16. April 2007: Bei dem bislang blutigsten Amoklauf an einer US-Hochschule sterben an der Virginia Tech in Blacksburg mindestens 33 Menschen, darunter der Täter.

    2. Oktober 2006: Ein Amokläufer dringt in die Dorfschule in Nickle Mines im US-Bundesstaat Pennsylvania ein und ermordet dort fünf Mädchen der Religionsgesellschaft der Amish. Nach der Tat nimmt sich der 32-Jährige das Leben.

    21. März 2005: In Red Lake im US-Bundesstaat Minnesota richtet ein Jugendlicher in einer Schule ein Blutbad an und begeht anschließend Selbstmord. Neun Menschen sterben, unter ihnen fünf Schüler und eine Lehrerin. Zuvor hatte der Schüler seinen Großvater und dessen Lebensgefährtin getötet.

    29. Juli 1999: Ein 44-jähriger Börsenspekulant tötet in Atlanta im Bundesstaat Georgia seine beiden Kinder und seine Frau. Anschließend eröffnet er in zwei Maklerbüros das Feuer und tötet neun Menschen, bevor er sich selbst richtet.

    20. April 1999: An der Columbine-Schule in Littleton im US-Bundesstaat Colorado erschießen zwei schwarz gekleidete und vermummte Jugendliche zwölf Mitschüler und einen Lehrer. Danach begehen sie Selbstmord.

    16. Oktober 1991: Ein Mann rast mit seinem Pick-Up-Truck durch die Frontscheibe eines Restaurants im texanischen Killeen. Anschließend feuert er dort um sich und tötet 22 Menschen. Der Täter richtet sich selbst durch einen Kopfschuss.

    18. Juli 1984: In einem McDonald's-Restaurant im kalifornischen San Ysidro schießt ein arbeitsloser Wachmann um sich. 21 Menschen sterben.

    1. August 1966: Ein Heckenschütze tötet an der University of Texas in Austin 16 Menschen, bevor er von der Polizei erschossen wird.

    Medienberichte über einen möglichen Komplizen des Amokläufers bei der Vorbereitung seiner Tat hat die Stadt Aurora zurückgewiesen. "Es gibt zahlreiche unbestätigte und falsche Medienberichte über einen zweiten Verdächtigen", erklärte eine Polizeisprecherin in der Nacht zu Sonntag. Zwar sei richtig, dass ein Bekannter des mutmaßlichen Amokläufers James Holmes am Samstagabend von der Polizei verhört worden sei. Es gebe aber keinen Grund, von einer Tatbeteiligung des Mannes auszugehen. Weitere Angaben wollte die Polizeisprecherin nicht machen.

    Medien hatten berichtet, die Polizei suche nach einem Studienkollegen des festgenommenen 24 Jahre alten Holmes wegen einer möglichen Beteiligung an den Vorbereitungen des Blutbades. Demnach hatte der Mann die Polizei angerufen und mit neuer Gewalt gedroht, sollte Holmes nicht aus der Haft entlassen werden.

    Amoklauf von Aurora: Zwölf Menschen sterben

    In der Nacht zum Freitag hatte ein Amokläufer in einem Kino in Aurora das Feuer auf Kino-Besucher eröffnet. Zwölf Menschen wurden getötet, rund 60 verletzt. Laut dem Chirurgen Bob Snyder vom Krankenhaus in

    Aurora: Motiv des Amokläufers unklar

    Das Motiv des Todesschützen war weiterhin unklar. Es ist allerdings klar, dass Holmes seine Tat kaltblütig plante. Aufschlüsse erhoffen sich die Ermittler von der Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen, des 24-jährigen James Holmes. Allerdings gestaltete sich der Zugang zum Apartment des Studenten schwierig, weil es mit mehreren Sprengfallen präpariert war. Holmes, der in der Nacht zum Freitag festgenommen worden war, soll nach Polizeiangaben am Montagmorgen vor Gericht erscheinen. AFP/dpa/AZ

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