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Muttermilch: Krebstherapie der Zukunft

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Muttermilch: Krebstherapie der Zukunft

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    Ein Wirkstoff aus Muttermilch könnte in Zukunft die Krebstherapie revolutionieren. In Laborversuchen tötet das Molekül „Hamlet“ (Human Alpha-Lactalbumin) bereits erfolgreich mehr als 40 verschiedene Formen von Tumorzellen – ganz ohne Nebenwirkungen. Diese Entdeckung stellte Prof. Catharina Svanborg von der schwedischen Universität Lund auf dem 12. Internationalen Medela Still- und Laktationssymposium in Florenz vor. „Wir wollten die antibakteriellen Eigenschaften der Muttermilch untersuchen, als wir plötzlich im Mikroskop beobachten konnten, wie sie Krebszellen tötet. Und so stehen wir nun vor dem Durchbruch zur Krebstherapie der Zukunft – mit Muttermilch als Wirkstoff.“ Der große Vorteil von Hamlet: Der Wirkstoff töte ausschließlich Tumorzellen – und das völlig ohne Nebenwirkungen. So bringe Hamlet invasive Hirntumore und Blasenkrebs zum Schrumpfen, im Mäuseversuch reduziere er Darmkrebs und biete einen nachgewiesenen Schutz dagegen. Bei Blasenkrebspatienten und Patienten mit viralen Hauttumoren wurde ebenfalls eine rasche Tumorverkleinerung durch Hamlet beobachtet. Im nächsten Schritt stehen nun groß angelegte klinische Studien zur Wirksamkeit bei Blasen- und Gebärmutterhalskrebs, die industrielle Herstellung, toxikologische Prüfungen und die behördliche Zulassung an. Muttermilch enthält noch viele weitere schützende Stoffe: Für 130 Millionen Babys, die pro Jahr weltweit geboren werden, sei Muttermilch die unerlässliche Grundlage zur optimalen Versorgung von Gehirn, Organen und Immunsystem, mit sämtlichen wichtigen Nährstoffen, Hormonen, Stammzellen und hunderttausenden bioaktiven Elementen. (AZ)

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