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Moria: "A Short Story of Moria": Joko und Klaas zeigen das Leid auf Lesbos

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"A Short Story of Moria": Joko und Klaas zeigen das Leid auf Lesbos

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    Das Standbild der Sendung, die sich Joko und Klaas bei ProSieben erspielt haben, zeigt Milad Ebrahimi, der die Bedingungen im Flüchtlingslager Moria schildert.
    Das Standbild der Sendung, die sich Joko und Klaas bei ProSieben erspielt haben, zeigt Milad Ebrahimi, der die Bedingungen im Flüchtlingslager Moria schildert. Foto: dpa

    Die Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben sich im Duell mit dem TV-Sender ProSieben mal wieder 15 Minuten frei verfügbare Sendezeit erspielt. Bereits in der Vergangenheit nutzten die beiden diese Plattform, um ihre Fans auf gesellschaftlich relevante Themen aufmerksam zu machen. Am Mittwochabend ging es um die Zustände im abgebrannten Flüchtlingslager Moria auf Lesbos.

    Was die Zuschauer zu sehen bekamen, war alles andere als lustig. Bereits zu Beginn der Sendung warnte Klaas, die Geschichten und Bilder seien "am Rande des Erträglichen, wenn man es sich nur anschauen muss. Es ist aber die Gegenwart und die Realität der Menschen, die dort sein müssen und dort leben müssen."

    Joko und Klaas: 15 Minuten zu Moria

    Ohne Schonung lassen die Moderatoren deshalb den 21-jährigen Milad Ebrahimi aus Afghanistan in den nächsten 15 Minuten per Videochat vom Leben in Moria erzählen. Einer seiner ersten Sätze ist: "Es war der größte Fehler meines Lebens, dass ich auf diese Insel gekommen bin." Er berichtet - und belegt mit eigenen Videos -, dass er drei Anläufe gebraucht habe, um über die Türkei auf die Insel zu kommen - und war deshalb eigentlich froh Moria erreicht zu haben. Einmal sei das Boot gesunken, einmal habe die griechische Küstenwache den Motor zerstört und die Menschen im Boot wieder aufs offene Meer gezogen.

    Doch in Moria war die Situation chaotisch. "Es gibt keinen Strom, keine Sanitäranlagen", sagt der 21-Jährige und fügt hinzu: "Wie man sieht, gibt es kein Wasser, keine Essensversorgung, keine Ärzte." Statt der vorgesehenen 3000 Menschen würden um die 18.000 im Lager leben. Er habe nicht glauben können, dass dies Europa sei. 

    Dann folgen beängstigende Bilder vom verheerenden Brand in Moria am 9. September. Er sagt, die Menschen dort hätten mit dem Feuer, bei dem die griechischen Behörden Brandstiftung vermuten, "die Welt zum Hinsehen gezwungen." Er appelliert: "Ändert die Zustände! Ändert unsere Situation!"

    Doch eine Woche nach dem Brand hat sich die Situation kaum geändert. Es sind immer noch rund 11.000 Migranten obdachlos und irren auf der Insel umher. Griechenland will alle rund 12.000 Bewohner des abgebrannten Lagers weiter vor Ort unterbringen und nicht aufs Festland bringen - das haben Regierungsvertreter mehrfach betont. Die Bundesregierung hat am Dienstag beschlossen, nach der Brandkatastrophe gut 1500 zusätzliche Flüchtlinge von fünf griechischen Inseln aufzunehmen. (mit dpa)

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