Regelrecht hingerichtet hat der Todesschütze von Frankreich die drei Soldaten. Aus nächster Nähe schoss der Täter einem der Soldaten in den Kopf. Die schreckliche Mordserie setzte sich dann am Montag an der jüdischen Schule Ozar Hatora in Toulouse fort. Dort erschoss der Unbekannte kaltblütig einen Lehrer und drei Schüler. Es ist der dritte Mordanschlag in nur einer Woche.
Rätsel um Hintergründe der Mordserie
In Frankreich wird über die Hintergründe der schrecklichen Mordserie gerätselt. Über die Motive und die Identität des unbekannten Serientäters bestehe noch immer Unklarheit, sagte Innenminister Claude Guéant. "Wir wissen bis heute nicht, wer er ist; soweit sind wir noch nicht", zitierte die Nachrichtenagentur AFP den Minister am Dienstag.
Todesschütze soll Kamera um Hals getragen haben
Auch die Augenzeugenberichte, die sich häufen, scheinen bislang bei den Ermittlungen in der grausamen Mordserie in Frankreich nicht weiterzuhelfen. Wie der französische Innenminister berichtet, haben Augenzeugen der Taten gemeldet, dass der Mörder eine "kleine Kamera" am Hals getragen habe. Eine Frau will das Gesicht des Mannes trotz des Motorradhelms nach seiner Tat in Montauban gesehen haben. Dort hatte der Mann zwei Solödaten an einem Geldautomaten erschossen. Er habe eine Narbe oder eine Tätowierung auf der linken Wange, berichtet die Zeugin mehreren Medien. Die Ermittler wollen dies nicht bestätigen. Doch in Ermittlerkreisen sind zwei Dinge klar: Es muss sich um einen guten Schützen handeln, und "er muss sehr viel Selbstvertrauen haben, um diese Verbrechen immer nach demselben Schema zu begehen". Der Täter geht dabei immer ähnlich vor: Er fährt am helllichten Tag mit einem schweren Yamaha-Motorroller vom Typ T-MAX vor, der Ermittlern zufolge vor über einer Woche in Toulouse gestohlen worden war. Auch die Waffe vom Kaliber 11,43 Millimetern war demnach in allen drei Fällen dieselbe.
Rassistisch-motivierte Mordserie
Frankreich ist entsetzt über eine offensichtlich rassistisch-motivierte Mordserie. Drei der Soldaten hatten Wurzeln in Nordafrika, einer war ein Schwarzer. Die Franzosen rätseln, wer der Killer ist, der tödliche Jagd auf ausländische Soldaten und Juden macht.
Präsident Nicolas Sarkozy spricht von einer nationalen Tragödie. Der Wahlkampf wurde unterbrochen. Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Terrorismus. Im ganzen Land wurde die Sicherheit vor jüdischen Einrichtungen verstärkt. afp/dpa/AZ