Der mordverdächtige dänische U-Boot-Bauer Peter Madsen tischt der Polizei immer neue Versionen zum Tod der Journalistin Kim Wall auf.
"Er hat jetzt erklärt, dass Kim Wall infolge einer Kohlenmonoxidvergiftung im U-Boot starb, während er selbst an Deck war", teilte die Kopenhagener Polizei am Montag mit. Der 46-Jährige habe zudem zugegeben, die Leiche der Schwedin zerstückelt zu haben. Einen Mord bestreite er aber weiterhin.
Zunächst hatte Madsen angegeben, die 30 Jahre alte Journalistin lebend auf einer Halbinsel abgesetzt zu haben. Dann behauptete er, der Frau sei ein schwerer Lukendeckel auf den Kopf gefallen, als sie nach einem Tauchgang Luft schnappen wollte. Er beschrieb detailreich ein blutiges Unglück. Am Schädel der Frau fand man jedoch keine Spuren eines solchen Schlages.
Nun präsentierte der als Exzentriker bekannte Erfinder eine dritte Version zum Geschehen in seinem selbstgebauten U-Boot. "Diese Erklärung veranlasst die Polizei natürlich dazu, verschiedene zusätzliche Aussagen von Rechtsmedizinerin und U-Boot-Experten einzuholen", sagte Polizeisprecher Jens Møller Jensen.
Teile von Walls Leiche wurden Tage und auch noch Wochen nach dem Vorfall im August im Meer gefunden. In ihrem Torso entdeckte man Messerstiche. Zunächst hatte Madsen behauptet, er habe die Leiche in einem Stück über Bord geworfen. Nun gab er laut Polizei zu, sie zerteilt und in Stücken über Bord geworfen zu haben.
Nach den neuen Enthüllungen bleibt Madsen nun freiwillig zwei Wochen länger bis zum 15. November in Untersuchungshaft. Ursprünglich sollte ein Gericht am Dienstag über eine Verlängerung der U-Haft entscheiden. Das wurde abgesagt.
Das Kopenhagener Gericht setzte zudem Termine für einen Prozess an. Er soll am 8. März beginnen und nach erster Planung bis zum 25. April dauern. Der Fall sei nahezu fertig untersucht. Taucher suchen in der Bucht südlich von Kopenhagen allerdings immer noch nach Walls Armen und Händen sowie ihrem und Madsens Handys.