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Mord-Prozess: Der "Würger von Aachen" ließ sich gerne foltern

Mord-Prozess

Der "Würger von Aachen" ließ sich gerne foltern

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    Aachen (AZ) - Vor dem Landgericht

    Zum Prozessauftakt widerrief der 52-Jährige sein ursprüngliches Mord-Geständnis. "Ich habe mit den Anklagevorwürfen nichts zu tun", las der Vorsitzende Richter am Aachener Landgericht, Gerd Nohl, aus einem Brief des Angeklagten vor. Den ganzen

    Die Vorgeschichte zum Fall ist bizarr. Als "Würger von Aachen" machte der Angeklagte Schlagzeilen und kam eher durch einen Zufall ins Visier der Fahnder. Im März 2007 wurde ein ehemaliger Versicherungskaufmann in Heinsberg bei Aachen beim Diebstahl von Metallschrott erwischt. Laut eines Berichts von Focus online, gab der Man damals freiwillig eine Speichelprobe ab. Fünf Monate später spuckte die zentrale DNA-Analyse-Datei (DAD) des Bundeskriminalamts bei einem Abgleich mit dem genetischen Fingerabdruck einen Treffer aus.

    Das Profil des wegen Betrugs vorbestraften Familienvaters passte zu einer DNA-Spur, die Biologen des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen aus dem Tatortmaterial der 1984 ermordeten Schülerin Angelika Sehl herausgefiltert hatten. Nach zweitägigen Verhören soll der Mann schließlich fünf Morde zugegeben haben, berichtet Focus online weiter. Demnach sollen ihm zwischen 1983 bis 1990 fünf junge Frauen zum Opfer gefallen sein. Nun muss sich der heute 52-Jährige vor Gericht verantworten.

    Im Vorfeld der Verhandlung hat die Bild-ZeitungDetails aus dem Privatleben des mutmaßlichen Mörders veröffentlicht. Demnach ließ er sich jahrelang von seiner Ehefrau foltern - oft bis zur Ohnmacht. Die Eheleute sollen sogar einen bizarren Vertrag über ihre Sexpraktiken geschlossen haben. "Er stand auf Sadomaso-Sex", wird die Frau zitiert. Im Keller sollen sich die Eheleute einen Folterraum eingerichtet haben, "mit Holzbock, Ketten und so". Jeden Mittwoch soll es dort lange Folter-Sitzungen gegeben haben.

    Diese angeblichen Vorlieben könnten in dem Aachener Prozess eine Rolle spielen. Wie Focus online berichtet, soll der Angeklagte auch seine Opfer gefoltert haben. Auf der Suche nach ihnen habe der Mann nachts die Aachener Region durchstreift - "sein Werkzeug" immer neben sich im Wagen. Wenn Anhalterinnen zu ihm ins Auto stiegen, lagen Handschellen und Folterutensilien schon griffbereit, heißt es in dem Bericht.

    Zwischen 1983 und 1990 soll die tödliche Falle mindestens fünf Mal zugeschnappt sein: Der heute 52-Jährige soll die jungen Frauen gefesselt, ausgezogen, vergewaltigt und erdrosselt haben. Nach sieben Jahren endete die Mordserie abrupt, der "Würger von Aachen" tauchte ab. Bis zu seinem Diebstahl im März 2007.

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