Eine beklemmende Gegenwart ohne verkrampfte politische Querverweise, dafür einen spannenden Krimi um Hightech-Automobile, Sicherheitslücken und Hacker-Attacken: Das gibt es im Tatort diesen Montag zu erleben. Dazu den „Mord Ex Machina“ – den Tod aus einer Mordmaschine, etwas salopp übersetzt. Die Maschine ist ein geistiges Wunderwerk, gleichsam von Geisterhand gesteuert. Sensoren analysieren die Biowerte der Insassen.
Es geht um viel Geld, das die Firma Compact abwerfen soll. Sebastian Feuerbach (Nikolai Kinski) und sein Geschäftspartner Victor Rousseau (Steve Windolf) zoffen sich über die Zukunft von Compact und einen wichtigen Deal mit der Autobranche. Kurz darauf rast Feuerbach in den Tod und die Geschichte nimmt ihren spannenden Lauf. Denn das Unternehmen, das sich auf das Sammeln digitaler Daten spezialisiert hat, wurde in Feuerbachs Todesnacht außerdem gehackt.
Kritik: Der beste Technologie-Tatort seit langem
Devid Striesow als Saarbrücker Kommissar Jens Stellbrink hat die undankbare Aufgabe, den Fall zu lösen, der ihn zunächst überfordert („Geben Sie mir mal bitte eine ganz analoge Pinzette!“), weil er im verbalen Clinch mit Natascha Tretschok, Prüferin von Sicherheitsanlagen, sein Bestes geben muss. Und die ist so hochprofessionell wie von den Männern begehrt (Kompliment an Julia Koschitz).
Es gibt Szenen zwischen ihr und Stellbrink, da knistert es ordentlich. Schon lange nicht mehr hat man einen so gelungenen Tatort über Faszination und Risiken der neuen Technologien gesehen, schon gar nicht aus Saarbrücken. Am Ende wiederholt Stellbrink den schönen Satz von Compact-Gründer Rousseau: „Das Schöne an der digitalen Welt ist, dass da nichts verloren geht ... Man muss nur wissen, wo man suchen muss.“
Striesow wird übrigens nur noch zwei Mal in Saarbrücken ermitteln. Die Schlussfolge „Der Pakt“ soll in zwei Jahren ihre Fernsehpremiere erleben. Was dann kommt, will der Saarländische Rundfunk bis 2020 entscheiden.
Die Pressestimmen zum neuen Tatort finden Sie hier.