Einem Bericht des Magazins "Stern" zufolge sollte der mutmaßliche Mörder des kleinen Dennis und zwei weiteren Jungen aus Norddeutschland kurz vor seiner Festnahme einen neunjährigen Jungen aus der Pädophilenszene erhalten.
Martin N. wurde rund um die Uhr überwacht
Der in den Medien als "Schwarzer Mann" bekanntgewordene Martin N. soll in den letzten Wochen rund um die Uhr überwacht worden sein. Durch Abhöraktionen entnahm die Polizei durch Telefonate, dass der neunjährige Junge aus Berlin dem 40-Jährigen zugeführt werden sollte. Daraufhin wurde der Mann in Hamburg festgenommen.
Weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft wollten diesen Bericht auf Anfrage von dapd bestätigen oder dementieren. Sie verwiesen auf "Ermittlungsdetails": "Es gibt derzeit immens viele solcher Details und wir wollen die laufenden Ermittlungen nicht gefährden", sagte die Sprecherin der Soko Dennis, Anke Rieken. Daher ist auch noch unklar, ob und wie die Polizei gegen die Hintermänner aus der Berliner Pädophilenszene vorgegangen sind.
Stattdessen verwiesen die Ermittler auf Presseauftritte, in denen im Laufe der nächsten Wochen Fragen und Details an die Öffentlichkeit weitergeleitet werden sollen.
Die Polizei prüft unterdessen, ob Martin N. für weitere Morde verantwortlich ist. Ein DNA-Abgleich hat ergeben, dass es bei keinem der fünf überprüften Fälle eine "sichere Täterspur" gibt, sagte Rieken.
Diese fehlende Übereinstimmung heiße aber noch nicht, dass Martin N. nicht als Täter infrage komme. Drei Morde hat der 40-Jährige, der in Untersuchungshaft sitzt, gestanden. Er ist für die Morde am 13-jährigen Stefan J. (1992) , dem achtjährigen Dennis R. (1995) und dem neunjährigen Dennis K. (2001) verantwortlich. Außerdem gab der 40-Jährige den Missbrauch mehrerer Kinder zu. Die Polizei prüft, ob er auch für zwei weitere Tötungen im Ausland verantwortlich ist. AZ/dapd