Nora Balling, Ex-Frau des ehemaligen Modern-Talking-Sängers Thomas Anders, klagt gegen ihre Darstellung in seiner Autobiografie. Sie verlangt, dass Anders künftig zahlreiche Äußerungen über ihre Person in seinem Buch, in Fernsehsendungen und Lesungen unterlässt. Die teilte das Landgericht Koblenz am Mittwoch mit.
Zur Begründung habe Nora Balling auf eine bei der Scheidung beschlossene Verschwiegenheitsklausel verwiesen. Der Ex-Modern-Talking-Sänger wird nach Auskunft seines Anwalts notfalls durch alle Instanzen gehen.
Unter anderem hatte Anders seiner Ex-Frau in seiner Autobiografie "100 Prozent Anders" Verschwendungssucht vorgeworfen. "Für mich ist es offensichtlich, dass die Klage das Ziel verfolgt, Geld aus der Sache zu schlagen", sagte Anwalt Christian Schertz. "Ich halte es menschlich für bedauerlich, wir werden aber in der Sache juristisch gegenhalten."
Buch verkauft sich gut
Bei den Verkaufszahlen profitiert Anders von dem Rechtsstreit. Seit die Klage bekannt wurde verbesserte sich sein Buch im Laufe des Mittwochs in der Rangliste des Internethändlers Amazon um über 2.000 Plätze. Mitte September war das Buch mit dem Untertitel "Mein Leben - und die Wahrheit über Modern Talking, Nora und Dieter Bohlen" erschienen. Bislang seien etwa 45.000 Exemplare verkauft worden, sagte die Leiterin des Verlags Edition Koch, Monika Koch, in Innsbruck.
Thomas Anders und Nora Balling hatten 1984 geheiratet, er war 21, sie 20 Jahre alt. Während seiner Zeit bei Modern Talking hatte Anders mit einer goldenen "Nora"-Halskette viel Spott auf sich gezogen. 1998 ließ sich das Paar scheiden. In seinem Buch schrieb der Musiker: "Nora genoss das Leben in vollen Zügen - Geld spielte bei ihr keine Rolle. Sie benötigte im Monat mindestens 30.000 Mark, um überhaupt über die Runden zu kommen."
Seine Frau habe "wie eine Irre" Luxusprodukte gekauft. Außerdem hätten die Querelen zwischen Nora und Dieter Bohlen letztlich zum Ende von Modern Talking geführt.
Die Ex-Eheleute hatten laut Anders bis zum Erscheinen des Buchs ein gutes Verhältnis. "Wir telefonieren zwei Mal im Jahr, verstehen uns immer noch gut." dapd/AZ