Johannes B. Kerner hatte offenbar schon länger Zweifel an seiner Talkshow "Kerner". Er hatte sich Ende September erstmals kritisch zu seiner eigenen Sendung geäußert und diese in Frage gestellt. Offensichtlich war er unzufrieden mit der inhaltlichen Struktur von "Kerner". Daraus zog der Moderator nun Konsequenzen: Er hat bestätigt, nicht mehr länger "Kerner" sein zu wollen.
Unzufrieden mit dem Inhalt des Magazins
Nach nur zwei Jahren gibt der Moderator seine wöchentliche Sat.1-Sendung wieder auf, angeblich aus Unzufriedenheit mit dem Inhalt des Magazins. Bei der Champions League bleibt der 46-Jährige aber bis Saisonende bei Sat.1 zu sehen, wie der Sender am Dienstag in München mitteilte. Der Moderator werde am 15. Dezember in Form eines Jahresrückblicks zum letzten Mal sein Magazin präsentieren, erklärte eine
Dem Bericht zufolge gibt der 2009 vom ZDF zu Sat.1 zurückgekehrte Kerner die Sendung auf, weil er selbst inhaltlich nicht zufrieden mit dem donnerstags ausgestrahlten Magazin sei. Nachdem dieses zunächst am Sendeplatz Montagabend mit schlechten Quoten enttäuscht hatte, hatte es sich zuletzt am Donnerstagabend mit im Schnitt gut 1,5 Millionen Zuschauern stabilisiert.
Noch steht der Jahresrückblick 2011 an
"Das Magazin hat ja eine inhaltliche Wendung genommen, und ich habe mich zuletzt beim Moderieren der Sendung und beim Anschauen manchmal gefragt, ob das noch die Sendung ist, die zu mir passt", sagte er im September, obwohl sich da die Quoten wie ursprünglich anvisiert bei über zehn Prozent Marktanteil in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen stabilisiert hatten. "Quoten sind eben nur die zahlenmäßige Betrachtung. Mein eigenes Urteil ist härter als das des Publikums", sagte er in dem Interview mit dem Mediendienst dwdl.de. "Tatsächlich bewerte ich so eine Sendung auch inhaltlich und frage mich, ob das eine Sendung ist, die ich dauerhaft moderieren möchte."
Kerner wird nun zwar noch den Jahresrückblick für Sat.1 moderieren sowie im kommenden Jahr die Champions League. Da nach Ende der Saison hier aber die Übertragungsrechte von Sat.1 zum ZDF wechseln, ist offen, mit welcher Sendung der Hamburger danach bei Sat.1 auftreten soll oder ob er womöglich den Arbeitgeber wechseln will.
Auch Oliver Pocher scheiterte bei Sat. 1
Kerner hatte bei Sat.1 als Moderator der Sportsendung "ran" sowie mit einer eigenen Talkshow den Durchbruch gefeiert. Beim ZDF arbeitete er danach von 1998 bis 2009 mit eigener Talkshow, im "Aktuellen Sportstudio" und mit anderen Formaten erfolgreich. Seine Rückkehr zu Sat.1 erfolgte 2009 in einer Offensive des Privatsenders, der damals auch Oliver Pocher als Moderator verpflichtete. Dessen Late-Night-Show wurde aber bereits in diesem Jahr wieder eingestellt - Pocher arbeitet inzwischen bei RTL. Die Talkshow von Johannes B. Kerner geriet wegen der Sendung aus Afghanistan mit dem damaligen Bundes-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in Kritik. AZ, afp