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Mode: Wie der Rollkragenpulli wieder in Mode gekommen ist

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Wie der Rollkragenpulli wieder in Mode gekommen ist

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    Der Rollkragenpulli ist wieder in Mode. Stars tragen ihn in diesem Herbst gern und auch in der Geschäftswelt setzt er sich gegen Hemd und Krawatte durch.
    Der Rollkragenpulli ist wieder in Mode. Stars tragen ihn in diesem Herbst gern und auch in der Geschäftswelt setzt er sich gegen Hemd und Krawatte durch. Foto: United Colors of Benetton, dpa

    Die norwegische Prinzessin Mette Marit wurde in diesem Herbst schon mit ihm gesehen. Oder Kate, Herzogin von Cambridge. Und auch unter Geschäftsleuten gilt er als trendy. Der Rollkragenpullover ist angesagt wie lange nicht mehr und auf dem Weg in die Business-Welt, wo er Hemd und Krawatte zunehmend Konkurrenz macht.

    „Zum Glencheck-Anzug oder -jacket ist er äußerst stilvoll zu tragen und verleiht einem generell eine ansprechende Ausstrahlung“, sagt die Mode- und Stilexpertin Sonja Grau aus Senden bei Neu-Ulm. Man habe die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Farben wählen zu können. „Modebewusste Männer können durchaus zu einer knalligen Farbe greifen“, rät sie.

    Rollkragenpullover sind wieder hip - es gibt sie schon seit Jahrhunderten

    Dabei ist der Rolli, wie er von seinen Trägern oft liebevoll genannt wird, durchaus kein Kleidungsstück der progressiven Moderne. Quellen bezeugen, dass es ihn schon im 15. Jahrhundert gab. So richtig etablieren konnte er sich allerdings erst 400 Jahre später, als er in der Sportbranche auftauchte und unter anderem von Golfern und Hockeyspielern gerne getragen wurde. Weil er praktisch ist und in der kalten Jahreszeit den empfindlichen Hals gut wärmt, wurde er schon bald darauf auch als Arbeitskleidung mit hohem Kragen gefertigt. Vor allem in der Seefahrt waren und sind Rollkragenpullis bis heute sehr beliebt.

    Doch damit war ihr Siegeszug durch die Modewelt noch nicht beendet. Mitte des letzten Jahrhunderts wurden Rollis vor allem von Intellektuellen und Künstlern als Statement ihres individuellen Lebensstils getragen. Ein Existenzialist wie Sartre wäre ohne schwarzen Rollkragenpulli gar nicht vorstellbar. Denn damit konnte man sich damals noch vom Establishment abheben, in dem Hemd und Krawatte Standard waren. Was man noch wissen sollte: Der weiße Rollkragenpullover gilt auch als Symbol von Feministinnen.

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    Es war aber vor allem die schwarze Version, die sich in der Mode als zeitloser Klassiker etabliert hat. Schauspiel-Göttinnen wie Audrey Hepburn oder Marilyn Monroe machten ihn in aller Welt populär, und auch Jackie Kennedy liebte es, in schwarzen, engen Rollis auf Galas zu erscheinen.

    Bei den Männern sind beziehungsweise waren Woody Allen und Apple-Mitgründer Steve Jobs, der selten ohne gesehen wurde, die bekanntesten Rolli-Vertreter.

    Jetzt also gilt der Rollkragenpullover auch in höchsten Geschäftskreisen als schick. Sonja Grau rät zu einem eng anliegenden, dünnen Stoff, zu feinem Kaschmir oder Merino-Wolle. Getragen wird er unter einem Blazer. „Da es den Herren in geschlossenen Räumen ohnehin schnell warm wird, sollte das Rollkragen-Modell nicht dick und grob gestrickt sein“, schließt die Stil-Expertin. Letztere Modelle fänden eher in der Freizeit ihren Einsatz.

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