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Mode: So macht Einkaufen Spaß: Ohne Warteschlangen vor der Umkleide

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So macht Einkaufen Spaß: Ohne Warteschlangen vor der Umkleide

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    Endlich ist die Post da! Bei immer mehr Labels können Kunden online bestellen. (Bild: Diagentur/dpa/tmn)
    Endlich ist die Post da! Bei immer mehr Labels können Kunden online bestellen. (Bild: Diagentur/dpa/tmn) Foto: DPA

    Gerade in den vergangenen Monaten machten mehrere große Labels mit Neueröffnungen von 24-Stunden-Filialen im Netz auf sich aufmerksam - seien es H & M, Marc O'Polo oder Strellson. Und der Bücher- und CD-Versender Amazon will diesen Markt nicht mehr anderen überlassen und hat jüngst eine Sparte für Schuhe und Handtaschen gestartet. Schließlich sind es nicht Bücher, CDs oder Unterhaltungselektronik, mit denen die Versandhandelsbranche ihren größten Umsatz macht.

    Mit rund vier Milliarden Euro entfällt der größte Anteil am Umsatz auf Bekleidung, Textilien und Schuhe, ergab die aktuelle Verbraucherstudie des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (bvh) in Frankfurt. Insgesamt wird etwas mehr als jedes fünfte Kleidungsstück über den Versandhandel verkauft, werden Bestellungen über Telefon und Postkarte mitgerechnet. Das Internet ist im Versandhandel allerdings der mit Abstand häufigste Bestellweg.

    Daher kann es sich kaum eine Marke mehr leisten, Kunden die Möglichkeit zum Bestellen per Mail zu verwehren. "Es ist auf jeden Fall zunehmend", sagt Hansjürgen Heinick von der auf den Konsumgüterhandel spezialisierten Unternehmensberatung BBE in Köln. Markenhersteller gerade im Modebereich machen ihm zufolge jetzt eigene Online-Vertriebe für Privatkunden auf.

    "Vor allem Einzelhändler und Hersteller ohne eigene Läden bieten auch diesen Vertriebsweg immer häufiger an", sagt bvh-Sprecher Oliver Claas. Und auch Marken wie S. Oliver oder Esprit haben einen Shop - als letztes prominentes Label zog kürzlich Mexx nach. Der Bundesverband des deutschen Textileinzelhandels (BTE) in Köln hat zwar keine Zahlen über die genaue Verbreitung von Online-Shops. "Es ist aber jeder im Netz in irgendeiner Form", sagt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Siegfried Jacobs.

    Wem die Hose oder Bluse beim Auspacken zu Hause nicht gefällt, der kann die Ware zurückgeben. Und auch andere Vorteile für Kunden liegen auf der Hand: Online-Shops sind unabhängig von Öffnungszeiten, auch abseits der großen Städte, wo neben Kaufhäusern große Läden stehen, in denen Hersteller ihr Programm exklusiv vertreiben - sogenannte Monolabel-Stores.

    Nur hier und im Netz ist die gesamte aktuelle Kollektion verfügbar - und zwar in allen Größen. Käufer müssen auf der Suche nach einem begehrten Stück also nicht mehr von Geschäft zu Geschäft laufen, erläutert Gerd Müller-Thomkins vom Deutschen Modeinstitut in Köln. Und vielleicht ist online ohne großes Suchen genau das begehrte Stück aus der Modestrecke des Lifestyle-Magazins zu haben.

    Pragmatische Käufer sparen zusätzlich Zeit: "Für alle, die wissen, was sie wollen, ist das von Vorteil", sagt Müller-Thomkins. Denn in den Online-Shops sei es möglich, das Warenangebot nach Suchkriterien durchzustöbern. Das komme dem Kaufverhalten vor allem von Männern entgegen: "Männer sagen im Laden: Ich brauche eine Jeans der Marke X in der und der Farbe und Größe. Anprobieren, Danke, Wiedersehen."

    Zudem bleiben Männer nach Erfahrung von Müller-Thomkins öfter einer Marke treu, von der sie Hemden- oder Anzugschnitt kennen und wissen, dass sie ihnen passen. Gerade bei ihnen sei das Online-Mode- Shopping daher beliebt. "Frauen gehen weiter lieber ins Geschäft - da passt der alte Zusammenhang 'Männer sind Jäger, Frauen Sammler'."

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