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Missbrauchsvorwürfe: Weinstein-Skandal: Lupita Nyong'o und Tarantino äußern sich dazu

Missbrauchsvorwürfe

Weinstein-Skandal: Lupita Nyong'o und Tarantino äußern sich dazu

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    Filmproduzent Harvey Weinstein soll dutzende Frauen missbraucht haben. Sein Kollege Quentin Tarantino distanziert sich nun auch von ihm. Die Polizei ermittelt.
    Filmproduzent Harvey Weinstein soll dutzende Frauen missbraucht haben. Sein Kollege Quentin Tarantino distanziert sich nun auch von ihm. Die Polizei ermittelt. Foto: Guillaume Horcajuelo (dpa)

    Lena Headay, Angelina Jolie, Gwyneth Paltrow: Drei Frauen, die Missbrauchsvorwürfe gegen Harvey Weinstein äußern - und sie sind damit nicht allein. Etliche Frauen und Männer äußern sich nun zu dem Weinstein-Skandal. Hier stellt sich die Frage: Wie konnte Hollywood ein derartiges Verhalten so lange tolerieren?

    Das fragt sich nun auch Regisseur und Drehbuchautor Quentin Tarantino. Er distanziert sich von Produzent Harvey Weinstein, mit dem er mehr als 20 Jahre zusammengearbeitet hat und gibt dabei sein eigenes Fehlverhalten zu. "Ich wusste, er hat einige dieser Dinge getan", sagte Tarantino (54, "The Hateful Eight") in einem Interview der New York Times.

    Auch Lupita Nyong'o soll von Weinstein belästigt worden sein

    "Ich wusste genug, um mehr zu tun, als ich getan habe." Viel früher hätte er "Verantwortung" übernehmen und seine Zusammenarbeit mit Weinstein beenden müssen, sagte der Regisseur. 1995 habe ihm seine damalige Freundin, die Schauspielerin Mira Sorvino, von früheren Belästigungen erzählt. Er sei damals "schockiert und aufgebracht" gewesen und habe danach von weiteren Fällen gehört, aber nie das ganze Ausmaß der mutmaßlichen Vorfälle erkannt. Er habe die Anschuldigungen verdrängt und abgetan.

    Auch Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong'o (34, "Twelve Years a Slave") hatte bis jetzt geschwiegen. "Ich habe mein Erlebnis mit Harvey in die Untiefen meines Gedächtnisses gepackt und mich so in das Schweigekomplott eingereiht, dass es diesem Jäger erlaubte, so viele Jahre herumzustreifen", schrieb Nyong'o in einem Essay für die New York Times. Er habe sie vor mehreren Jahren zu einem privaten Kinoabend mit seiner Familie in sein Haus eingeladen, berichtete die damalige Studentin. Doch schon wenig später sei er mit ihr ins Schlafzimmer gegangen und habe ihr eine Massage angeboten. "Ich dachte erst, er mache einen Witz. Das machte er nicht." Als er seine Hose auszog, soll sie das Haus schnell verlassen haben.

    Sexuelle Übergriffe: Immer mehr Frauen äußern sich zu Harvey Weinstein

    Seit Donnerstag (Ortszeit) ermittelt auch die Polizei in Los Angeles wegen Missbrauchsvorwürfen gegen Weinstein, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Ein mögliches Missbrauchsopfer sei von der Polizei befragt worden. Nähere Angaben zu dem möglichen Opfer machte der Sprecher zunächst nicht.

    Der Los Angeles Times zufolge soll es sich um eine 38-jährige Schauspielerin aus Italien handeln. Die Frau, die auch als Model arbeitet, soll demnach angegeben haben, 2013 in einem Hotel in Beverly Hills vergewaltigt worden zu sein. Weinstein sei nach Mitternacht unangekündigt in ihrem Hotel erschienen, sagte sie dem Blatt. Er sei "sehr aggressiv" geworden, habe sie ins Badezimmer gezogen und dort vergewaltigt. "Als er ging, hat er so getan, als sei nichts passiert", schilderte die Frau. Sie will anonym bleiben.

    Weinsteins Sprecherin Sallie Hofmeister reagierte am Donnerstag auf die neuen Vorwürfe. "Mister Weinstein kann sich natürlich nicht zu anonymen Anschuldigungen äußern, aber er weist Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Sex eindeutig zurück", sagte sie. Neben der Polizei von Los Angeles prüfen auch die Behörden in New York und Großbritannien, ob sie Ermittlungen gegen Weinstein aufnehmen.

    In den vergangenen Tagen haben sich insgesamt mehr als 40 Frauen mit Vorwürfen von sexuellen Belästigungen bis Vergewaltigungen gegen Weinstein zu Wort gemeldet. dpa

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