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Missbrauch in der Kirche: Papst trifft Bischöfe

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Missbrauch in der Kirche: Papst trifft Bischöfe

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    Missbrauch in der Kirche: Papst trifft Bischöfe
    Missbrauch in der Kirche: Papst trifft Bischöfe Foto: DPA

    Am Montag und Dienstag will das Oberhaupt der katholischen Kirche mit der Delegation beraten über "Strategien, um jede Wiederholung zu verhindern". Benedikt hatte bereits bei einem ersten Treffen im Dezember "tief bestürzt und betrübt" erklärt, dem Skandal höchste Aufmerksamkeit widmen zu wollen. Die Krisengespräche finden hinter verschlossenen Türen statt. Bisher gab der Vatikan keinen genauen Zeitplan an. Die irischen Bischöfe wollten dem Oberhirten erstmals auch Stellungnahmen von Opfern übergeben.

    Der Skandal um den sexuellen Missbrauch an deutschen katholischen Schulen und Gemeinden steht in Rom zunächst nicht zur Debatte. Der Vatikan hatte sich kürzlich hinter die Bitte um Entschuldigung des deutschen Jesuiten-Chefs Stefan Dartmann gestellt, diese sei "umfassend". Man werde sich daher nicht noch in einer eigenen Stellungnahme äußern, sei aber in "völliger Übereinstimmung" mit dem, was Dartmann gesagt habe.

    Zwei Untersuchungsberichte hatten die irische katholische Kirche im vergangenen Jahr erschüttert. Danach waren von 1930 bis in die 90er Jahre hinein tausende Heimkinder von Kirchenleuten gequält und vergewaltigt worden. Zwischen 1975 und 2004 seien allein in der Erzdiözese Dublin über 300 Kinder von Priestern missbraucht worden. Mindestens 170 Geistliche stehen heute unter Verdacht. Die Kirchenleitung vertuschte die Übergriffe systematisch aus Furcht vor einem Skandal, staatliche Behörden reagierten nicht. Bisher traten unter dem Druck der Öffentlichkeit vier Bischöfe zurück, drei Rücktritte muss der Papst noch akzeptieren.

    Benedikt äußerte sich während seines Pontifikats schon mehrfach unmissverständlich zum Thema Kindesmissbrauch in der Kirche. Auf seiner USA-Reise 2008 war er als erster Papst mit Opfern pädophiler Priester zusammengekommen.

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