New York/Nha Trang (dpa) - Die 22-jährige Miss Venezuela, Dayana Mendoza, ist zur schönsten Frau der Welt gekürt worden. Beim Miss-Universum-Wettbewerb in Vietnam stach das Model aus Caracas 80 Mitbewerberinnen klar aus.
Nach einem glamourösen Finale in der Küstenstadt Nha Trang setzte die scheidende Miss Universe Riyo Mori aus Japan ihrer Nachfolgerin am Montag die mit 555 weißen Diamanten verzierte Goldkrone auf. Die deutsche Anwärterin Madina Taher (21) aus Elmshorn hatte es nicht bis in die Endrunde geschafft.
Das Spektakel, vom US-Immobilienmogul Donald Trump und dem US-Fernsehsender NBC veranstaltet, zählt zu den größten Schönheitswettbewerben der Welt. Daneben gibt es die Konkurrenztitel Miss World und Miss Earth.
Mendoza konnte ihr Glück bei der Glitzergala kaum fassen: Sie brach in Tränen aus, als Gastgeber Jerry Springer und Ex-Spice-Girl Melanie Brown unter dem Jubel des Publikums ihren Sieg verkündeten. Die 1,76 Meter große dunkelhaarige Schönheit mit den katzengrünen Augen arbeitet seit 2001 als Model für Versace, Roberto Cavalli und andere Modedesigner und spricht mehrere Sprachen. In ihrer Heimat war sie einmal Opfer einer Entführung. "Ich habe gelernt, in sehr stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren", hatte sie zuvor behauptet - musste sich dann aber doch mehrmals die schminkebunten Tränen vom Gesicht wischen.
Zum Erfolg der 22-jährigen Schönheit dürfte auch ihre Schlagfertigkeit beigetragen haben. Nach Auftritten im Bikini und Abendkleid mussten die fünf Finalistinnen in der Endrunde spontan auf die Frage eines Jury-Mitglieds antworten. Was der Unterschied zwischen Männern und Frauen sei, wurde Mendoza gefragt. "Männer denken, der schnellste Weg zu einem Punkt ist geradeaus", gab sie heraus. "Frauen wissen, dass es schneller geht, den Kurven zu folgen."
Weniger Fortüne hatte Miss USA Crystle Steward. Die 26-jährige Unternehmerin aus Texas verhedderte sich bei ihrem großen Auftritt im Saum des strassverzierten Abendkleides und musste sich kurz zu Boden setzen - der zweite "Sturz" einer US-Schönheit innerhalb von einem Jahr. Beim Wettbewerb 2007 in Mexiko war Stewards Vorgängerin Rachel Smith ebenfalls hingefallen und wurde mit dem Video von ihrem Missgeschick unfreiwillig ein Star bei YouTube.
Die diesjährige Galashow wurde aus einem vietnamesischen Luxushotel weltweit in mehr als 170 Länder übertragen. Die Organisatoren hofften auf fast eine Milliarde Zuschauer. Um die beste Sendezeit in Amerika zu erreichen, musste der Wettbewerb in Vietnam schon um acht Uhr morgens beginnen. Erstmals war ein kommunistisches Land Gastgeber der Show. Melanie Brown, einst als "Scary Spice" bekannt, mochte auf eine Anspielung auf den Vietnamkrieg nicht verzichten und nutzte den Titel der bekannten Berry-Levinson-Komödie von 1987 zur Begrüßung: "Good Morning, Vietnam".
Die neue Miss Universum bekommt für ein Jahr eine Luxuswohnung in New York sowie ein stattliches Taschengeld. Sie soll möglichst viel reisen und sich für den Kampf gegen Aids einsetzen.