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Mindestens fünf Tote: Sturm "Florence" setzt Südosten der USA unter Wasser

Mindestens fünf Tote

Sturm "Florence" setzt Südosten der USA unter Wasser

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    Autos auf dem von Hurrikan "Florence" überfluteten Highway 24 im US-Bundesstaat North Carolina. Der Sturm soll mindestens fünf Menschen das Leben gekostet haben.
    Autos auf dem von Hurrikan "Florence" überfluteten Highway 24 im US-Bundesstaat North Carolina. Der Sturm soll mindestens fünf Menschen das Leben gekostet haben. Foto: Tom Copeland, AP/dpa

    Auf seinem langsamen Weg ins Landesinnere der USA bringt Wirbelsturm "Florence" gewaltige Wassermassen mit sich. Weite Landstriche der Bundesstaaten North Carolina und South Carolina waren am Samstagmorgen (Ortszeit) überschwemmt.

    Der Gouverneur von North Carolina, Roy Cooper, bezeichnete das Unwetter als "Jahrtausend-Ereignis". US-Präsident Donald Trump kündigte für nächste Woche einen Besuch im Katastrophengebiet an.

    Sturmfluten und Überschwemmungen bedrohen Hunderttausende. Die Regenfälle können nach Angaben des US-Hurrikanzentrums noch Tage andauern.  "Florence" bewege sich langsam abgeschwächt landeinwärts über den Osten von South Carolina hinweg, sorge in North und South Carolina aber für "katastrophale Überschwemmungen", teilte das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) am Samstagmorgen mit.

    Unklarheit herrscht über Todesopfer: Behörden bestätigen vier, Medien melden fünf Tote

    Auch Tornados seien möglich. Das NHC hatte das Unwetter am Freitag zu einem tropischen Sturm herabgestuft; Entwarnung gab es aber nicht. Die Behörden bestätigten vier Todesfälle, US-Medien sprachen von fünf durch "Florence" oder die Folgen des Sturms: Eine Mutter und ihr Kleinkind kamen in der Küstenstadt Wilmington (North Carolina) um, nachdem ein umstürzender Baum auf ihr Haus gekracht war, wie die Polizei mitteilte.

    Ein Mann erlitt einen Stromschlag, als er mit einem Notstromaggregat hantierte. Ein 77-Jähriger in Kinston wurde vom Sturm schlicht umgeblasen - er starb durch den Sturz.  Im Bezirk Pender versperrten umgestürzte Bäume Rettungskräften den Weg zu einer Frau, die einen Notruf abgesetzt hatte. Die Frau hatte Medienberichten zufolge eine Herzattacke erlitten und verstarb an den Folgen.

    "Florences" langsamer Weg ins Landesinnere werde "katastrophale Sturzfluten" auslösen, warnten Meteorologen auf weather.com. In North Carolina habe es bereits lebensbedrohliche Sturmfluten gegeben. "Wir wissen, dass es noch Tage weitergehen wird", sagte der Gouverneur Cooper. Per Erlass ordnete er an, dass Betroffene leichter als bisher an Übergangswohnungen kommen sollen. "Tatsache ist: Dieser Sturm ist tödlich."

    Trump reist kommende Woche in die von Hurrikan "Florence" zerstörte Region

    US-Präsident Trump will sich in der kommenden Woche persönlich ein Bild von der Lage machen. Er werde "Mitte kommender Woche" in die betroffene Region reisen, sobald feststehe, dass sein Besuch kein Hindernis für Rettungs- und Hilfsmaßnahmen darstelle, sagte seine Sprecherin Sarah Sanders.

    Trump lobte via Twitter den Einsatz der Rettungskräfte. "Nicht einfach, sehr gefährlich, unglaubliches Talent. Amerika ist stolz auf euch", schrieb er.

    Das Zentrum des Sturms war am Freitagmorgen (Ortszeit) in Wrightsville Beach in North Carolina auf Land getroffen. Katastrophenschützer mussten ausrücken, um Menschen aus überfluteten Häusern zu retten. Nach Angaben des Katastrophenschutzes von North Carolina waren dort knapp 789.000 Haushalte oder Betriebe ohne Strom. In South Carolina meldete der Katastrophenschutz 130.000 Haushalte.

    Die Tücke an "Florence" ist nicht die Windstärke, sondern die große Menge an Niederschlägen. Flüsse traten über die Ufer und erreichten Rekord-Pegelstände. Straßen wurden überspült. Sturmfluten drücken mehr und mehr Wasser ins Landesinnere, was ebenfalls zu großflächigen Überschwemmungen beitrage, sagte der Chef des Hurrikanzentrums, Ken Graham.

    Behörden riefen über eine Million Menschen zur Evakuierung auf

    Die Behörden hatten vorsorglich mehr als eine Million Menschen entlang der Küste aufgerufen, sich vor dem Hurrikan in Sicherheit zu bringen und landeinwärts Schutz zu suchen - bei Freunden, Verwandten, in Hotels oder Notunterkünften. Nicht alle folgten aber den Aufrufen. Die Behörden rechnen damit, dass insgesamt fünf Millionen Menschen in einem riesigen Einzugsgebiet im Südosten der USA von Überschwemmungen betroffen sein könnten.

    Die Zerstörungen durch "Florence" seien größtenteils menschgemacht, sagte Karsten Smid, Klimaexperte der Umweltorganisation Greenpeace. "Etwa die Hälfte der prognostizierten Niederschläge dieses Hurrikans führen Klimawissenschaftler auf die Klimaerhitzung zurück." (dpa)

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