Eine neue Studie der Vereinten Nationen zeigt: Jedes Jahr sterben 361.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfall. Dafür gibt es zwei Hauptgründe, und beide haben mit Wasser zu tun. Fast ein Drittel der Weltbevölkerung hat zu Hause kein sauberes Trinkwasser, drei Viertel der Weltbevölkerung hat keine Toiletten oder einen Anschluss an die Kanalisation. Ziel der Vereinten Nationen ist es, dass bis 2030 alle Menschen sicheres Trinkwasser und eine eigene Toilette haben.
Trinkwasser und Abwasser dürfen kein Luxus sein
2,1 Milliarden Menschen haben kein sauberes Trinkwasser, und nur 1,9 Milliarden Menschen weltweit haben Toiletten mit Anschluss an die Kanalisation und Abwasseraufbereitung. Das berichten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Demnach fehle vielerorts selbst in Schulen und Kliniken noch Seife und Wasser zum Händewaschen. Dabei sind sowohl Trinkwasser als auch Abwasser wichtig für die Gesundheit.
"Sauberes Wasser und Abwasserentsorgung sollten nicht ein Privileg für Reiche und Menschen in Städten sein", betonte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus angesichts der besorgniserregenden Bilanz. Sauberes Trinkwasser sollte kein Luxus sein. "Alle Länder haben die Pflicht dafür zu sorgen, dass jeder Einwohner damit versorgt ist." Verschmutztes Wasser und nicht entsorgte Fäkalien könnten Krankheit und Tod bringen.
Verseuchtes Trinkwasser fordert viele Tote
Jedes Jahr sterben nach diesen Angaben 361.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfall. Das sei meistens die Folge von verseuchtem Trinkwasser, das Cholera und andere Krankheiten auslösen könne. Derzeit herrscht beispielsweise im Jemen eine Cholera-Epidemie. Abwasser ist vor allem dann eine Gefahr, wenn es das Trinkwasser zu verunreinigen droht.
Viele der 2,1 Milliarden der betroffenen Menschen hätten zwar Zugang zu sauberem Trinkwasser, müssten dafür aber teils lange Fußmärsche in Kauf nehmen. Andere tränken ungefiltertes Wasser aus Bächen oder Seen. Rund 844 Millionen Menschen fehlten aber selbst solche oft unsicheren Quellen für Trinkwasser. Weltweit verrichteten fast 900 Millionen Menschen ihr Geschäft noch im Freien. dpa/sh