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Transport vorerst gestoppt: Menschen ketten sich auf Castor-Strecke an die Gleise

Transport vorerst gestoppt

Menschen ketten sich auf Castor-Strecke an die Gleise

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    In der Nähe von Lüneburg haben sich Greenpeace-Mitglieder an den Gleisen auf der Castor-Strecke festgekettet.
    In der Nähe von Lüneburg haben sich Greenpeace-Mitglieder an den Gleisen auf der Castor-Strecke festgekettet.

    Nach Angaben der Polizei ketteten sich in Hitzacker am Sonntagmorgen vier Menschen, drei Männer und eine Frau, mit einer Betonpyramide an die Gleise.

    Die Einsatzkräfte der Polizei waren währenddessen noch in Vastorf bei Lüneburg damit beschäftigt, eine vorherige Blockade von vier Castor-Gegnern zu beenden. Auch hier hatten sich die Aktivisten selbst an die Schienen gekettet.

    Polizei nimmt 1300 Aktivisten in Gewahrsam

    Eine Gleisblockade von tausenden Atomkraftgegnern beendete die Polizei am frühen Sonntagmorgen in Harlingen bei Hitzacker weitgehend friedlich. Nach Polizeiangaben befanden sich am Sonntagmorgen 1300 Menschen in Außengewahrsam neben der besetzten Bahnstrecke.

    Sechs Fakten zum Castor-Transport

    Elf Spezialbehälter werden wie im vergangenen Jahr zunächst mit dem Zug, dann per Tieflader nach Gorleben transportiert. In jedem Castor stecken 28 Glaskokillen mit radioaktiven Abfällen aus deutschen Atomkraftwerken.

    Rund 1200 Kilometer lang ist die Strecke vom französischen La Hague bis nach Gorleben. Die letzte Etappe auf der Straße von Dannenberg bis zum Zwischenlager beträgt etwa 20 Kilometer.

    Rund 20 000 Polizisten sollen nach Angaben der Polizei Lüneburg den Castortransport schützen. 12 000 Beamte werden von der Landespolizei eingesetzt, etwa 8000 von der Bundespolizei aus ganz Deutschland.

    Etwa 16 000 Demonstranten werden am letzten Novemberwochenende gegen den Atommülltransport protestieren, schätzt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

    Dieses Jahr rollt der letzte Castortransport mit hoch radioaktivem Atommüll aus Frankreich nach Gorleben. Zwischen 2014 und 2017 plant das niedersächsische Umweltministerium, weitere 21 Behälter mit Atommüll aus dem britischen Sellafield nach Deutschland zu holen.

    102 Behälter mit Atommüll und abgebrannten Brennelementen lagern derzeit im Zwischenlager Gorleben.

    Sie würden nach Lüchow gebracht, um in der dortigen  Gefangenensammelstelle einem Richter vorgeführt zu werden. Dieser  soll über die Dauer des Gewahrsams entscheiden. Aktivisten kritisierten das Fehlen von Decken in dem unter freiem Himmel  eingerichteten Außengewahrsam. Sie bezeichneten das Festhalten in  dem Polizeikessel als illegal und kündigten rechtliche Schritte an.

    Weiterfahrt nach Gorleben verzögert sich

    Dadurch dürfte sich die Weiterfahrt des Castor-Zuges deutlich verzögern. Am Samstagabend hatte der Zug in Maschen bei Hamburg Halt gemacht. Nach Angaben der Blockierer stand er dort am Sonntagvormittag immer noch.

    Zunächst muss der Zug mit den elf Castor-Behältern nach Lüneburg fahren, um von dort aus über eine 60 Kilometer lange  eingleisige Schienenstrecke nach Dannenberg zu fahren. In Dannenberg werden die Castoren auf Lastwagen umgeladen, welche die Behälter über die letzten 19 Kilometer auf der Straße zum Zwischenlager Gorleben bringen sollen.

    Die Gegner des Castor-Transports haben auch für den Straßenabschnitt Blockaden angekündigt.  afp/AZ

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