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Medienbericht: Attentäter Anders Breivik gilt als unzurechnungsfähig

Medienbericht

Attentäter Anders Breivik gilt als unzurechnungsfähig

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    Anders Behring Breivik.
    Anders Behring Breivik.

    Anders Behring Breivik hat 77 Menschen getötet. Es war am 22. Juli, als Breivik eine Bombe im Osloer Regierungsviertel eine Autobombe hochgehen ließ. Acht Menschen wurden getötet. Anschließend richtete er auf der Insel Utöya ein Blutbad an. Breivik erschoss 69 überwiegend jugendliche Teilnehmer. Heute wurde das Gutachten über den Zustand des geständigen norwegischen Attentäters abgeschlossen. Wie die norwegische Zeitung "Verdens Gang"  bereits auf ihrer Internet-Seite meldet, wird Breivik als unzurechnungsfähig bewertet.

    Als Motiv für seine Taten gab der Rechtsextremist an, gegen den  Multikulturalismus in Norwegen zu kämpfen. Der Prozess gegen  Behring Breivik sollte am 16. April beginnen. Zuvor sollten jedoch  zwei Psychiater bis Ende November seine Zurechnungsfähigkeit  untersuchen. Sollte der Pressebericht zutreffen, könnte Behring  Breivik nicht zu einer Haftstrafe verurteilt werden und müsste in  der geschlossenen Psychiatrie untergebracht werden.

    Psychologisches Gutachten über Breivik

    Breiviks Fahrplan beim Massenmord

    11.45 Uhr: Breivik fährt einen Mietwagen des Typs Fiat Doblò durch eine Station für Automaut Richtung Osloer Innenstadt. Er parkt das Auto am Hammersberg Torg und kehrt in den Stadtteil Skøyen im Westen Oslos zurück. Dort wohnt er bei seiner Mutter.

    12.51 Uhr: Breivik schreibt den letzten Eintrag in sein 1500 Seiten umfassendes «Manifest».

    14.08 Uhr: Das «Manifest» wird per Email an 1003 Adressaten verschickt. Breivik verkleidet sich als Polizist.

    15.00 Uhr: Er fährt einen mit mehreren hundert Kilo Sprengstoff gefüllten VW-Transporter durch eine der automatischen Mautstationen Richtung Zentrum. Den ebenfalls gemieteten Wagen stellt er direkt vor dem Regierungs-Hochhaus ab und läuft zum Fiat am Hammersberg Torg. Im Polizeiverhör gibt Breivik später an, er habe die Transportzeiten zu niedrig berechnet.

    15.26 Uhr: Die Bombe explodiert im Osloer Regierungsviertel. Doch wegen der Sommerferien sind viele Angestellte schon im Feierabend. Breivik steckt danach bei seiner Fahrt zur 40 km entfernten Insel Utøya im Stau nach einem Unfall.

    16.40 Uhr: Breivik kommt in seiner Polizeiuniform an der kleinen Fährstation zur Insel an. Er stellt den Mietwagen ab und setzt auf der Fähre über. Als Gepäck führt er ein Schnellfeuergewehr, eine Pistole und große Mengen Munition mit sich.

    17.08 Uhr: Ankunft des Attentäters auf Utøya.

    17.27 Uhr: Die Polizei wird alarmiert. Unklar bleibt auch bei anderen Medienangaben, was in den ersten knapp 20 Minuten seit Breiviks Ankunft genau geschieht. Nach den ersten offiziellen Mitteilungen der Polizei hat der Massenmörder für die Tötung seiner 69 Opfer auf Utøya anderthalb Stunden Zeit.

    18.09 Uhr: Angehörige der Polizei-Eliteeinheit «Delta» kommen zusammen mit örtlichen Polizisten an der Fährstation nach Utøya auf der Festlandseite an.

    18.25 Uhr: Die Einsatzgruppe erreicht die Insel und sucht nach dem Täter.

    18.27 Uhr: Breivik lässt sich mit erhobenen Händen festnehmen. Er hat beide Waffen weggelegt. Die Polizei setzt ihn mehrere Stunden in einem Holzhaus auf der Insel fest, ehe er nachts in die Osloer Polizeizentrale gebracht wird.

     Einer der beteiligten Psychiater, Torger Husby, sagte  der Nachrichtenagentur AP  am Dienstag, der Bericht komme zu einem  "eindeutigen Schluss". Er wollte jedoch keine Einzelheiten nennen. In dem Gutachten wird Breiviks Zurechnungsfähigkeit bewertet. Die Ergebnisse sollten noch  im Tagesverlauf bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden.  dapd/AZ

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