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Massenmörder: Behring Breivik will sich nicht erneut begutachen lassen

Massenmörder

Behring Breivik will sich nicht erneut begutachen lassen

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    Ein norwegisches Gericht hat eine neue psychiatrische Begutachtung des Attentäters Anders Behring Breivik angeordnet. Eine neue Untersuchung zur Schuldfähigkeit sei angebracht.
    Ein norwegisches Gericht hat eine neue psychiatrische Begutachtung des Attentäters Anders Behring Breivik angeordnet. Eine neue Untersuchung zur Schuldfähigkeit sei angebracht. Foto: dpa

    Der norwegische Attentäter Anders  Behring Breivik will sich nach Angaben seines Anwalts nicht einer erneuten psychiatrischen Begutachtung unterziehen.

    "Er vertritt die Meinung, dass der erste Bericht zu 80 Prozent fehlerhaft war",  sagte Behring Breiviks Anwalt Geir Lippestad am Freitag. Sein  Mandant glaube nicht, dass die neuen Experten die nötigen  Kenntnisse hätten, um ihn zu verstehen.

    Behring Breivik hat die weitere Untersuchung abgelehnt

    Behring Breivik hatte  bereits in der vergangenen Woche eine Zusammenarbeit für eine  weitere Untersuchung abgelehnt.

    Breiviks Fahrplan beim Massenmord

    11.45 Uhr: Breivik fährt einen Mietwagen des Typs Fiat Doblò durch eine Station für Automaut Richtung Osloer Innenstadt. Er parkt das Auto am Hammersberg Torg und kehrt in den Stadtteil Skøyen im Westen Oslos zurück. Dort wohnt er bei seiner Mutter.

    12.51 Uhr: Breivik schreibt den letzten Eintrag in sein 1500 Seiten umfassendes «Manifest».

    14.08 Uhr: Das «Manifest» wird per Email an 1003 Adressaten verschickt. Breivik verkleidet sich als Polizist.

    15.00 Uhr: Er fährt einen mit mehreren hundert Kilo Sprengstoff gefüllten VW-Transporter durch eine der automatischen Mautstationen Richtung Zentrum. Den ebenfalls gemieteten Wagen stellt er direkt vor dem Regierungs-Hochhaus ab und läuft zum Fiat am Hammersberg Torg. Im Polizeiverhör gibt Breivik später an, er habe die Transportzeiten zu niedrig berechnet.

    15.26 Uhr: Die Bombe explodiert im Osloer Regierungsviertel. Doch wegen der Sommerferien sind viele Angestellte schon im Feierabend. Breivik steckt danach bei seiner Fahrt zur 40 km entfernten Insel Utøya im Stau nach einem Unfall.

    16.40 Uhr: Breivik kommt in seiner Polizeiuniform an der kleinen Fährstation zur Insel an. Er stellt den Mietwagen ab und setzt auf der Fähre über. Als Gepäck führt er ein Schnellfeuergewehr, eine Pistole und große Mengen Munition mit sich.

    17.08 Uhr: Ankunft des Attentäters auf Utøya.

    17.27 Uhr: Die Polizei wird alarmiert. Unklar bleibt auch bei anderen Medienangaben, was in den ersten knapp 20 Minuten seit Breiviks Ankunft genau geschieht. Nach den ersten offiziellen Mitteilungen der Polizei hat der Massenmörder für die Tötung seiner 69 Opfer auf Utøya anderthalb Stunden Zeit.

    18.09 Uhr: Angehörige der Polizei-Eliteeinheit «Delta» kommen zusammen mit örtlichen Polizisten an der Fährstation nach Utøya auf der Festlandseite an.

    18.25 Uhr: Die Einsatzgruppe erreicht die Insel und sucht nach dem Täter.

    18.27 Uhr: Breivik lässt sich mit erhobenen Händen festnehmen. Er hat beide Waffen weggelegt. Die Polizei setzt ihn mehrere Stunden in einem Holzhaus auf der Insel fest, ehe er nachts in die Osloer Polizeizentrale gebracht wird.

    Ein Gericht hatte zuvor eine neue Begutachtung angeordnet und  zwei Psychiater damit beauftragt. Die Experten sollen noch vor Prozessbeginn am 16. April den Geisteszustand des 32-jährigen  Rechtsextremisten untersuchen, der vergangenen Juli bei zwei  Anschlägen 77 Menschen getötet hatte. Ein erstes Gutachten, das  Behring Breivik für unzurechnungsfähig erklärte, hatte zuvor  heftige Kritik ausgelöst.

    Die Entscheidung, ob Behring Breivik schuldfähig ist, muss  letzten Endes das Gericht fällen. Sollte er für unzurechnungsfähig  erklärt werden, schließt dies eine Haftstrafe aus.

    Dann würde der  Attentäter in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, alle drei  Jahre müsste ein Richter über seinen Verbleib entscheiden. afp

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