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Magen-Darm-Infekt in Ostdeutschland: Krankheitswelle bleibt rätselhaft

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Magen-Darm-Infekt in Ostdeutschland: Krankheitswelle bleibt rätselhaft

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    Krankheitswelle bleibt rätselhaft: Trotz der mit Hochdruck betriebenen Analyse in den Laboren und der weiteren Untersuchung der Vertriebswege gab es auch am Montag zunächst keine Klarheit über die genaue Ursache der Erkrankungen.
    Krankheitswelle bleibt rätselhaft: Trotz der mit Hochdruck betriebenen Analyse in den Laboren und der weiteren Untersuchung der Vertriebswege gab es auch am Montag zunächst keine Klarheit über die genaue Ursache der Erkrankungen. Foto: dpa

    Krankheitswelle bleibt rätselhaft: Trotz der mit Hochdruck betriebenen Analyse in den Laboren und der weiteren Untersuchung der Vertriebswege gab es auch am Montag zunächst keine Klarheit über die genaue Ursache der Erkrankungen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin mitteilte, beruhigte sich das Krankheitsgeschehen aber weiter. Ursachenforschung nach Massen-Durchfall

    Magen-Darm-Infekt: Krankheitswelle bleibt rätselhaft

    Nach dem Lagebericht des RKI vom Montag erkrankten insgesamt 8962 Menschen, die meisten davon Kinder und Jugendliche. Dies waren noch einmal rund 600 Erkrankungen mehr, als am Wochenende bekannt war. Damit handle es sich um die mit Abstand größte Krankheitswelle in Deutschland, die im Zusammenhang mit Lebensmitteln gesehen wird. Die Betroffenen waren in Kantinen von Schulen und Kindertagesstätten von einer Firma mit Essen versorgt worden.

    Dem RKI zufolge geht der erneute Anstieg der Erkrankungen nur auf Nachmeldungen zuvor noch nicht gemeldeter Erkrankungen zurück. Das Krankheitsgeschehen als solches habe sich beruhigt. In den meisten Fällen seien die Erkrankungen kurz und unkompliziert verlaufen, mindestens 23 Menschen seien aber ins Krankenhaus gekommen.

    Krankheitswelle durch Norovirus?

    Von der Krankheitswelle betroffen sind die Länder Sachsen,

    In Sachsen, wo rund ein Drittel der Fälle registriert wurde, wird nach Angaben des Sozialministeriums davon ausgegangen, dass das Norovirus ein Auslöser ist. Wie ein Ministeriumssprecher mitteilte, wurden von 158 beendeten Laboruntersuchungen von Proben bei Kindern, Küchen- und Ausgabepersonal in 69 Proben das Norovirus festgestellt. Die sächsischen Behörden gaben nach einer Reinigung und Desinfektion zwei Einrichtungen des für das Kantinenessen zuständigen Anbieters Sodexo wieder frei.

    Ursache der Krankheitswelle unklar

    Das Bundesministerium für Ernährung hatte eine Task Force aus Bund und Ländern zur Ursachensuche eingerichtet. Wie eine Ministeriumssprecherin sagte, arbeite diese mit Hochdruck an der Ursachensuche. Neben der Laborarbeit ist die Untersuchung der Vertriebswege von Lebensmitteln der zweite Ansatz, um der Ursache der Krankheitswelle auf die Spur zu kommen.

    Gerd Fricke vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sagte am Sonntagabend in den ARD-"Tagesthemen" zu der Rolle des Kantinenessens bei der Verbreitung: "Wir können jetzt sagen, dass es wohl einen Zusammenhang gibt zwischen dem Kantinenessen und dem Ausbruch der am 26. und am 27. September in den fünf Bundesländern stattgefunden hat."

    "Es ist jetzt richtig Kriminalistik gefragt"

    Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Brandenburg sagte, nachdem in den ersten Tests noch keine Ursache für den Ausbruch herausgefunden werden konnte, werde es nun immer komplizierter. "Es ist jetzt richtig Kriminalistik gefragt", sagte die Sprecherin. Wann mit einem Ergebnis zu rechnen sei, sei überhaupt nicht absehbar. Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass die Ursache gar nicht herausgefunden werden könne. (afp, AZ)

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