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Literaturnobelpreis 2016: Bob Dylan will zur Nobelpreis-Verleihung nach Stockholm kommen

Literaturnobelpreis 2016

Bob Dylan will zur Nobelpreis-Verleihung nach Stockholm kommen

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    Bob Dylan hat den Literaturnobelpreis 2016 erhalten.
    Bob Dylan hat den Literaturnobelpreis 2016 erhalten. Foto: Jim Lo Scalzo (dpa)

    Der US-Musiker Bob Dylan hat sein wochenlanges Schweigen zum Literatur-Nobelpreis gebrochen und will nun "nach Möglichkeit" zur Entgegennahme des Preises nach Stockholm reisen. Das sagte er der britischen Zeitung "The Telegraph", die den Bericht Online in der Nacht zum Samstag veröffentlichte. "Ob ich den Preis annehme? Selbstverständlich", zitierte ihn das Nobelpreiskomitee in einer in der Nacht zum Samstag verbreiteten Erklärung.

    Dylan hatte sich bisher nicht zu dem Preis geäußert, was für Unmut gesorgt hatte. Er werde am 10. Dezember nach Stockholm kommen, sagte er dem Blatt. "Absolut, wenn es denn möglich ist", wurde der 75-Jährige zitiert.

    "Es ist schwer zu glauben", meinte Dylan im "Telegraph" zu dem prestigeträchtigen Preis. Als er das erste Mal von der Ehrung erfahren habe, sei es "fantastisch, unglaublich" gewesen. "Wer träumt schon von so etwas?" Er sei "sprachlos" gewesen, berichtete das Nobelpreiskomitee. "Ich schätze diese Ehre sehr."

    Zu seinem langen Schweigen zur Verleihung des Preises und zu den nicht beantworteten Telefonanrufen des Nobelpreiskomitees wollte sich Dylan nicht äußern. "Nun, hier bin ich", sagte er lediglich.

    Der Literaturnobelpreis

    Der Nobelpreis für Literatur gilt als wichtigste literarische Auszeichnung der Welt.

    Der von der Schwedischen Akademie seit 1901 fast jährlich vergebene Preis ist mit 8 Millionen Schwedischen Kronen (etwa 920 000 Euro) dotiert.

    Stifter ist der schwedische Industrielle Alfred Nobel (1833-1896) - das ausgezeichnete Werk soll von hohem literarischen Rang sein und dem Wohle der Menschheit dienen.

    Der Preis wird jeweils am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, in Stockholm überreicht.

    Die Auswahl der Kandidaten verläuft jedes Jahr streng nach traditionellen Regeln.

    Zuerst lädt das fünfköpfige Nobelkomitee Hunderte Personen oder Organisationen dazu ein, geeignete Autoren vorzuschlagen. Empfehlungen können zum Beispiel auch frühere Preisträger abgeben. Niemand kann sich aber selbst benennen.

    Das Komitee erstellt Namenslisten, die in der Akademie auf fünf Kandidaten reduziert werden.

    Die Sitzungen des für drei Jahre gewählten Nobelkomitees sind streng geheim.

    Jedes der 18 auf Lebenszeit gewählten Akademiemitglieder beschäftigt sich dann mit dem Werk der Nominierten und erstellt Berichte.

    Anfang Oktober wird der Preisträger durch Wahl bestimmt. Er muss mehr als die Hälfte der Stimmen aller Mitglieder bekommen.

     Ob sein Werk tatsächlich eines Nobelpreises würdig sei oder einem jüngsten Vergleich mit altgriechischer Poesie standhalte, darauf wollte Dylan im Gespräch mit dem "Telegraph" nicht näher eingehen. "Darüber lasse ich andere Leute entscheiden", sagte er. "Die Akademiker sollten das wissen, ich bin dafür nicht wirklich qualifiziert. Ich habe da keine Meinung."

    Dylan hatte den diesjährigen Literaturnobelpreis Mitte des Monats als erster Songschreiber für seine poetischen Neuschöpfungen in der amerikanischen Songtradition bekommen.  Dylan sei ein "großartiger Dichter" und habe den "Status einer Ikone", sagte die Chefin der Schwedischen Akademie, Sara Danius, zur Begründung.

    In seiner über ein halbes Jahrhundert langen Karriere wurde Dylan unter anderem mit einem Oscar, Pulitzer-Preis, Polar-Music-Preis und Golden Globe ausgezeichnet. Zu seinen berühmtesten Liedern zählen "Mr. Tambourine Man", "Like A Rolling Stone" und "The Times They Are a-Changin'". 

    Die mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 830 000 Euro) dotierte Auszeichnung wird am 10. Dezember - dem Todestag des Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896) - gemeinsam mit den anderen Nobelpreisen in Stockholm verliehen.

    dpa

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